Oststeiermark in Wassernot

- Sieg: Die Transportleitung Ost-steiermark erhielt Wasserpreis.
- hochgeladen von Roman Schmidt
Die Transportleitung Oststeiermark bewahrt die Region vor Trinkwassernot.
„Ohne die Transportleitung Oststeiermark hätte die Region ein Problem“, stellte der Obmann des Wasserverbandes Feistritztal, Pischelsdorfs Bürgermeister Erwin Marterer, klar. „Aus der TLO werden derzeit eine Million Liter Wasser in den Verband eingespeist. Das sind 50 Prozent des täglichen Verbrauchs.“ Die Transportleitung wurde als Notversorgungsleitung gebaut. Dass sie bereits im zweiten Jahr der Inbetriebnahme zur unverzichtbaren Notwendigkeit würde, damit hätte selbst der visionäre Obmann der Transportleitung, LAbg. Josef Ober, nicht gerechnet: „Die Trockenheit macht uns zu schaffen. Die Schüttung selbst starker Quellen geht zurück.“
Schon jetzt Spitzenverbrauch
Dank eines ausgeklügelten steirischen Wassernetzwerkes nimmt die Bevölkerung von dieser Problematik wenig Notiz. Für Josef Ober ein echtes Problem: „Die Menschen sind gut versorgt und nehmen deshalb die Trockenheit kaum wahr. In den kommenden Wochen werden Pools und Teiche gefüllt, die Gartenanlagen bewässert. Mit bestem Trinkwasser.“ Hält die Trockenheit an, steht zu befürchten, dass auch die Landwirtschaft Trinkwasser zur Bewässerung nutzt.
„Der derzeitige Spitzenverbrauch aus der Transportleitung liegt bei drei Millionen Liter pro Tag“, weiß TLO-Geschäftsführer Martin Pesendorfer. Ein für diese Jahreszeit unüblich hoher Wert. Zum Vergleich: Im Hochsommer 2011 lag der Spitzenverbrauch bei 4,3 Millionen Liter. Beinahe sei der Grundwasserstand 2003 erreicht. „Wir liegen 20 Prozent unter dem langjährigen Mittel“, weiß Franz Glanz, Geschäftsführer des Verbandes Grenzland Südost. Langfristige Sicherheit könne nur ein neuer Lebensstil bringen, sind die Wasserversorger überzeugt. Ökologische, humusaufbauende Landbewirtschaftung sowie Zisternen und Brauchwasserspeicher seien unerlässlich.
Für den Bau der Transportleitung Oststeiermark wurde der Verband aktuell mit dem steirischen Wasserpreis geehrt.
Facts: Gründung: 2005; Bauzeit: 2007 - 2010; Baukosten: 16,5 Mio. Euro; Länge: 60 km von Graz nach Hartberg. Sie bringt Wasser aus dem wasserreichen Norden in den Süden.
„Wasserland Steiermark Preis 2012“ für die Vernetzung der öffentlichen Wasserversorger, die Einbindung in das Wassernetz Steiermark als Basis für wirtschaftliche Entwicklung.


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