Integration, Kinderbetreuung, Arbeitsmarkt
Steirisches Koordinationsteam legt Plan vor

Im Anschluss an das Koordinationstreffen berichteten Doris Kampus und Christopher Drexler im Rahmen einer Pressekonferenz von den Ergebnissen. Hier: Doris Kampus und Christopher Drexler | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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  • Im Anschluss an das Koordinationstreffen berichteten Doris Kampus und Christopher Drexler im Rahmen einer Pressekonferenz von den Ergebnissen. Hier: Doris Kampus und Christopher Drexler
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Europalandesrat Christopher Drexler und Soziallandesrätin Doris Kampus luden gestern, 7. April, zu einem Austausch ein. Gesprächsinhalt: Die Integration von Ukrainer:innen, die aus ihrem Heimatland flüchten mussten und in der Steiermark ein (vorübergehendes) sicheres Zuhause gefunden haben. 

STEIERMARK. Gut 5.400 geflüchtete Menschen aus der Ukraine sind bislang in der Steiermark angekommen. Um all die Ukrainer:innen bestmöglich integrieren zu können, fand im Weißen Saal der Grazer Burg ein Netzwerktreffen mit unterschiedlichen Akteur:innen statt. Mit dabei waren unter anderem Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Wohnbaulandesrat Johann Seitinger sowie auch Vertreter:innen von Bildungseinrichtungen, Gemeinden- und Städtebündnissen, des AMS, der Polizei oder der Caritas.

Neue Arbeitsgruppe gegründet

Ziel des Austausches ist es, Kräfte zu bündeln, um die Flüchtlingen unterstützen zu können. Das betrifft nicht nur die Unterkunft in Wohnräumen, sondern auch die Kinderbetreuung, den Spracherwerb, die Eingliederung in den Arbeitsmarkt sowie die gesellschaftliche und soziale Teilhabe. Mit den Ergebnissen einigten sich die Beteiligten auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter der Federführung der Abteilung 11 – Soziales, Arbeit und Integration.

"Die Solidarität und die Hilfsbereitschaft sind nach wie vor groß, dafür möchte ich allen Steirerinnen und Steirern herzlich danken. Wir werden uns aber als Gesellschaft auch nach der grundlegenden Versorgung der Menschen aus der Ukraine mit weiteren Herausforderungen konfrontiert sehen. Wir müssen uns daher professionell und koordiniert der bestmöglichen Integration widmen."
Christopher Drexler, Europalandesrat

Seitens der Landesregierung nahmen die Regierungsmitglieder Juliane Bogner-Strauß, Doris Kampus, Christopher Drexler, Barbara Eibinger-Miedl und Johann Seitinger (v.l.) teil.  | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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Kinder und Jugend unterstützen

Von den rund 5.400 Personen aus der Ukraine befinden sich aktuell exakt 4.324 in der Grundversorgung durch das Land. Davon sind 1.098 Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren. Sowohl Bogner-Strauß als auch auch Erwin Dirnberger, Präsident des Gemeindebundes, sprechen die Situation der Kinder und Jugendlichen an. "Wir werden noch weitere Initiativen brauchen, um vertriebene Kinder und Jugendlichen gut in der Steiermark aufnehmen zu können. Es muss unser Ziel sein, nicht nur Gastfreundschaft anzubieten, sondern jedem und jeder, seinen Platz in unserer Gesellschaft zu geben", sagt die Bildungslandesrätin. 

Geht es um die Quartiersuche zeigt sich Dirnberger optimistisch, man habe in der Steiermark schon 2015 gezeigt, mit welchem Engagement und Einsatz Hilfsbereitschaft hochgelebt wird. Sind Spenden verteilt, Quartiere gefunden und Meldeformalitäten erlegt, so "steht besonders die Betreuung von Kindern im Vordergrund, so können auch die Mamas am Arbeitsmarkt teilnehmen. Wir hoffen sehr, dass die Gemeinden von Bund und Land nicht mit den Kosten alleine gelassen werden", meint er. Derzeit gibt es in der Steiermark 5.894 freie Plätze in Quartieren.

Ausbildung, Sprache und Jobs

670 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sind aktuell in Regelklassen der Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen. Sieben zusätzliche Deutschförderklassen werden eingerichtet, berichtet Hermann Zoller, Bildungsdirektor Steiermark. "Auf der Homepage der Bildungsdirektion können sich Lehrpersonen aus der Ukraine registrieren, um an Schulen eingesetzt zu werden. Auch ehrenamtliche Unterstützung durch Ukrainisch-Sprechende ist nach einer Anmeldung möglich", teilt er mit.

Die Teilnehmer:innen des Koordinationstreffens Integration sitzen im Weißen Saal der Grazer Burg an den Besprechungstischen. | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • Die Teilnehmer:innen des Koordinationstreffens Integration sitzen im Weißen Saal der Grazer Burg an den Besprechungstischen.
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Für Eltern soll der Weg in den Arbeitsmarkt geöffnet werden. Dazu meint Karl-Heinz Snobe vom AMS Steiermark, dass schon dutzende Ukrainer:innen nach Erhalt der blauen Karte beim AMS registriert sind. "Der Arbeitsmarkt ist ein Schlüssel für eine gelungene Integration. Wir erhalten erfreulich viele Angebote steirischer Unternehmen aus allen Branchen für eine Beschäftigung geflüchteter Menschen."

Allgemeine Infos zur Unterstützung und Hilfe

  • Ein Informationsblatt für Flüchtlinge aus der Ukraine bietet das BFA auf Deutsch und Ukrainisch an. Weitere Infos des BFA zum Download findet man hier.
  • Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten in der Steiermark sind unter www.ukrainehilfe.steiermark.at zu finden.
  • Meldungen über freie Quartiere in der Steiermark können per E-Mail an grundversorgung@stmk.gv.at gerichtet werden.
  • Das Land Steiermark sucht Gasteltern für minderjährige Flüchtlinge. Meldungen bitte per E Mail an kinderundjugendhilfe@stmk.gv.at.
  • Die Hotline des Landes Steiermark zur Ukrainehilfe unter der Telefonnummer +43 800 201010 steht an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.
  • Notfallnummer (Deutsch und Ukrainisch) des österreichischen Innenministeriums: +43 1 2676 870 9460 (erreichbar von 8 bis 20 Uhr)

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