Deutschfeistritz
"Tempo-100-Petitionsbeschluss": Expertenteam am Zug
Im Juli hat sich in Deutschfeistritz ein Bürgerinnen- und Bürgerforum gegründet, das ein "Tempo 100 auf A9 und S35 im Gemeindegebiet von Deutschfeistritz" fordert. Damit einher geht der Wunsch nach Verkehrsberuhigung, Lärmreduktion und der Reduktion von Schadstoffbelastungen. Inzwischen hat sich viel getan, am 26. September wird sogar zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.
DEUTSCHFEISTRITZ. Es ist so ähnlich wie bei der Frage nach dem Huhn oder dem Ei: Wer war zuerst da, die Anrainerinnen und Anrainer oder die Autobahn? Für Bewohnerinnen und Bewohner ist das Leben neben einer Autobahn oder stark befahrenen Straße häufig ein Albtraum, für Aussenstehende bleibt die Situation unverständlich.
Mehr Infos zum Start des Forums:
Gegen Lärm und für Sicherheit
"Mit den Stimmen des Forums und der Gemeinde haben wir Ideen gesammelt, wie weiter vorgegangen werden könnte. Die Petition lief im Hintergrund, Unterschriften wurden gesammelt", sagt Marlies Wallner, die Vorsitzende der überparteilichen Initiative. Das Thema sorgt also für Diskussionsstoff: "Anfangs dachten alle Beteiligten, dass es in der Folge ein, zwei Vorträge zu diesem Thema geben wird. Wir haben aber schnell bemerkt, dass es viele Expertinnen und Experten gibt, die darüber reden und sich austauschen wollen."
Am 26. September findet deshalb eine Podiumsdiskussion unter dem Motto "Stopp für Lärm in Deutschfeistritz", zu der alle Interessierten eingeladen sind, (nähere Infos: siehe unten) statt. Es geht nicht nur um die Temporeduktion an sich – eine permanente Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf 100 km/h –, auch Schadstoffminimierung, Ressourcenschonung und Verkehrssicherheit spielen eine Rolle.
Herausforderungen stemmen
"Gleichzeitig könnten potenzielle Lärmschutzmaßnahmen (klassische Lärmschutzwände) aber auch Energie-Herausforderungen lösen – man denke nur an die Kombinationsmöglichkeiten Lärmschutz und Photovoltaik", heißt es vonseiten der Gemeinde. Mit ihrem Anliegen ist die Initiative in Kooperation mit der Marktgemeinde auch an das zuständige Bundesministerium und an das Land Steiermark herangetreten. "Hier erwarten wir Rückmeldung. Bis jetzt ist aber noch nichts passiert", so Wallner.
Welche Belastung der Verkehr für Gemeinden haben kann, zeigt auch die aktuelle Baustelle auf der A9 bei Deutschfeistritz und Übelbach im Rahmen der groß angelegten Sanierung. Vor allem der Urlaubsverkehr rollte durch die Gemeinden, um die Baustellen umfahren zu können. Eine Ausweichstrecke über die S35 wurde gut beschildert eingerichtet, ein Fahrverbot für den Transitverkehr wurde durchgeboxt – aber großteils ignoriert.
Allgemeine Informationen
Die Podiumsdiskussion findet am Montag, 26. September, ab 18 Uhr im Gemeindeamt Deutschfeistritz statt. Eingeladen sind alle, die sich für dieses Thema interessieren.
Als Experten mit dabei sind:
- Martin Kobald, Projektentwicklung Asfinag Bau Management
- Herbert Paierl, Vorsitzender Bundesverband Photovoltaic Austrian
- Kurt Fallast, Geschäftsführer Planum
- Johannes Leitner, Geschäftsführer Ziviltechniker Regionalentwicklung
- Gerd Sammer, Universität für Bodenkultur Wien "Arbeitskreis Verkehrspolitik der Gesellschaft für Straße, Schiene und Verkehr"
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