Mehmet Dikilitas, Chef der "WunderBar", appelliert: Shisha-Bars brauchen eine Ausnahme vom Rauchverbot!

Mehmet Dikilitas ist Chef der "WunderBar" und fordert eine Ausnahmeregelung für Shisha-Bars. | Foto: Prontolux
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Das Rauchverbot zerstöre die Existenz von Shisha-Bar-Betreibern, daher sollen sie davon ausgenommen werden.

Generelles Rauchverbot in der Gastronomie: Beschlossen, zurückgezogen, wieder beschlossen und – laut derzeitigem Stand – mit 1. November in Kraft. Davon sind auch die Shisha-Bars, von denen es österreichweit etwa 500 gibt, betroffen. Mehmet Dikilitas betreibt mit der "WunderBar" eine der bekanntesten Grazer Shisha-Bars und fordert ein Entgegenkommen der Politik.

Existenz geht verloren

"Man geht in eine Shisha-Bar, um Wasserpfeife zu rauchen. Wenn das nun verboten wird, dann fällt der gesamte Geschäftszweck weg", betont Mehmet Dikilitas. Die Schließung des Lokals wäre die Konsequenz. "Mein Lokal ist meine Existenz und ich habe 17 Mitarbeiter, die dann auch den Job verlieren würden", bekräftigt der Jungunternehmer.
In Summe hat Dikilitas rund 200.000 Euro in seine "WunderBar", die er vor sechs Jahren eröffnete, investiert. "Erst kürzlich haben wir einen Kohlenmonoxid-Melder und einen speziellen Kamin für Shisha-Kohle für 30.000 Euro installiert", erzählt er und meint, dass die Politik kein Verständnis dafür zeige, wie hoch das wirtschaftliche Risiko sei. "Ganz zu schweigen von der Miete und den Steuern, die meine Kollegen und ich regelmäßig zahlen", hebt Dikilitas hervor.

Keine Verbote erlassen

Man soll laut ihm "leben und leben lassen", denn der Besuch einer Shisha-Bar ist ein freiwilliger und bewusster, zudem habe man ohnehin bereits Nichtraucherbereiche einrichten müssen. "Unsere Gäste kommen gerne zu uns und das Zusammensitzen in Shisha-Bars zählt bei der Jugend schon zur Kultur", sagt der Geschäftsführer und erklärt, dass sich seine Gäste eine Wasserpfeife teilen und diese für mehrere Stunden gemeinsam rauchen, was den Einfluss auf die Gesundheit reduziere. "Wir bieten ja kein Essen an und daher kommen auch keine Familien mit Kindern zu uns", erläutert Dikilitas, dass er dann Verständnis für ein Verbot hätte.

Hoffnung auf Lösung

"Es ist wirklich bitter, wenn man uns unsere Geschäftsgrundlage wegnimmt. Konsequent wäre nur, Alkohol und Zigaretten komplett zu verbieten", zeigt sich Mehmet Dikilitas verärgert, denn Zigarrenklubs seien vom generellen Rauchverbot nicht umfasst.
Auch die kurze Frist stößt ihm sauer auf, denn mit 1. November gilt das neue Gesetz bereits. "Das Geld und die Zeit, die man bisher investiert hat, bekommt man nie mehr zurück und daher hoffe ich stark auf ein Einlenken der Politik und auf eine akzeptable Lösung für Shisha-Bars", sagt der "WunderBar"-Chef.

WOCHE-WISSEN

Shisha ist eine Wasserpfeife, die meist mit Tabak mit Fruchtaroma oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht wird. Die Wasserpfeife ist vermutlich indischen oder persischen Ursprungs und wird im Orient als Tradition zelebriert. Vor allem im letzten Jahrzehnt etablierte sich die Shisha in der österreichischen Jugendkultur, was zum Aufkommen von Shisha-Bars führte.

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