Suchtprävention bei Jugendlichen
Steiermarkweite Schulworkshops starten erstmals in Graz

Die Workshop-Reihe "Lebensnahe PräventionsArbeit plus" klärt Jugendliche als niederschwelliges Angebot über die Gefahren von Suchtverhalten auf. | Foto: panthermedia
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  • Die Workshop-Reihe "Lebensnahe PräventionsArbeit plus" klärt Jugendliche als niederschwelliges Angebot über die Gefahren von Suchtverhalten auf.
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Das neue Workshop-Programm "Lebensnahe PräventionsArbeit plus" soll Jugendliche mit ihren Fragen und Herausforderungen zum Thema Suchtverhalten in ihrem direkten Umfeld abholen. Die BG/BRG Kirchengasse ist die steiermarkweit erste Schule, die es umsetzt.

GRAZ. Suchtverhalten unter Jugendlichen, sei es Drogenkonsum oder Essstörungen, ist ein Thema, welches nicht zum Tabu werden darf. Genau auf dieser Einstellung fußt ein neues Workshop-Programm unter dem Titel "Lebensnahe PräventionsArbeit plus", welches von der Caritas Steiermark umgesetzt und vom Gesundheitsfond Steiermark finanziert wird. In einem geschützten Rahmen sollen Jugendliche mit ihren Wünschen, Fragen und Herausforderungen abgeholt werden werden. An der BG/BRG Kirchengasse in Graz wird das Projekt nun erstmals gestartet. 

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß sieht in den Projekt eine wichtige Instanz um Jugendliche in ihrem direkten Umfeld abzuholen: "Um Warnsignale bei Jugendlichen möglichst frühzeitig zu erkennen, spielt das Umfeld eine entscheidende Rolle. Wir setzen daher auf ein breites Bündel an Massnahmen an den Schulen und Jugendeinrichtungen." Auch Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner hält fest: "Präventionsarbeit beugt effektiv Abhängigkeiten vor, bevor sie überhaupt erst entstehen."

Präsentieren das neue Projekt: Projektleiter Stefan Pree, Direktorin BG/BRG Kirchengasse Daniela Kober, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und Vivid-Geschäftsführerin Claudia Kahr (v.l.) | Foto: MeinBezirk
  • Präsentieren das neue Projekt: Projektleiter Stefan Pree, Direktorin BG/BRG Kirchengasse Daniela Kober, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und Vivid-Geschäftsführerin Claudia Kahr (v.l.)
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Aufgeklärt aus der Krise

Das Angebot wird als Ergänzung des etablierten Angebots der Fachstelle für Suchtprävention Vivid vom steirischen Gesundheitsfond gesehen und ist auch als Reaktion auf die Corona-Pandemie zu sehen. Hier ist im Zuge der Lockdowns eine Steigerung bei der Nutzung von Suchtmittel, insbesondere bei Tabak, Nikotin, aber auch beim Medienkonsum beobachtet worden - ein Trend, der auch vor Jugendlichen nicht halt macht.

Projektleiter und verantwortlich für die Workshops ist Sozialarbeiter Stefan Pree von der Caritas Steiermark, der auf über 20 Jahre Jugend- und Suchtarbeit zurück blicken kann. "Die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche in einem geschützten Raum mit einer externen Person viel offener ihre Fragen und bereits bestehenden Probleme ansprechen, als sie es etwa vor den Eltern oder im regulären Schulunterricht tun würden", erklärt er, "Gemeinsam mit den Jugendlichen kläre ich die für sie relevanten Fragen und sensibilisiere für den meist schleichenden Prozess der Suchterkrankung."

Auch bei Jugendlichen zeigt sich ein aufgrund der Coronakrise gesteigertes Konsumverhalten bei Suchtmitteln, wie Tabak und Nikotin. | Foto: MeinBezirk
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Hinschauen - nicht wegschauen!

Dass das Projekt zuerst an der BG/BRG Kirchengasse umgesetzt wird, ist kein Zufall, ist es doch Kredo der Direktorin Daniela Kober: Hinschauen - nicht wegschauen! "Uns ist es ganz wichtig, dass das Thema Sucht offen angesprochen wird, nur dann kann man es vernünftig bearbeiten.", ist sie sich sicher. Die Rückmeldungen aus den ersten LPAplus-Workshops, die im Jänner stattfanden, sind durchwegs positiv. Einer steiermarkweiten Ausweitung steht demnach nichts mehr im Wege.

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