Arbeitslosenzahlen in GU-Nord
Krisenstimmung und Chancen

- Obwohl die Arbeitslosenzahlen auch im Bezirk gestiegen sind, gibt es Branchen, die 2020 viel zu tun hatten.
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Die Zahl der Arbeitslosen steigt weiterhin. Steiermarkweit waren laut Arbeitsmarktservice Ende 2020 54.668 Menschen als arbeitslos oder in Schulungen gemeldet – das entspricht einem Plus von rund 25 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Auch in Graz-Umgebung ist ein Plus von rund 23 Prozent zu vermelden. Hier waren es bis zum Stichtag 5.429 Personen, also 1.012 beziehungsweise 23 Prozent mehr. Mit einem Plus von 92,3 Prozent ist in Graz-Umgebung Nord Stattegg am meisten betroffen, während es den geringsten Arbeitslosenzuwachs in St. Bartholomä gibt (genaue Zahlen pro Gemeinde: siehe Infos unten). Die Stimmung ist aber nicht überall getrübt.
Neue Einnahmen
Mit einem blauen Auge ist die Murhofgruppe Frohnleiten durch 2020 gekommen. Zwar wurde für unterschiedliche Events, die normalerweise regelmäßig stattfinden, kein neues Personal aufgenommen, das Stammpersonal ist aber geblieben. Grund für dieses Beschäftigungsausmaß ist die neu entdeckte Freude unterschiedlicher Aktivitäten an der frischen Luft während der Lockdowns. Während also die hausinterne Gastronomie mit Einsatzbußen umgehen musste – Hochzeiten fielen aus oder wurden kleiner veranstaltet –, hat der Bewegungsdrang der Menschen hierzulande dazu geführt, dass das Golfspielen Einnahmen garantierte und gewisse Verluste ausgleichen konnte. "Wir haben die Saison gut durchgebracht. Einige Angebote konnten genutzt werden", sagt Madlen Kager.
Mehr Aufwand
Für eine regelrechte Arbeitsflut hat der März 2020 durch gesetzliche Regelungen bei Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder Reinhard Kager in Gratwein-Straßengel gesorgt. Die Mitarbeiterzahl musste sogar aufgestockt werden, weitere werden sogar gesucht, und auch ein Lehrling wird im Moment ausgebildet. "Kanzleiintern sind wir gut aufgestellt und können daher der Krise trotzen. Die meisten Kunden haben Verständnis dafür, dass wir die Prioritäten nun selbst wählen und damit jenen Unternehmen zuerst helfen, die Hilfe sofort notwendig haben, auch wenn dies bedeutet, dass andere nicht so dringende Arbeiten etwas später erledigt werden", sagt er. Mehr Arbeit im Zusammenhang mit den Verordnungen bedeutet in der Branche aber auch mehr Aufwand beim "Vorschriftenwahn", wie Kager es formuliert. Dieser sorge dafür, dass etwa die "Lohnverrechnung selbst für einen Profi nur mehr schwer administriert" werden kann. Die Wirtschaftskrise kann aber auch Chancen mit sich bringen: "Die Krise wirkt sich auf die Wirtschaft völlig unterschiedlich aus. So sind wir damit konfrontiert, dass einerseits bei Unternehmen Sanierungskonzepte oder sogar Betriebsschließungen umzusetzen sind und andererseits sich völlig neue Möglichkeiten für Unternehmensexpansionen eröffnen. Unsere aktuelle Situation besteht nun darin, Unternehmen zu unterstützen, diese Wirtschaftskrise besonders gut meistern."
Bestand Arbeitslosenzahl
- Graz-Umgebung gesamt: zuletzt 5.429 (+22,9%)
- Deutschfeistritz: 170 (+25,9%)
- Frohnleiten: 240 (+13,7%)
- Gratkorn: 396 (+12,2%)
- Gratwein-Straßengel: 399 (+17,4%)
- Kumberg: 88 (+51,7%)
- Peggau: 80 (+21,2%)
- St. Bartholomä: 37 (+8,8%)
- Semriach: 106 (+11,6%)
- Stattegg: 75 (+92,3%)
- Stiwoll: 15 (+66,7%)
- St. Oswald bei Plankenwarth: 33 (+26,9%)
- St. Radegund: 62 (+34,8%)
- Thal: 59 (+18,0%)
- Übelbach: 74 (+19,4%)
- Weinitzen 68 (+30,8%)
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