Wo sogar das Bier so richtig glüht ...
Wie kreativ sind die Advent-Standler bei ihren Heißgetränken. Die WOCHE hat ihr Angebot getestet.
Es ist der Moment, in dem einfach alles stimmt. In dem ein Männertraum wahr wird. Dem Glühbier sei Dank. "Ein Traum", sagt WOCHE-Sportchef Marcus Stoimaier nach dem ersten Schluck aus dem dampfenden Keramik-Krug. Und schon ist aus dem klassischen Bierfan ein Glühbier-Fanatiker geworden. Dabei ist es gar kein normaler Gerstensaft, den er sich da schmecken lässt. Malzhaltiger als ein kühles Blondes ist es, erklärt Christopher vom Brauhäuschen am Hauptplatz. Die harten Fakten sind der Testperson längst egal. Er genießt einfach nur mehr.
Alternativen zum klassischen Glühwein oder Punsch gibt´s bei den Glühweinständen in der Innenstadt heuer mehr denn je. An Kreativität fehlt es den Standlern nämlich nicht. Auf den Werbetafeln der Adventhäuseln werden Kreationen mit Namen wie Feenzauber, Punsch mit Schoko oder Fruchtgeschmack angeboten. Je breiter das Angebot ist, desto mehr Kundschaft. So lautet das einfache Rezept, wie auch Gastro-Profi René Koch, der am Mehlplatz ausschenkt, verrät. "Wir bieten heuer einen heißen Hugo an. Bisher wird das Getränk sensationell angenommen", erklärt er. Selbst der mit 3,90 Euro verhältnismäßig hohe Preis sei kein Problem.
Ein bisschen klassischer geht es bei Imkermeister Toni Sommer am Franziskanerplatz zu. Sein Verkaufsschlager: süßer Glüh-Met. Aus Eigenproduktion, versteht sich. Und mit 3 Euro im preislichen Mittelfeld. "Seit dem Jahr 2000 verkaufen wir unseren Met. Und der wird sehr gut angenommen", verrät der Chef persönlich. Mutigere Gaumen werden hingegen am Adventmarkt im Joanneumviertel fündig. Dort wird hausgemachter Lavendelpunsch serviert.
Aber erst am Eisernen Tor wird auch Leute-Redakteurin Andrea Stanitznig fündig. "Glühwein ist mir zu süß, ich will etwas Würzigeres", sagt sie. Und bekommt beim Häusl vom Verein "Mehr Mut" das für sie perfekte Heißgetränk für die kalte Jahreszeit serviert - einen Kardamint-Tee mit Rum. "Viele kennen den Gewürztee noch nicht", sagt Braumeister Dejan. Dass die 2,50 Euro, die das Häferl kostet, auch noch für einen guten Zweck sind, lässt den Tee mit Schuss gleich noch besser schmecken.
Der Streifzug durch die Glühwein-Landschaft ist zu Ende.
Das Fazit fällt durchaus positiv aus. Auffallend viele setzen inzwischen tatsächlich auf Eigenkreationen statt Fertigmischungen anzubieten. Die Kreativität schmeckt den Grazern ebenfalls. Aber auch die "traditionellen" Getränke kommen gut an. "Wir setzen ganz bewusst auf Altbewährtes wie Glühwein, Feuerzangenbowle oder Orangen- und Bratapfelpunsch. Die Produkte kommen von Weinbauern", erklärt etwa Markus Lientscher vom Aufsteirern-Weihnachtsmarkt am Schloßberg, der am Donnerstag seine Pforten öffnet. Wichtig sei, betont der Organisator, dass die Qualität stimmt. "Die Kunden sind anspruchsvoller geworden. Mit billigen Fertigmischungen, die am Tag danach für ordentlich Kopfweh sorgen, kann man längst nicht mehr punkten", sagt er.
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