Gratkorn
Vandalismus: zerstörerische "Fanliebe"
Der Vandalismus der Fußballfans macht in Gratkorn nicht mal mehr vor den Wäldern Halt.
In der Marktgemeinde Gratkorn hat der "Glaubenskrieg" unter Fußballanhängern eine neue Dimension erreicht.
Eingriff in die Natur
Anfang Dezember 2020 wurde die Andritzer Weinzödlbrücke zum wiederholten Mal Opfer von Schmierereien. Ein Blick auf die Farbauswahl der Schmierereien hat erkennen lassen, dass es sich hierbei um einen Schlagabtausch von Fußballfans zweier Grazer Klubs handelt, der schon ewig durch Sachbeschädigungen dieser Art ausgetragen wird. Nun hat es auch Gratkorn im öffentlichen Raum erwischt, und das ist nicht zu übersehen: "Es werden Hausfassaden, Einfahrten von privaten Objekten verschmutzt und müssen von den Eigentümern aus eigenen Kosten saniert werden", sagen Günther Bauer, Obmann des Kulturausschusses, und Vizebürgermeister Michael Feldgrill unisono verärgert.
Fanatische Anhänger haben aber nicht nur für auffällige Verzierungen an Stromkästen, Wänden, Bänken oder Haltestellen gesorgt, sogar der Erholungsraum Wald wurde nicht verschont. "Das hat nichts mit den Fußballanhängern zu tun, die eine sportliche Leistung am Rasen unterstützen, sondern hier ist ein gegenseitiges Aufwiegeln von extremen Gruppen am Rande des Fußballgeschehens sichtbar." Besonders problematisch sind die Schmierereien an Bäumen und Wegweisern zum einen, da sie ein massiver Eingriff in die Natur sind, zum anderen, weil Markierungen als Wegweiser für Wanderer genutzt werden – und falsch interpretierte Markierungen können zu Missverständnissen führen. Wegweiser, die dann überhaupt nicht mehr zu gebrauchen sind, müssen mühevoll von der Berg- und Naturwacht, die ehrenamtlich unterwegs ist, gewartet oder übermalt werden.
Ein dringender Appell
"Schäden am öffentlichen Eigentum zu verursachen, ist ein Straftatbestand. Sanierungskosten werden von uns Bürgern aus Steuermitteln getragen. Die Verantwortlichen zu finden, ist kaum möglich, da diese Vandalenakte meist in der Nacht von vermummten Personen ausgeführt werden", so Bauer. Die Anzeigen gegen Unbekannte laufen aber bereits. Die Polizei ist auf die Betretung auf frischer Tat angewiesen. Deshalb appellieren die Gemeinderäte, Fußball Sport bleiben zu lassen: "Am Rasen soll sportliches Kräftemessen erfolgen und nicht durch Vandalismus im öffentlichen Raum."
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