FPÖ verliert Mandatare in Hitzendorf

"Wollen mit FPÖ nichts zu tun haben"

Markus Dirnberger und Nadine Marx treten aus der FPÖ aus und gründen eigene Liste in Hitzendorf.

Obwohl uns reguläre Gemeinderatswahlen erst im Jahr 2025 ins Haus stehen, sind es spannende, politischen Vorzeichen. Relativ überraschend verlassen die beiden Gemeinderäte Markus Dirnberger und Nadine Marx die FPÖ und gründen die Bürgerliste "Wir Hitzendorfer".

Eigene Bürgerliste

"Ausschlaggebend ist, dass wir parteilos sein wollen. Wir wollen mit der FPÖ nichts zu tun haben und unabhängig sein", erklärt Dirnberger, der auch mit der aktuellen Linie der Bundespartei nicht einverstanden ist. "Das mit der Bundespartei hat natürlich zusammengepasst." Naturgemäß wenig erfreut über diesen Schritt zeigt sich Graz-Umgebungs FPÖ-Bezirsparteiobmann Stefan Hermann. "Ich finde es insgesamt schäbig, weil die Aufbauarbeit Günther Kumpitsch geleistet hat. Es ist meiner Meinung nach auch ein Verrat am Wähler", so Hermann. Dirnberger und seine Mitstreiterin sitzen indes auf einem freien Mandat. "Wir werden einen Verein gründen. Das wird auch politisch aufgebaut. Wir werden ein ganz neues Team aufstellen. Es gibt genug Leute, die mitarbeiten wollen, darunter auch einige aus der FPÖ", sagt Dirnberger, der mit seiner noch zu gründenen Bürgerliste unabhängig, transparent und mit Bürgerbeteiligung arbeiten will. "Nicht, dass die Bevölkerung aus der Zeitung erfahren muss, was alles kommen wird", spielt der Gemeinderat auf kommende Großprojekte in Hitzendorf an und sagt auch: "Es ist eine Erleichterung, weil ich jetzt damit abgeschlossen habe. Man wurde immer auch auf die Bundespartei angesprochen. Das interessiert mich aber nicht." Und wie geht's mit der FPÖ im Ort weiter? "Es gibt demnächst einen Ortsparteitag der regionalen Ortsgruppe Liebochtal. Dort wird der neue Obmann gewählt. Wir sind in Hitzendorf noch immer Faktor. Bei der nächsten Wahl werden die Karten neu gemischt", gibt sich Hermann kämpferisch. Dem Vernehmen nach könnte auch der ehemalige Nationalrat Günther Kumpitsch wieder ein Thema für den Obmann-Posten in Hitzendorf sein.