Expertentipp
Narzissten buhlen um Aufmerksamkeit

Foto: Pixabay

Aus der zwanghaft herbeigeführten Verbindung des Flussgottes Kephissos und der Nymphe Leiriope entstand Narkissos, der besser als Narziss bekannt ist. Narziss war so stolz auf seine eigene Schönheit, dass er all die Verehrer um sich herum ignorierte. Nemesis, die Göttin des gerechten Zorns, strafte seine Eitelkeit mit Selbstliebe. Das Ergebnis: Als Narziss sein Spiegelbild in einer Wasserquelle sah, verliebte er sich in sich selbst, ohne zu erkennen, dass er es selbst ist. Das Problem: Narziss' Liebe konnte somit nicht erfüllt werden.

Von der griechischen Mythologie um den selbstverliebten Jüngling leitet sich der Begriff Narzissmus ab. An der Definition einer selbstzerstörerischen Eigenliebe hat sich seither nichts verändert. WOCHE-Expertin und psychologische Beraterin Anna Katharina Lanz weiß, wie mit Narzissten umzugehen ist.

Keine Bühne bieten

Unter Narzissmus versteht man ein ausgeprägtes Selbstverliebtsein, "das weit häufiger bei Männern festgestellt wird. Freilich sind auch Frauen davon nicht ausgenommen", sagt die Expertin aus Erfahrung. Menschen mit narzisstischen Strukturen tun alles, um die Aufmerksamkeit vom Gegenüber, von der Gesellschaft, zu bekommen. Sie erobern mit Charisma, Charme, Lob, Anerkennung und vermitteln das Gefühl, dass er das Allerbeste und Allerwichtigste in seinem Leben geworden ist. "Seien Sie vorsichtig, wenn Sie so einem Muster begegnen. Erkundigen Sie sich, wie vorige Beziehungen gelaufen sind, wann und woran sie zu Ende gingen. Alarmglocken müssen läuten, wenn Ihnen erzählt wird, dass er x-mal getrennt ist, die Firma Pleite gemacht hat und der Kontakt zu Familienangehörigen abgebrochen wurde", so Lanz. Selbstverständlich immer schuldlos, weil man "von anderen ausgenutzt" worden ist. Schlimm kann es werden, wenn Narzissten auf komplementäre Partner treffen, die mit ihrer Unterwürfigkeit die Geltungssucht des anderen noch fördern. "Bekommt der Narzisst weniger Aufmerksamkeit, wird er im Handumdrehen nach neuen Opfern suchen. In einem angemessenen Ausmaß ist Eigenliebe aber durchaus notwendig und Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben", weiß Lanz.

Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330;
Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel

Lesen Sie mehr zum Expertentipp: "Scheiden tut immer weh"

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