Ein Kinderarzt für den Bezirk Radkersburg
Das Thema Kinderarzt für Radkersburg will Martin Weber mit einem Antrag wieder aufleben lassen.
walter.schmidbauer@aon.at
Eltern aus dem Bezirk Radkersburg, die mit ihrem Sprössling einen Kinderarzt aufsuchen müssen, haben einen erhöhten organisatorischen und zeitlichen Aufwand. So ein Arztbesuch kann zu einer Tagesreise werden. Großteils sind es die Mütter, die mit ihrem kranken Kind zum Arzt fahren. Ein Problem, wenn nur ein Fahrzeug im Haushalt vorhanden oder man auf den öffentlichen Verkehr angewiesen ist. Während der westliche Teil des Bezirks durch die S-Bahn noch eine gute Anbindung zum Nachbarbezirk Leibnitz hat, fehlen im restlichen Teil Angebote des öffentlichen Verkehrs völlig. Eine Zugfahrt von Bad Radkersburg nach Feldbach dauert mindestens drei Stunden.
Schon im Jahr 2006 gab es eine Initiative, einen Kinderarzt in den Bezirk Radkersburg zu bekommen. Federführend waren damals Diakon Christian Plangger und der Abgeordnete Günther Prutsch. Aber eine erfolgreiche Unterschriftenaktion und die Unterstützung durch zahlreiche Amtsträger half damals nichts. Der Bezirk bekam von der dafür zuständigen Ärztekammer keine Planstelle zugesprochen. Voraussetzung dafür ist für die ärztliche Standesvertretung ein Einzugsgebiet von 30.000 Einwohnern. Der Bezirk Radkersburg hat allerdings nur 25.000.
Antrag im Landtag
Neu beleben möchte das Thema Kinderarzt für Radkersburg nun der neue Landtagsabgeordnete Martin Weber aus Tieschen. „In Feldbach geht Kinderarzt Karl Rath in Pension. Wilfried Gruber zieht mit seiner Ordination von Fehring nach Feldbach. Ein guter Zeitpunkt, um sich für einen Kinderarzt in Radkersburg einzusetzen“, möchte Weber bei der Landtagssitzung am 18. Jänner einen diesbezüglichen Antrag einbringen. „Damit ist die zuständige Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder gefordert, diese Planstelle zu verwirklichen und Verhandlungen mit der Ärztekammer aufzunehmen“, erklärt Weber das weitere Prozedere. Die erforderliche Zahl von 30.000 Einwohnern im Einzugsgebiet würde laut Weber leicht zu erreichen sein, wenn man auch das benachbarte Slowenien miteinbezieht. „Zahlreiche slowenische Kinder besuchen beispielsweise unsere Bildungseinrichtungen“, weiß Weber. Er möchte in nächster Zeit alte Verbündete wieder ins Boot holen und mit der Stadtgemeinde bezüglich Standort ins Gespräch kommen.
Ein Verbündeter könnte auch wieder die Reha-Klinik Maria Theresia sein. Geschäftsführer Wilfried Butter: „Wir brauchen einen Kinderarzt und könnten eine fix fertige Ordination in unserem Haus anbieten.“
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