Kommentar
"Wirtschaftsstandort Graz" spielt in der Stadtpolitik keine Rolle
Die Grazer Rathauskoalition hat ihre Halbzeit-Bilanz präsentiert. Mit vielen Erfolgen, Meilensteinen in der Sozialpolitik und im Radverkehr. Das Wörtchen „Wirtschaft“ fehlt in dieser Bilanz allerdings.
GRAZ. Es ist eine ansehnliche Bilanz, die von der Grazer Rathauskoalition dieser Tage präsentiert wurde. Elke Kahr und Judith Schwentner als Bürgermeisterinnen-Duo verweisen auf Gemeindewohnungen, Sozialcard-Ausbau, Integrationsleitbilder, Radwege-Ausbau und einen gepflanzten Baum jeden Tag.
Standortpolitik fehlt
All das wäre das perfekte Gegengewicht zu einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung der Murmetropole. Doch auf der anderen Seite der Waagschale wird es relativ „leicht“, die Worte „Wirtschaft“ und „Standortpolitik“ kommen weder in Bilanz noch Ausblick der Rathauskoalition vor. Im Gegenteil: Parade-Unternehmen wie Kastner&Öhler werden vor den Kopf gestoßen, andere wie etwa Odörfer wandern ob der Bedingungen nach Graz-Umgebung ab – wo man sich über die zusätzliche Kommunalsteuer riesig freut. Auch über jene von Amazon übrigens, das Unternehmen bietet bereits Führungen durch sein Premstättener Werk an. Dem Automobilkonzern Magna lässt man dann noch via Aussendung ausrichten, man möge „die Abhängigkeit von der Automobilbranche verringern“ …
Fazit: Die Grazer Stadtpolitik lässt Wirtschaftskompetenz fast gänzlich vermissen. Man sollte sich daher dringend um den Wirtschaftsstandort Graz kümmern. Sonst läuft man Gefahr, dass marode Stadtfinanzen die wichtigen Sozial- und Verkehrsmaßnahmen gefährden.
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