Diabetes
Lichtblicke in der Behandlung von Diabetes Typ 2

Felix Aberer, Diabetologe und Endokrinologe am Uniklinikum Graz, mit Moderatorin Heike Schönbacher.  | Foto: Meinmed
  • Felix Aberer, Diabetologe und Endokrinologe am Uniklinikum Graz, mit Moderatorin Heike Schönbacher.
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Wenige Themen sind in der Medizin und Gesellschaft so präsent wie die Auswirkungen der unterschiedlichen Diabetesformen auf den Gesundheitszustand. Viele Unterstützungsangebote wie etwa smarte Anwendungen zur Blutzuckerkontrolle oder Diabetes-Hunde erleichtern bereits den Umgang mit Diabetes. Weitere Verbesserungen der Lebensqualität von Diabetes-Patienten ermöglicht der Fokus auf neue Ansätze: Lebensstil modifizierende Therapien und eine noch gezieltere, individuell angepasste, Medikation.

GRAZ. Unter dem Titel "Neuigkeiten zur Behandlung des Typ 2 Diabetes" präsentierte der Endokrinologe und Diabetologe Felix Aberer beim vergangenen Meinmed-Abend an der Med Uni Graz praxisrelevante Infos für den Umgang mit Diabetes. Neben neuesten Erkenntnissen zum optimalen Einsatz von Diabetes-Medikamenten standen auch die Leitlinien für die Behandlungspraxis im Fokus. Zentrale Punkte dabei: Gewichtsmanagement und körperliche Aktivität als sogenannte Lebensstil modifizierende Therapie, sowie eine an die persönlichen gesundheitlichen Voraussetzungen angepasste Medikation, vor allem unter Berücksichtigung von eventuell vorhandenen Herz- oder Nierenerkranungen. Ergänzend dazu wird zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen geraten, seien es Blutdruckselbstkontrollen (mehrmals wöchentlich), Blutzuckerkontrollen je nach Therapie oder Bestimmung der Blutfette und Nierenparameter (zumindest einmal jährlich). Einmal pro Jahr sollte auch der "Fußstatus" (Durchblutung, Neuropathien) überprüft werden und ein Termin beim Augenarzt erfolgen. Auf der Checkliste stehen auch weitere Untersuchungen wie Carotis-Ultraschall, Ergometrie oder Ultraschall des Bauches.

Mehr Bewegung, weniger leere Kohlenhydrate

Was Betroffene – aber auch Gesunde zur effektiven Vorbeugung – selbst tun können, sind insbesondere körperliche Aktivität und eine gesündere Ernährung. Wenn auch nicht alle Diabeteserkrankungen auf dem Lebensstil basieren, so sind die Faktoren Ernährung und Bewegung doch von zentraler Bedeutung. Mit Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten als Kohlenhydratquellen anstatt vitaminarmer und zuckerreicher Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Limonaden, Alkohol oder Mehlspeisen) ist schon einmal eine optimale Basis gelegt. Bei den Fetten sind pflanzliche den tierischen Fetten vorzuziehen.
Der zweite Joker: Etwa 30 Minuten pro Tag oder mindestens 150 Minuten pro Woche bewusst körperlich aktiv zu sein, kann die Lebensqualität nicht nur bei Diabetes nach und nach deutlich erhöhen. Etwas Geduld ist gefragt, und die Aktivitäten sollten natürlich individualisiert an die körperlichen Möglichkeiten angepasst werden, egal, ob bei Aerobic, Ausdauer (Gehen, Walken) oder Krafttraining. Unterstützende Motivatoren könnten dabei ein Hund oder Schrittzähler sein – und vor allem die eigenen gesundheitlichen Ziele. Zum Beispiel die Glücksgefühle nach oder schon während eines entspannten Spaziergangs bei Sonnenaufgang an der frischen Morgenluft zu spüren. 

Gesundheitswissen für alle

Die Gesundheitsplattform Meinmed veranstaltet Österreichs größte medizinische Vortragsreihe und steht für frei zugängliches sowie kostenloses Gesundheitswissen für alle Interessierten – dank ehrenamtlich vortragender Expert:innen und Unterstützung durch zahlreiche Kooperationspartner wie dem Gesundheitsfonds Steiermark, der Regionalmedien Austria oder der Österreichischen Gesundheitskasse.

Weiterführende Informationen:
Meinmed - Medizinwissen für Österreich
Uniklinikum Graz - Diabetologie
Bewegung als Jungbrunnen und Heilmittel
Meta-Studie zu Covid: Erhöhter Blutzucker kann Verlauf erschweren
Entzündungen im Körper - Ursachen und Behandlung

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