Graz-Ragnitz

Bezirksprojekt verbindet Bienen, Bildung und Beisammensein

In der Ragnitz sorgt ein Bezirksprojekt für reges Treiben in und um fünf Bienenstöcke. Dabei erhalten Kindergarten- und Volksschulkinder Einblicke in die heimische Landwirtschaft und deren Bezug zur Natur.

GRAZ. Zwei Jahre ist es her, als die Meldung des Bezirksrats erging, dass Ries mehrere hunderttausend neue Einwohner bekommt. Gemeint war damit nicht etwa ein im Entstehen begriffener gigantischer Wohnbau, sondern die Ansiedelung eines Bienenvolkes am Bauernhof der Familie Gaßner.

Inzwischen bilden die fünf Bienenstöcke mit insgesamt 250.000 fleißigen Bewohnerinnen und Bewohnern eine Station des Projekts "Natur leben und erleben", bei denen Volksschulklassen und Kindergartengruppen – finanziert durch das städtische Klimabudget – Themen wie regionale Lebensmittel, Waldpflege und die heimische Artenvielfalt näher gebracht werden.

"Leider ist nicht nur Wissen, sondern oft auch der Bezug zu dem, was vor der Haustür produziert wird, verloren gegangen", so Bezirksvorsteher Josef Schuster. Daher habe man im Bezirksrat für die Anschaffung und Erhaltung der Bienenstöcke 8.000 Euro bereitgestellt, "wobei wir am Anfang über 2.000 Euro allein für den Bienenbestand ausgegeben haben", verrät er weiter, "aber wenn du Bienen hast, kannst du Ableger machen und sie in neuen Stöcken verteilen." Dafür sollen weitere Bauern, etwa im Stiftingtal, gewonnen werden.

Besuch immer willkommen

Diesen Juli wird der Honig aus der Ragnitz geschleudert und erstmals zum Verkauf angeboten. Den Vertrieb übernehmen Astrid und Martin Gaßner in ihrem Hofladen, bei dem es unter anderem frisch gebackenes Brot, Milchprodukte und Eier zu kaufen gibt, gleich selbst. Dass er am Meranhof, wo neben Wildtieren wie Feldhasen, Fasane und Rehe auch 23 Milchkühe plus Nachzucht, Hühner, Pferde und Katzen anzutreffen sind, stets regen Besuch bekommt, war und ist für Landwirt Martin Gaßner "immer schon normal und auch gut so".

Publikum sei weder für ihn noch die Tiere ein Problem: "Wenn schönes Wetter ist, sind Kinder täglich da. Zu jeder Jahreszeit spazieren die Leute rauf – die brauchen Frischluft und die Kleinen ihre Abwechslung." Deshalb bleibt der Stall grundsätzlich offen und Besucher können allein hineingehen: "Mich stört's nicht, nur der Stier fängt hier und da zu plärren an."

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