Notrufnummern
Wenn ein Telefondienst Leben rettet

In der Reitungsleitstelle in Graz gehen täglich rund 500 Notrufe aus der ganzen Steiermark ein. | Foto: Foto Jörgler
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  • In der Reitungsleitstelle in Graz gehen täglich rund 500 Notrufe aus der ganzen Steiermark ein.
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Bei den Grazer Einsatzkräften stehen auch die Telefone mit rund 1.100 „echten“ Notrufen pro Tag im Dauereinsatz.

Wer in der Steiermark die 144 wählt, der landet bei der Rettungsleitstelle vom Roten Kreuz in Straßgang. 128 Mitarbeiter, 58 davon ehrenamtlich, nehmen dort täglich rund 3.600 Anrufe, darunter knapp 500 Notrufe, entgegen. Doch nicht nur mit der Notrufnummer, sondern auch mit der 141 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst und der 14844 für den Krankentransport (siehe Liste links) landet man in der Leitstelle. 28 Arbeitsplätze gibt es in der Leitstelle, untertags sind 25 davon besetzt, in der Nacht sind drei Mitarbeiter anwesend.
Auch die Anrufe der kürzlich eingerichteten Gesundheitsnummer 1450 nimmt speziell medizinisch geschultes Krankenpflegepersonal in der Leitstelle entgegen. Der Anrufer wird dabei durch ein medizinisch-wissenschaftliches Expertensystem gelotst und erhält Verhaltensempfehlungen. Dabei werden auch der aktuelle Aufenthaltsort des Anrufers sowie nächstmögliche Behandlungsstellen und deren Öffnungszeiten berücksichtigt, um eine optimale Versorgung zu ermöglichen. 30 zusätzliche Mitarbeiter übernehmen diese Tätigkeit in der Leitstelle.

Rascher am Unfallort

Geht ein Anruf in der Leitstelle ein und leuchtet der Bildschirm rot auf, wissen die Mitarbeiter, dass es sich um einen Notruf handelt. Der Anruf selbst wird von einem „Call-Taker“ entgegengenommen, der die wichtigsten Information en (wo, was, wer, wie viele) in ein Computersystem einträgt. „Bei einem Notruf werden Sie gefragt, ob Sie es sich zutrauen, Erste Hilfe zu leisten, und werden dann vom Disponenten durch den Notfall geführt, bis die Kollegen vor Ort sind“, erklärt Peter Hansak, Leiter der Rettungsleitstelle Steiermark.
Auch hier kommt der große Vorteil einer zentralen Leitstelle ins Spiel: Über ein GPS-Signal kann der sogenannte Dispatcher jedes Fahrzeug in der Steiermark lokalisieren und somit das nächstgelegene zum Einsatzort schicken. Eingesparte Zeit, die Leben retten kann. Unfallorte werden im System mithilfe von Schlagwörtern eingegeben – rund 80.000 Adressen sowie wichtige Punkte, beispielsweise Supermärkte oder Skilifte, sind dort gespeichert. Zudem wird in Österreich beim Wählen einer Notrufnummer mit modernen Smartphones ein stilles SMS mit der Position, lokalisiert via Telefonmasten oder Wi-Fi, an einen Server geschickt.

210.000 Polizei-Notrufe

Auch in der Leitstelle der Polizei in der Landespolizeidirektion Graz gehen seit Dezember 2018 alle Polizeinotrufe aus der Steiermark ein. „Ist das Einschreiten der Polizei vor Ort nötig, sollte ausschließlich die 133 gewählt werden“, appelliert Polizeisprecher Markus Lamb und betont: „Nur so kann eine effiziente Abarbeitung und Disposition von Polizeistreifen und damit rasche Hilfe erfolgen.“ Aus Graz langten im vergangenen Jahr rund 210.000 Notrufe bei der Polizei ein, bei rund 70.000 davon schritt die Polizei schlussendlich vor Ort ein. Auch wer den Euronotruf wählt, landet in der Leitstelle der Polizei.
Wer bei 122 anruft, erreicht die Feuerwehr. Die Brandmeldezentrale am Lendplatz nimmt lediglich Anrufe aus Graz entgegen. 24 eigens ausgebildete Disponenten wechseln einander im Dienst ab. „Im Schnitt gehen 30 Notrufe pro Tag bei uns ein, neben Brandeinsätzen fahren wir aber größtenteils zu technischen Hilfseinsätzen, beispielsweise Türen öffnen und Befreiungen aus dem Lift“, erklärt Andreas Schmuck, Bereitschaftsoffizier der Grazer Feuerwehr.

In der Reitungsleitstelle in Graz gehen täglich rund 500 Notrufe aus der ganzen Steiermark ein. | Foto: Foto Jörgler
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