Große Unruhe im Stall

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Heimische Schweinebauern befürchten Nachteile bei einem Verbot von Abferkelständen.

„Für mich ist es wichtig, mit Praktikern zu diskutieren und zu hören, wo der Schuh drückt“, bemerkte Fritz Grillitsch bei einem Besuch von Schweinebauern aus der Region, zu dem ihn der Landtagsabgeordnete Anton Gangl geladen hatte. Im Betrieb von Andreas Fischer in Altneudörfl bei Bad Radkersburg wurde Grillitsch gleich mit einer Hauptsorge neben der Preisentwicklung konfrontiert.
„Wir haben 2007 sehr viel in unseren Betrieb investiert. Sollte 2013 das vom Gesundheitsministerium geplante Gesetz der Gruppenhaltung kommen, müssten wir wieder alles umbauen“, befürchtet Fischer nicht nur starke Nachteile für seinen Betrieb, sondern für alle heimischen Schweinebauern. Ein Kernpunkt dieses angedachten Gesetzes ist das Verbot von Abferkelständen.
Regionalisierung forcieren
„Wir haben in Österreich eines der besten Tierschutzgesetze. Dieses Verbot wäre ein Treppenwitz“, versprach Grillitsch größte Unterstützung für die Bauernschaft und kündigte für den äußersten Fall sogar den Gang zum Verfassungsgerichtshof an. „Ausländische Betriebe würden über uns lachen und unsere Bauern hätten einen massiven Wettbewerbsnachteil“, setzt der Bauernvertreter nach und möchte Lebensmittelsicherheit und Ernährungssouveränität im Lande weiter gewährleistet sehen.
Auch Bezirksbäuerin Maria Pein könnte dieses Verbot nicht verstehen: „In unseren Ställen geht es den Tieren gut. Es ist menschlicher Bezug vorhanden.“
Einen weiteren regionalen Aspekt präsentierte Anton Gangl: „Wir müssen den Wert der heimischen Lebensmittelproduktion erkennen und den regionalen Kauf ankurbeln.“Er strebt auch eine Regionalisierung in der Verarbeitung an.

In Österreich gibt es knapp 54.000 schweinehaltende Betriebe, in denen rund 3,1 Millionen Schweine gehalten werden. Jährlich werden ca. 5 Millionen Schweine gemästet. Diese Menge entspricht knapp 470.000 Tonnen Schweinefleisch und somit fast 2 % der EU-Gesamt-Schweineerzeugung. In Österreich werden damit jedoch ca. 12,5 % der landwirtschaftlichen Endproduktion aus der Schweinehaltung erwirtschaftet (ca. 675 Millionen Euro).
Vorrangiges Ziel der österreichischen Landwirtschaft ist die Versorgung des heimischen Marktes mit hochwertigem Schweinefleisch. Der aktuelle Selbstversorgungsgrad liegt bei rund 100%.

walter.schmidbauer@aon.at

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