"Demut ist bei jeder Operation wichtig" – Graz Inside im OP-Saal des LKH Graz

Jeder Handgriff sitzt: Das Team bereitet einen Patienten für die OP vor und sorgt für einen reibungslosen Ablauf des Eingriffes. | Foto: Foto Jörgler
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  • Jeder Handgriff sitzt: Das Team bereitet einen Patienten für die OP vor und sorgt für einen reibungslosen Ablauf des Eingriffes.
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Wo Höchstleistungen selbstverständlich sind: WOCHE-Einblick in den OP der Kinderchirurgie am LKH Uniklinikum.

Die Wände sind bunt bemalt, keine Spur von Nervosität: Auf der Kinderchirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr medizinisch betreut. Die WOCHE bekam für ihre Serie "Graz Inside" vor einer OP Einblick in einen von fünf Operationssälen, in denen täglich rund 15 Eingriffe vorgenommen werden.

Interdisziplinäre Tätigkeit

"Wir haben sehr viele Fachrichtungen hier und operieren Kinder quasi von Kopf bis Fuß", erzählt Stationsleiterin Gabriele Ehmann. Sie ist seit 32 Jahren an der Kinderchirurgie tätig und managt eine 27-köpfige Mannschaft der OP-Pflege. "Bei jeder OP ist mindestens ein fünfköpfiges Team anwesend. Dieses besteht aus Operateur, Anästhesist, OP-Pflege, Anästhesie-Pflege und OP-Assistenz", erklärt sie. Aber je nach Größe der OP kann das Team auch doppelt so groß sein.
"Auch bei Operationen, die mehrere Stunden dauern ist man hochkonzentriert und vergisst alle persönlichen Bedürfnisse", bestätigen Ehmann und der plastische Chirurg Stephan Spendel, der sich während des WOCHE-Besuchs auf einen ohrplastischen Eingriff vorbereitet. Erfahrung kann der Chirurg, der seit 1987 operiert, jede Menge vorweisen. "Natürlich wird man routinierter, aber Demut habe ich bei jeder Operation", berichtet Spendel, dass Angst ein schlechter Begleiter ist. Die Aufklärung der Eltern und die Gespräche mit den kleinen Patienten sind für ihn enorm wichtig. "Wenn man Kindern die Angst nimmt, hast du gewonnen."

Hochkomplexer Vorgang

Oberste Priorität: Sterilität. Wie wichtig richtige Vorbereitung ist, zeigt sich anhand des Tisches mit den Instrumenten, der von der diplomierten Pflegerin Bettina vorbereitet wird. Skalpell, Pinzette, Präparierschere oder Tupfer – dies und vieles mehr wird vor der Operation hergerichtet. Beim "Sign in" werden nochmals die Identität des Patienten und andere wichtige Punkte auf ihre Richtigkeit überprüft. Ein wesentlicher Teil ist die Narkose. An­äs­the­sis­tin Maria Vittinghoff erklärt, dass diese fast allen Patienten intravenös verabreicht wird. "Während der OP führen wir weitere Narkose- und Schmerzmittel zu und achten auf die Vitalfunktionen der Patienten", so Vittinghoff.
Ohne das Miteinander funktioniert in einem OP nichts. "Jede Hand ist hilfreich und daher ist ein perfektes Zusammenspiel absolute Voraussetzung", erklärt Ehmann abschließend und Spendel ergänzt: "Jede OP ist eine körperliche und geistige Herausforderung und die Teams sind tagtäglich für das Patientenwohl im Einsatz."

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