Familienflüsterer Dr. Philip Streit: Erste Liebe als Gefühlsachterbahn

- Schmetterlinge im Bauch: Die erste Liebe ist besonders.
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Dr. Streit gibt Tipps, wie man mit der ersten Verliebtheit der Kinder umgeht.
Es ist so weit, das eigene Kind ist zum ersten Mal verliebt: Die Gefühle spielen verrückt und das äußert sich auch im Verhalten des Kindes oder Jugendlichen im täglichen Lieben und im Umgang mit der eigenen Familie. Freuen Sie sich mit den Kindern, denn Verliebtsein ist etwas Schönes und gehört zum Leben. Es zeigt, dass man nicht nur mit seinen Eltern, sondern auch mit anderen Menschen gut in Resonanz gehen kann. Nichtsdestotrotz sollte man sich aber vergewissern, mit wem das Kind unterwegs ist und eine Vertrauensbasis schaffen. Da die Jugendlichen während der Verliebtheit eine Achterbahn der Gefühle erleben, sollen Eltern einen sicherer Hafen bilden, an den sie sich jederzeit und mit allen Anliegen wenden können.
Tipps vom Familienflüsterer
So können Sie gut und hilfreich mit der Verliebtheit Ihres Teenagers umgehen:
1. Freuen Sie sich mit Ihrem Kind.
2. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Partner und auch mit anderen Eltern, die in der gleichen Situation sind, das stärkt.
3. Seien Sie ehrlich und neugierig, aber nicht bohrend und ausfragend. Das Wichtigste ist die wertschätzende, akzeptierende Basis – Erzählungen sollen Raum haben.
4. Lassen Sie sich die Geschichten erzählen, seien Sie aufmerksam, gehen Sie in Resonanz.
5. Lernen Sie den Schwarm Ihres Kindes kennen, laden Sie ihn zu sich nach Hause ein.
6. Suchen Sie, bereits vor der ersten Übernachtung, Kontakt zu den Eltern des Schwarms.
7. Seien Sie präsent und machen Sie auch offen klar, was Ihre No-Gos sind. Beraten Sie Ihr Kind entschieden und energisch, wenn es um Verhütung geht.
8. Schaffen Sie eine gute Basis und geben Sie Ihrem Kind Rückhalt, wenn es Liebeskummer hat.
9. Machen Sie Hoffnung und Mut bei Liebeskummer, anstatt gegen den missliebigen Freund loszulegen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass das eine wichtige Erfahrung für sein weiteres, erfolgreiches Leben sein wird.
Der Experte:
Dr. Philip Streit
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Von 21. bis 24. Juni veranstaltet er gemeinsam mit vielen anderen den Kongress "Positive Psychologie und die Zukunft von Beratung, Therapie und Coaching in Graz".
Infos und Anmeldung:
www.akjf.at oder 0699 10142463
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz


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