Zieh den Hut vor Holler Vulkan

Hollerblüten in der Pfanne herausgebacken. Ein Gedicht. | Foto: Schlosswirt
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  • Hollerblüten in der Pfanne herausgebacken. Ein Gedicht.
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Wenigen ist bewusst, dass die Steiermark zu den weltweit größten Anbaugebieten für Holunder zählt. Dass der Hollerbusch als Heilpflanze tief in der steirischen Lebenskultur verwurzelt ist, wissen die Älteren aus eigener Erfahrung. Sowohl die Rinde als auch die Blüten und der Saft der Beeren wurden in der Kräuterküche verarbeitet. Über 4.000 Biophenolverbindungen machen die Beere zum effektiven Fänger von freien Radikalen, die aus heutiger wissenschaftlicher Sicht die Verursacher von etwa 50 verschiedenen Erkrankungen sind, wie etwa Arteriosklerose (Schlaganfall und Herzinfarkt), Krebs, Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson.
Das Steirischen Vulkanland eignet sich aufgrund seiner vulkanisch-mineralischen Böden ganz besonders gut für den Holunderanbau. Wohl deshalb ist es auch das steirische Hauptanbaugebiet. Dort hat sich eine Gruppe von Holunder-Bauern der Produktion von „Holler Vulkan“ verschrieben. Gemeinsam mit Stressforscher Professor Sepp Porta haben sie ein Getränk entwickelt, das mittlerweile nationale und internationale Anerkennung genießt. Die Alten hatten also recht: Sie zogen vor einem Hollerbusch den Hut, als Ausdruck der Wertschätzung für seine Heilkraft.

• Gesundheit: Sambucus Nigra - der schwarze Holunder - zählt zu einer der in Mitteleuropa am häufigsten wachsenden Straucharten und zu den ältesten und bekanntesten Volksheilpflanzen. In der Volksheilkunde finden neben den Beeren und den Blüten auch die Rinde und die Wurzeln des Holunders Anwendung. Besonders die Holunderbeeren sind voller Heilstoffe. Ihr Saft gilt schon lange als natürliches Mittel gegen Erkältungen, Magenbeschwerden und gegen Nieren- und Blasenleiden. Das Holunderöl wird durch Kaltpressung aus Samen gewonnen und findet in Kosmetik, Pharmazie und in der Medizin Anwendung.
Darüber hinaus können die Beeren außerdem zu Marmelade, Likör, Branntwein und Lebensmittelfarbe verarbeitet werden. Der vor allem in den Beeren enthaltene violette Farbstoff Sambucyanin kommt heutzutage als natürlicher Farbstoff in der Textilindustrie und bei der Produktion von Süßigkeiten und Molkereiprodukten zum Einsatz. Aus den Blüten kann man etwa auch „gebackene Holunderblüten“ zubereiten.
• Holler-Vulkan-Gemeinschaft: Sieben engagierte Landwirte aus dem Vulkanland rund um St. Anna am Aigen – Herbert Christandl, Franz Gruber, Johann Neuhold, Josef Urbanitsch, Josef Weinhandl, Georg Wurzinger und August Wohlkinger - bilden die Holler-Vulkan-Gemeinschaft. Herausragend ist der Biopolyphenolgehalt einer Flasche Holler Vulkan, der vergleichsweise etwa 22 Mal höher ist, als der von herkömmlichem Fruchtsaft wie Orangen- oder Apfelsaft. Weitere Infos: www.hollervulkan.at.

Gebackene Hollerblüten (Rezept)

Der Frühling im Steirischen Vulkanland ist geprägt von wild blühendem Holunder. Im Vulkanland-Kochbuch vom Haubenkoch zu Schloss Kornberg, Schlosswirt Raimund Pammer, findet sich auch ein Rezept für gebackene Hollerblüten.
Zutaten: 1/8 l Milch, 1 Ei, 100 g Mehl (glatt), Zucker, Salz und Öl zum Herausbacken der Blüten.
Die Holunderblüten am besten morgens pflücken, da sie dann am meisten Geschmack haben. Aus allen Zutaten einen Palatschinkenteig machen. Die Hollerblüten eintauchen, gut abtropfen lassen und in Fett knusprig herausbacken. Nach Belieben kann man die gebackenen Hollerblüten mit Staubzucker versüßen. Dazu kann man natürlich auch einen mit Holunderblütensirup (zwei Teelöffel pro Glas müssten reichen) köstlich abgeschmeckten Sekt genießen.

Hollerblüten in der Pfanne herausgebacken. Ein Gedicht. | Foto: Schlosswirt
Hollerbauern rund um St. Anna am Aigen haben sich zusammengefunden, um gemeinsam ein außergewöhnliches Getränk zu kreieren, das der Gesundheit nachweislich zuträglich ist. Der Markenname:  Holler Vulkan. | Foto: Holler Vulkan, Vulkanland
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