"Keine Angst, aber Respekt"
Welchen Schlangen man im Raum Graz begegnet

Mit rund 1,50 Metern ist die Äskulapnatter die längste heimische Gattung. Wie ihre drei im Großraum Graz heimischen "Kolleginnen" (siehe unten) ist sie für Menschen harmlos. | Foto: Werner Stangl
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  • Mit rund 1,50 Metern ist die Äskulapnatter die längste heimische Gattung. Wie ihre drei im Großraum Graz heimischen "Kolleginnen" (siehe unten) ist sie für Menschen harmlos.
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Wenn es kreucht und fleucht, bekommen viele Gänsehaut. Das muss nicht sein, findet der Experte. Denn von den vier heimischen Schlangenarten ist keine für den Menschen gefährlich.

GRAZ/GRAZ-UMGEBUNG. "Wenn ein Pitbull auskommt oder zubeißt, interessiert das kaum jemanden, weil es fast schon Tagesgeschäft ist", sagt Werner Stangl, Obmann des 2010 gegründeten steirischen Reptilien- und Amphibienvereins. "Wenn eine Schlange auskommt, was sehr selten der Fall ist, wird das aufgebauscht", ärgert sich der Eggenberger über "Panikmache". 

"Zecken und Wespen sind für Menschen weitaus gefährlicher als die in Graz heimischen Schlangenarten." 
Werner Stangl

Die Würfelnatter frisst nahezu ausschließlich Fisch. | Foto: Werner Stangl
  • Die Würfelnatter frisst nahezu ausschließlich Fisch.
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Erst kürzlich sorgte eine in Liebenau gesichtete Kornnatter für Schlagzeilen. Stangl, der als Leiter des Reptiliennotdienstes zur Stelle war, nach seinem Eintreffen die ausgebüxte Exotin aber nicht mehr antraf, mahnt zur Gelassenheit: "Mäuse und Ratten müssen aufpassen. Für uns ist diese Art völlig harmlos."

Die Schling- oder Glattnatter wird häufig mit der giftigen Kreuzotter verwechselt und aus Unwissenheit getötet. | Foto: Werner Stangl
  • Die Schling- oder Glattnatter wird häufig mit der giftigen Kreuzotter verwechselt und aus Unwissenheit getötet.
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Blaulicht für den Tierschutz

Steiermarkweit sorgen beim Reptiliennotdienst neun Leute rund um die Uhr auf ehrenamtlicher Basis dafür, dass Hilfe rasch zur Stelle ist. "Wir sind eine Blaulichtorganisation und erhalten die Anrufe über die Landeswarnzentrale", so Stangl, "wir bringen das jeweilige Tier notfallmäßig zu uns nach Hause und melden es der zuständigen Behörde, dem Veterinärreferat". Danach wird das Reptil einen Monat lang offiziell ausgeschrieben. Meldet sich niemand, bekommt das Tier einen guten Platz.

Von der giftigen Hornotter gibt es in der gesamten Steiermark nur noch rund 150 Exemplare. Diese leben an der Grenze zu Kärnten und Slowenien. | Foto: Werner Stangl
  • Von der giftigen Hornotter gibt es in der gesamten Steiermark nur noch rund 150 Exemplare. Diese leben an der Grenze zu Kärnten und Slowenien.
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Angst vor Schlangenbegegnungen müsse im Großraum Graz, so der Fachmann, niemand haben. Denn in der Steiermark gebe es mit der Kreuzotter und der Hornviper nur zwei für Menschen giftige Arten. Erstere komme nur im alpinen Raum vor und sei südlich der Mur-Mürz-Furche nicht anzutreffen. Von der Hornviper seien hingegen nur noch 150 Exemplare übrig und zwar an der slowenischen Grenze sowie in der westlichen Obersteiermark.

Die Kreuzotter gibt es im Raum Graz nicht. Sie ist in alpinen Gefilden heimisch. | Foto: Werner Stangl
  • Die Kreuzotter gibt es im Raum Graz nicht. Sie ist in alpinen Gefilden heimisch.
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Unterwegs im Großraum Graz

"Echte Grazer" gibt es unter den Schlangenarten nur vier (siehe Fotos) – allesamt ungefährlich, oft an der Mur in Böschungen zu Hause: Einerseits gibt es in der Landeshauptstadt die Schlingnatter, die aufgrund ihrer Zeichnung oft mit der Kreuzotter verwechselt wird, andererseits die Ringelnatter, die aufgrund ihrer gelben Schläfenflecken verhältnismäßig leicht zu erkennen ist. Die Äskulapnatter kann gut klettern – meist auf Bäume, selten verirrt sie sich auf Balkone. Ans Wasser gebunden ist hingegen die Würfelnatter.

Die Ringelnatter hat eine Vorliebe für Erdkröten und Frösche. | Foto: Werner Stangl
  • Die Ringelnatter hat eine Vorliebe für Erdkröten und Frösche.
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Allen sollte mit Respekt, aber ohne Feindseligkeit oder Panik begegnet werden. Bei Interesse an heimischen Tieren sowie an der Terrarien-Haltung von Exoten empfiehlt Werner Stangl den Kontakt zu seinem Verein (steirischerreptilienverein.at): "Schlangen sind die perfekten Haustiere – sie stinken und haaren nicht, machen keinen Lärm und man kann ohne Probleme zwei Wochen in den Urlaub fahren."

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