Nach Amoklauf in Graz
Neuer Hilfsfonds für Opfer und Angehörige eingerichtet

Mit dem Hilfsfonds soll den Betroffenen gezeigt werden: Sie sind nicht allein. | Foto: Panthermedia/chaunpis@buriram.nfe.go.th
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Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule im Juni erhalten verletzte Opfer und Angehörige erstmals zusätzliche Unterstützung durch einen eigenen Hilfsfonds. Die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring setzt das Programm im Auftrag des Sozialministeriums um. Parallel dazu haben Angehörige von sieben getöteten Schülern ein Amtshaftungsverfahren gegen die Republik eingeleitet.

STEIERMARK/GRAZ. Der Amoklauf am BORG Dreierschützengasse im Juni, bei dem neun Schüler und eine Lehrerin getötet wurden, hat tiefe Spuren in Graz und dem gesamten Land hinterlassen. Um die Betroffenen nachhaltig zu unterstützen, hat die Bundesregierung einen Hilfsfonds eingerichtet. Der Fonds ist mit insgesamt 15 Millionen Euro dotiert und richtet sich an verletzte Opfer sowie Angehörige der Schülerinnen und Schüler, die beim Amoklauf ums Leben kamen. Mit der Umsetzung wurde die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring betraut. Das Projekt läuft von Oktober 2025 bis September 2029.

Susanne Kammerhofer koordiniert die Opferhilfe beim Weissen Ring in Graz. | Foto: MeinBezirk/Christoph Lamprecht
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Psychosoziale Hilfe für Betroffene in Graz

Der Hilfsfonds verfolgt das Ziel, Betroffene umfassend zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Rechte nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) wahrzunehmen. Personen mit einem positiven VOG-Bescheid können finanzielle Hilfeleistungen erhalten. Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen neben finanziellen Unterstützungsleistungen auch psychosoziale Angebote für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Familien. Der Fonds umfasst demnach ein speziell entwickeltes psychosoziales Unterstützungskonzept, das auf die Bewältigung der Ereignisfolgen im schulischen Umfeld ausgerichtet ist. Ziel sei es, so betont man beim Weißen Ring, Belastungen zu reduzieren und die Resilienz im schulischen Umfeld zu stärken.

Die Angebote, die in enger Abstimmung mit der Schulleitung und der Schulpsychologie umgesetzt werden, inkludieren:

  • Gruppen- und Einzelinterventionen,
  • Fachvorträge,
  • Workshops, Trainings und Veranstaltungen sowie
  • Unterstützung der Schulpsychologie vor Ort durch Expertinnen und Experten. 
Im Rahmen des Projekts sollen die Betroffenen des Amokattentats in Graz unterstützt werden, damit diese ihre Opferrechte nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) wahrnehmen können | Foto: Helmut Fricke/dpa/picturedesk.com
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Susanne Kammerhofer, Opferhilfe-Mitarbeiterin des Weißen Rings in Graz, betont die Bedeutung persönlicher Unterstützung: „Wer nach dem Erleben dieser Gewalttaten Unterstützung braucht, kann sich an uns wenden.“ Der Weiße Ring habe auch den Terroropferfonds nach dem Anschlag in Wien 2020 umgesetzt, ergänzt Geschäftsführerin Caroline Kerschbaumer. Diese Erfahrung fließe nun in die Arbeit für die Betroffenen von Graz ein.

„Ein Terrorattentat oder Amoklauf dieser Dimension ist ein Angriff auf die Gesellschaft als Ganzes. Unsere Verantwortung ist es, den Betroffenen Halt, Orientierung und konkrete Unterstützung zu geben.“ 
Caroline Kerschbaumer, Geschäftsführung Weißer Ring

Amtshaftungsverfahren unabhängig vom Fonds

Unberührt vom neuen Hilfsfonds bleibt ein laufendes Amtshaftungsverfahren (MeinBezirk berichtete): Die Eltern von sieben getöteten Schülern verlangen Schadenersatz von der Republik. Die Grazer Anwältin Karin Prutsch-Lang fordert im Namen der Familien Entschädigungen für Trauerschmerzensgeld, Schockschaden und Therapiekosten. Es geht um mehrere hunderttausend Euro. 

Alle Infos zum Hilfsfonds sowie zum Ansuchen um Unterstützungsleistung findest du auf der Website des Weißen Rings

Mehr zum Thema: 

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Im Rahmen des Projekts sollen die Betroffenen des Amokattentats in Graz unterstützt werden, damit diese ihre Opferrechte nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) wahrnehmen können | Foto: Helmut Fricke/dpa/picturedesk.com
Der Amoklauf am BORG Dreierschützengasse im Juni, bei dem neun Schüler und eine Lehrerin getötet wurden, hat tiefe Spuren in Graz und dem gesamten Land hinterlassen.  | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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