Grazer Kuriositäten – wenn Wetzelsdorf plötzlich in Eggenberg liegt
Geografische Kuriositäten aus dem Grazer Alltag – vom St. Peter Stadtfriedhof bis zur Endhaltestelle in St. Leonhard.
Du steigst am Hauptplatz in den "7er" Richtung Wetzelsdorf, steigst rund 20 Minuten später an der Endhaltestelle aus – und befindest dich nun in Eggenberg. "Die Wetzelsdorfer Straße bildet die Bezirksgrenze – hier befinden wir uns also noch im 14. Bezirk", schmunzelt Robert Hagenhofer, Bezirksvorsteher von Eggenberg.
"Und auch weiter unten ist die Haltestellenbezeichnung Gemeindeamt irreführend, das gibt’s ja doch schon länger nicht mehr", spielt Hagenhofer auf die Eggenberger Eingemeindung im Jahr 1938 an. Warum die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 7 nun aber mit Wetzelsdorf tituliert wird, obwohl sie eben in Eggenberg liegt? "Das ist wohl historisch bedingt", vermutet Holding-Graz-Sprecher Gerald Pichler, "früher war Wetzelsdorf ja eine eigene Gemeinde und nach der Eingemeindung nach Graz dürften sich eben auch die Bezirksgrenzen etwas verschoben haben."
Endhaltestelle in Ries
Das gleiche Phänomen gibt’s auf der anderen "Seite" der Linie 7 – an der Endhaltestelle beim LKH glaubt man sich zwar in St. Leonhard zu befinden, in Wahrheit gehört der Riesplatz freilich zum Bezirk Ries. "Das kommt daher, dass sich die einstige Endhaltestelle bei der Maut St. Leohnhard, ungefähr dort, wo heute das Lokal "3 Goldene Kugeln" ist, befand – nach der Verlängerung wurde der Name einfach beibehalten", weiß Pichler zu berichten.
Geografischen Kuriositäten begegnet man in Graz aber nicht nur beim Bimfahren. So befindet sich der St. Peter Stadtfriedhof in Wirklichkeit in St. Leonhard. "Früher hat man Friedhöfe außerhalb der Stadt angelegt", erzählt Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz, "und damals war das eben noch im Gemeindegebiet von St. Peter, die Bezirksgrenzen dürften sich aber dann nach der Eingemeindung etwas verschoben haben."
Auch beim Schulzentrum schmückt sich St. Peter sozusagen mit "fremden Federn" – "das Berufsschulzentrum befindet sich eigentlich in St. Leonhard", stellt Edeltraud Zöhrer, Bezirksvorsteher von St. Leonhard, klar.
#mitreden
Du kennst weitere Kuriositäten des Grazer Alltags – Straßenschilder oder geografische Bezeichnungen, die eher wenig Sinn ergeben? Wir freuen uns auf eure Zuschriften per E-Mail an leserbrief@woche.at, per Post an WOCHE Graz, Gadollaplatz 1, 8010 Graz oder einfach unter diesen Beitrag einen Kommentar hinterlassen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.