Kommentar
"Wirtschaftsstandort Graz" spielt in der Stadtpolitik keine Rolle

Starke Bilanz, wenig Wirtschaftskompetenz: Die Rathauskoalition mit Manfred Eber, Judith Schwentner, Elke Kahr, Daniela Schlüsselberger und Robert Krotzer. | Foto: Stadt Graz/Foto Fischer
3Bilder
  • Starke Bilanz, wenig Wirtschaftskompetenz: Die Rathauskoalition mit Manfred Eber, Judith Schwentner, Elke Kahr, Daniela Schlüsselberger und Robert Krotzer.
  • Foto: Stadt Graz/Foto Fischer
  • hochgeladen von Andreas Strick

Die Grazer Rathauskoalition hat ihre Halbzeit-Bilanz präsentiert. Mit vielen Erfolgen, Meilensteinen in der Sozialpolitik und im Radverkehr. Das Wörtchen „Wirtschaft“ fehlt in dieser Bilanz allerdings.

GRAZ. Es ist eine ansehnliche Bilanz, die von der Grazer Rathauskoalition dieser Tage präsentiert wurde. Elke Kahr und Judith Schwentner als Bürgermeisterinnen-Duo verweisen auf Gemeindewohnungen, Sozialcard-Ausbau, Integrationsleitbilder, Radwege-Ausbau und einen gepflanzten Baum jeden Tag.

Standortpolitik fehlt

All das wäre das perfekte Gegengewicht zu einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung der Murmetropole. Doch auf der anderen Seite der Waagschale wird es relativ „leicht“, die Worte „Wirtschaft“ und „Standortpolitik“ kommen weder in Bilanz noch Ausblick der Rathauskoalition vor. Im Gegenteil:  Parade-Unternehmen wie Kastner&Öhler werden vor den Kopf gestoßen, andere wie etwa Odörfer wandern ob der Bedingungen nach Graz-Umgebung ab – wo man sich über die zusätzliche Kommunalsteuer riesig freut. Auch über jene von Amazon übrigens, das Unternehmen bietet bereits Führungen durch sein Premstättener Werk an. Dem Automobilkonzern Magna lässt man dann noch via Aussendung ausrichten, man möge „die Abhängigkeit von der Automobilbranche verringern“ …

Fazit: Die Grazer Stadtpolitik lässt Wirtschaftskompetenz fast gänzlich vermissen. Man sollte sich daher dringend um den Wirtschaftsstandort Graz kümmern. Sonst läuft man Gefahr, dass marode Stadtfinanzen die wichtigen Sozial- und Verkehrsmaßnahmen gefährden.

Das könnte dich auch interessieren:

Bürgermeisterin attackiert Traditionsbetrieb Kastner & Öhler
Warum der Betrieb nach 220 Jahren in den Süden zieht
Magna streicht rund 500 Stellen in Graz

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.