Besondere Auszeichnung
Ehrenring des Landes geht an Siegfried Nagl
In der Aula der Alten Universität hat Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer am 30. Mai an den Grazer Altbürgermeister Siegfried Nagl den Ehrenring des Landes Steiermark überreicht.
GRAZ. "Das Rathaus darf kein Rasthaus sein!" – so lauten die Eröffnungsworte von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und fügt hinzu: "Er hat mit diesem Motto als Bürgermeister der Landeshauptstadt dazu beigetragen, dass sich Graz zu einer lebenswerten, modernen und blühenden Stadt entwickeln konnte."
Mit "er" ist Siegfried Nagl gemeint. Der Bürgermeister a.D. der Landeshauptstadt, ein Amt, das Nagl 6.652 Amtstage ausübte, wurde mit dem Ehrenring des Landes Steiermark ausgezeichnet. Dies ist die höchste Landesauszeichnung. Der Ring ist ein 18-karätiger glatter Goldring mit dem steirischen Landeswappen.
Unter Nagls Führung
Die Landesspitze zeigt sich erfreut und hob besondere Höhepunkte während Nagls Laufbahn als Oberhaupt von Graz hervor. So wurde die Landeshauptstadt in den letzten Jahren nicht nur zum Lebensmittelpunkt von gut 300.000 Grazerinnen und Grazern, Graz trägt seit 2001 den Titel "Menschenrechtsstadt", hat ein Integrationsreferat eingeführt, eine Antidiskriminierungsstelle gegründet, war 2003 Kulturhauptstadt, hat Strategien für die städtische Zukunft entwickelt und zahlreiche Projekte umgesetzt.
Darunter fallen etwa der Stadtteil Reininghaus nach Richtlinien der Smart City, der Ausbau von Sporteinrichtungen, die Neugestaltung des Murufers, der Schloßberglift oder die Förderung der Universitäten. "Wir freuen uns die höchste Auszeichnung des Landes an den Grazer Bürgermeister außer Dienst verleihen zu dürfen", so die steirische Landesspitze mit LH Hermann Schützenhöfer und LH-Vize Anton Lang.
Auch wie der 59-Jährige mit tragischen Ereignissen, wie die Amokfahrt 2015 in Graz, umging, wurde hervorgehoben: "Auch da hat Siegfried Nagl seine Bürgermeisterqualität bewiesen – aus tiefer, eigener Betroffenheit hat er souverän zu zeigen verstanden, wie und dass es weitergehen wird. So konnten die Bürgerinnen und Bürger in einem Moment kollektiver Trauer gestärkt in die Zukunft geleitet werden."
Grazer Rekordbürgermeister
Bei der letzten Grazer Gemeinderatswahl haben Nagl und seine ÖVP gut 12 Prozent der Stimmen verloren – für Nagl der Grund, zurückzutreten. Seine politische Laufbahn ist aber beachtlich: 1988 schloss er ein Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität ab, war danach als Geschäftsführer der Firma Klammerth und ab 1996 Obmann des Grazer Wirtschaftsbundes tätig. Im Jahr 1998 holt ihn Helmut Strobl in die Stadtregierung, wo er als Finanzstadtrat begann.
Schnell holte er sich die Sympathien der Wählerinnen und Wähler; das entging auch dem damaligen SPÖ-Bürgermeister Alfred Stingl nicht, der schließlich die politische Verantwortung für die Grazerinnen und Grazer im Jahr 2003 übergab. Nagl war bis 2021 Bürgermeister.
Unter anderem gratulierten: Alt-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, Landtagspräsidentin Manuela Khom, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landesrat Christopher Drexler, hochrangige Kirchenvertreter wie Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Superintendent Wolfgang Rehner, Präsident Kultusrat Elie Rosen und Imam Ibrahim Cikaric, die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr, Bürgermeister a.D. Alfred Stingl, Arbeiterkammer-Präsident Josef Pesserl oder Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.
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