Höhere Strafen, mehr Kontrollen
Wie viel Freiheit braucht Verkehr?

Auch neue Markierungen auf geteilten Fahrrad- und Gehwegen – wie hier am Grünanger – scheinen Konflikte nicht zu entschärfen. | Foto: C. Lamprecht
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  • Auch neue Markierungen auf geteilten Fahrrad- und Gehwegen – wie hier am Grünanger – scheinen Konflikte nicht zu entschärfen.
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Im städtischen Alltag verlassen sich viele nicht mehr auf den gesetzlich festgelegten Vertrauensgrundsatz. Neben einer Erhöhung des Strafmaßes und dichterer Kontrollen, werden vor allem Ausbau und Umverteilung der Infrastruktur gefordert. 

GRAZ. Werden die Grazer:innen, was den Straßenverkehr betrifft, wirklich immer rücksichtsloser und aggressiver? Braucht es, um für die notwendige Sicherheit zu sorgen, schlichtweg mehr Kontrollen oder gar schärfere Regeln und dazu harte Strafen? Gibt es überall egoistische "Einzeltäter:innen" oder ist eine Gruppe an Verkehrsteilnehmer:innen besonders schuldbehaftet? Allesamt Fragen, bei denen sich in der Bevölkerung die Geister spalten – Einigkeit scheint nur bei einer Sache zu herrschen: Etwas muss sich ändern!

Häufiger Vorschlag in den Briefen unserer Leser:innen: Mehr Kontrollen – nicht nur bei Autos. | Foto: BMI/Gerd Pachauer
  • Häufiger Vorschlag in den Briefen unserer Leser:innen: Mehr Kontrollen – nicht nur bei Autos.
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Auszug Leserbriefe

"Dazu möchte ich Ihnen mitteilen, dass nicht nur die Radfahrer schuld sind", schreibt etwa eine Leserin. Ärgern müsse sie sich über Autofahrer:innen, die den Vorrang nehmen und trotz gut sichtbarem Handzeichen überholen. Ebenso bedenklich findet sie Radler:innen, die Ampeln ignorieren, kein Handzeichen geben, gebannt aufs Handy starren oder gar freihändig unterwegs sind.

Zudem empöre sie sich oft über Fußgänger:innen, die ohne zu schauen Straßen überqueren, umliegenden Verkehr und Fahrradglocken nicht wahrnehmen, "da sie Stöpsel im Ohr haben". Sie selbst habe das Gefühl, stets genau auf andere Verkehrsteilnehmer:innen achten zu müssen und "was die so anstellen", weshalb sie nicht selten auf ihren Vorrang verzichte: "Mein Motto lautet: Lieber fünf Minuten feig, als im Krankenhaus zu landen."

Kein Vertrauen – jeder für sich

Mit ihrer Einschätzung ist die Leserin nicht alleine. Zwar verzichten bei weitem nicht alle auf ihren Vorrang und "lassen es, wenn es sein muss, darauf ankommen", wie ein Herr schreibt. Den in der Straßenverkehrsordnung festgehaltenen Vertrauensgrundsatz sieht er "ad absurdum geführt, wenn sich eh niemand an Regeln hält". Ansonsten würde man etwa in der Zinzendorfgasse "gar nie weiterkommen".

Viele Radfahrende wünschen sich mehr Platz für sanfte Mobilität und die dazu gehörigen Sicherheitsmaßnahmen. Das aktuelle Verkehrskonzept sei für Autos ausgerichtet, während Fahrräder für diese bloß "Störfaktoren" wären, so der Vorwurf. | Foto: RMA
  • Viele Radfahrende wünschen sich mehr Platz für sanfte Mobilität und die dazu gehörigen Sicherheitsmaßnahmen. Das aktuelle Verkehrskonzept sei für Autos ausgerichtet, während Fahrräder für diese bloß "Störfaktoren" wären, so der Vorwurf.
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Rücksicht könne man nicht verordnen: "Konsequenzen für Rowdys bleiben meistens aus. Man braucht sich nur den Jakominiplatz anschauen – dort herrscht Narrenfreiheit." Als weiterer Brennpunkt wird die Sporgasse genannt, in der – mit Ausnahme für Zulieferer – eigentlich Fahrverbot herrscht. Enttäuscht sind manche von der fehlenden Kontrolle der in Fußgängerzonen für Radfahrer:innen erlaubten Schrittgeschwindigkeit.

Braucht Graz mehr Verkehrskontrollen und höhere Strafen?

Einer Gruppe geben bei aller Emotion die wenigsten die alleinige Schuld – beschränken sich doch viele Grazer nicht auf ein Verkehrsmittel und sind, je nach Anlass mit Rad, Auto oder zu Fuß unterwegs.

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