Mit der Sprache der Kunst: "Gefragte Frauen" mit Margarethe Makovec

Das Interesse für zeitgenössische Kunst wurde bei Margarethe Makovec durch den Besuch von Ausstellungen geweckt. Vor 20 Jahren hat sie den Kunst- und Ausstellungsraum rotor gegründet. | Foto: Foto Jörgler
  • Das Interesse für zeitgenössische Kunst wurde bei Margarethe Makovec durch den Besuch von Ausstellungen geweckt. Vor 20 Jahren hat sie den Kunst- und Ausstellungsraum rotor gegründet.
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Margarethe Makovec hat mit "rotor" in Graz ein Zentrum für
zeitgenössische Kunst geschaffen.

Die "rotor"-Leiterin Margarethe Makovec hat sich immer schon für Kunst interessiert. Sie ist eine starke Frau, die sich mit anderen Frauen solidarisiert. Mit dem Women*s Action Forum setzt sie sich für eine Welt ohne Sexismus, Rassismus und Homophobie ein. Der "rotor", das Zentrum für zeitgenössische Kunst in Graz, ist ihre Plattform, um auf Themen, die sie bewegen, mit der Sprache der Kunst aufmerksam zu machen.

WOCHE: Was hat Ihr Interesse für Kunst geweckt?
Margarethe Makovec: Das Interesse für zeitgenössische Kunst hat sich durch den Besuch von Ausstellungen entwickelt. Ich habe in Graz Kunstgeschichte studiert. Meine Zeit in Paris hat mich auch sehr geprägt. Ich habe schon immer gerne Ausstellungen besucht, lokal wie international, und später auch selbst Kunst produziert. Der praktische Zugang zur Kunst prägt mich bis heute, vielleicht mehr als die Theorie. Die Künstler und deren Werke stehen für mich im Zentrum meiner kuratorischen Arbeit.

Wie entstand der Kunst- und Ausstellungsraum "rotor"?
Von 1994 bis 1997 haben Anton Lederer und ich in unserer Wohnung Ausstellungen präsentiert, im „Raum für Kunst" in der Peinlichgasse 14. Das war größtenteils Learning by Doing, so haben wir unsere ersten kuratorischen Schritte gemacht, stellten aber auch da bereits Künstler aus dem süd- und osteuropäischen Raum aus. Durch die Geburt unseres Sohnes Constantin mussten wir uns auf die Suche nach einem neuen Ausstellungsraum machen und haben diesen in der Griesgasse gefunden. Einen klaren Schritt zur Institution haben wir dann ab 1999 mit dem "rotor" formuliert, der seit 2007 in der Volksgartenstraße sitzt.

Was bedeutet für Sie die aktuelle Ausstellungsserie „Guerilla der Aufklärung“, die sich für Themen wie Menschenrechte und Demokratie ausspricht?
Dabei geht es uns darum, genauer hinzuschauen, wenn nicht nur in Österreich, sondern weltweit die offene Gesellschaft, in der wir leben wollen, in Gefahr ist und viele Bereiche angegriffen werden. Das betrifft auch Themen wie Frauenrechte, Feminismen und Emanzipation, die wir in der aktuellen Ausstellung der Serie ansprechen. Wir leben im 21. Jahrhundert – Dinge, die wir bereits erkämpft haben, müssen bewahrt werden bzw. gilt es zu schützen.

Sie sind Mitgründerin des Women*s Action Forum. Was ist das, und inwiefern beeinflusst das Ihre aktuelle Ausstellung?
Die Ausstellung „Wir Frauen* werden es uns nicht nehmen lassen, für unsere Rechte zu kämpfen“ stellt einen selbstermächtigenden, positiven Zugang zu Frauenrechten in den Mittelpunkt, genauso wie im Women*s Action Forum. Diese Plattform wurde vor zwei Jahren gegründet, ein Netzwerk von Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen aus Grazer Institutionen und Fraueneinrichtungen wurde aufgebaut. Es geht uns darum, auf Sexismus im Alltag aufmerksam zu machen und Frauensolidarität zu fördern. Deshalb haben wir mit dem Women*s Action Forum den 8. März, also den Internationalen Frauentag, mitorganisiert. So konnten wir einen ganzen Tag lang mit Aktionen und Veranstaltungen sichtbar machen, dass es nicht einen Zugang zum Thema Feminismus gibt, sondern viele. Das Women*s Action Forum trifft sich übrigens zwei- bis viermal im Jahr, das nächste Treffen ist am 18. Juni im Afro-Asiatischen Institut.

Wie fühlen Sie sich persönlich als Frau in der Kunstszene?
Momentan beobachte ich in der Kunstszene eine sehr schöne Tendenz. Mehr und mehr Frauen erlangen Führungspositionen, das war vor zehn Jahren noch nicht so. Ich habe eine sehr starke Mutter, die mir ein Frauenbild vermittelt hat, das immer noch sehr ermächtigend auf mich wirkt. Vielleicht ist das ein Grund, dass ich mich als Frau stark fühle, nichtsdestotrotz stoße auch ich an Grenzen. Das hat nicht immer damit zu tun, dass ich eine Frau bin, aber es kommt schon vor. Ich akzeptiere es nicht, wenn Frauen anders behandelt werden, weder bei mir selbst noch bei anderen. Da bin ich zum Glück mit einem starken Kampfgeist aufgewachsen. Ich kämpfe mit den Waffen des Geistes. Das ist für mich ohnehin die relevanteste Waffe.

Steckbrief

Geboren 1971 in Wien
Verheiratet mit Anton Lederer, drei Kinder
1991: Matura Modeschule Graz
1992 – 1996: Haute Couture Modeschule Paris
1999: Eröffnung Kunstraum
2016: Mitbegründerin Women*s Action Forum


WOCHE-Wordrap


An Menschen mag ich… Direktheit, Offenheit, Engagement und Solidarität.
Ich lache… immer!
Meine Kindheitsheldin… war Christine Nöstlinger.

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