"Sonst wäre das Leben fad"
Fastenzeit als bewusster Kontrast zum Alltag

Rund 400 Jahre alt: "Letztes Abendmahl" von Jacopo Palma il Giovane aus dem Archiv des Diözesanmuseums Graz | Foto: Johannes Ranz
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  • Rund 400 Jahre alt: "Letztes Abendmahl" von Jacopo Palma il Giovane aus dem Archiv des Diözesanmuseums Graz
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Was bedeutet Fastenzeit? Diözesankonservator Heimo Kaindl hat mit MeinBezirk.at über Selbstoptimierung und Verzicht gesprochen.

GRAZ. "Die Fastenzeit ist eine Durchgangszeit – hin zum wichtigsten Fest im Christentum", sagt Heimo Kaindl, Direktor des Grazer Diözesanmuseums. "In diesen 40 Tagen befassen wir uns bewusst mit dem Leid, um danach Ostern und damit das Leben zu feiern", so der Kunst- und Kulturhistoriker.

Dem Trend, dass Menschen die Fastenzeit zum Abnehmen oder für anderweitige Selbstoptimierungsprojekte nutzen, steht er jedenfalls gelassen gegenüber: "Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich Menschen neu entdecken wollen. Auch wenn die Religion nicht die Motivation dazu ist, bildet sie doch den Anlass."

Struktur und Abwechslung

Kulturhistorisch betrachtet liefere die Fastenzeit ebenso wie religiöse Feiertage und der Sonntag eine Strukturierung für das Jahr. "Man braucht sich nur vorstellen, das gebe es alles nicht – dann wäre das Leben ganz schön fad", meint Heimo Kaindl. Der Mensch brauche Kontraste, um genießen zu können: "Wenn man zum Beispiel in der gesamten Fastenzeit kein Fleisch ist, schmeckt die traditionelle Osterjause besonders gut."

Heimo Kaindl, Direktor des Diözesanmuseums Graz | Foto: Gerd Neuhold
  • Heimo Kaindl, Direktor des Diözesanmuseums Graz
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Allen Interessierten rät er, den Besuch im Diözesanmuseum in der Bürgergasse 2. Dort gibt es zum heurigen 90-Jahre-Jubiläum ab 6. April die Sonderausstellung "Himmlisch irdisch" zu sehen. 

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonn- & Feiertag: 11 bis 17 Uhr
Weitere Infos auf www.dioezesanmuseum.at

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