Das Glück kommt durch den Kamin – Rauchfangkehrermeister Gruber im WOCHE-Business Lunch

Viel Glück: Zu Jahresbeginn spricht Rauchfangkehrermeister Christian Gruber über seinen Beruf und seine Branche. | Foto: Foto Jörgler
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Eine Extraportion Glück zu Neujahr: Rauchfangkehrermeister Christian Gruber im Interview.

Dieses jahrhundertealte Gewerbe passt wie die Faust aufs Auge für den ersten Tag im neuen Jahr: Die WOCHE bat Rauchfangkehrermeister Christian Gruber, der das Unternehmen mit heutigem Tag von seinem Vater Georg übernimmt, zum Business Lunch ins Conte in der Annenstraße.

WOCHE: Sie sind ein gern gesehener Zeitgenosse ...
Christian Gruber: Ja (lacht). Viele freuen sich, wenn sie meine Kollegen oder mich sehen, denn in den Köpfen ist es verankert, dass wir Glücksbringer sind. Da unser Gebiet auch die Innenstadt umfasst, sind wir viel zu Fuß unterwegs.

Sie übernehmen den Rauchfangkehrerbetrieb von Ihrem Vater. War der Beruf erste Wahl?
Ich bin in zumindest vierter Generation Rauchfangkehrermeister. Mein Vater hat mir die freie Wahl gelassen und ich habe an der FH studiert sowie acht Jahre in der Baubranche gearbeitet, mich dann aber doch für den Rauchfangkehrerberuf entschieden. Es ist ein abwechslungsreicher Job mit unheimlich großer Verantwortung. Außerdem genießen wir mitunter die schönsten Sonnenaufgänge der Stadt.

Auf 2020: Elena Distl (l.) servierte Christian Gruber und Martina Maros-Goller (WOCHE) im Conte Bagel, frischen Orangensaft und Kaffee. | Foto: Foto Jörgler
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Welche Tätigkeiten fallen in Ihren Wirkungsbereich?
Das Kehren des Kamins ist die offensichtlichste Arbeit, aber wir arbeiten im Auftrag des Gesetzgebers und unsere Aufgabe ist der Schutz der Bewohner und der Umwelt. Die Prüfung von Betriebsdichtheit, Abgasen und gesetzlicher Richtwerte gehört ebenso dazu wie Beratungen vor dem Hausbau oder unsere Expertise bei Bauverhandlungen. Es hängt von Heizung und Brennstoff ab, wie oft wir jährlich kommen.

Welche Heizung ist die umweltfreundlichste?
Es gibt nicht eine einzige Lösung, die für alle passt. Es hängt immer von der Größe, dem Alter und dem Zustand des Gebäudes ab, welche Heizart empfohlen wird. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Brennstoffe wie Holz oder Gas regional bezogen werden. Wenn die Heizung richtig gewartet wird, kann auch Altes effizient sein. In älteren Gebäuden empfehlen wir, mit Rauchwarn- und CO-Meldern nachzurüsten, im Neubau sind sie bereits vorgeschrieben.

Was machen Sie im Sommer?
Da kontrollieren wir hauptsächlich Gasheizungen und unterziehen diese Dichtheitsprüfungen. Unsere Arbeit hat sich mehr in diese Richtung entwickelt, heute sieht man uns öfter mit Prüf- und Messgeräten als mit unserem klassischen Werkzeug wie dem Stoßer, der sich selbst einrollt.

Wie viele Rauchfangkehrer gibt es in Graz?
Wir sind rund 15 Betriebe und Graz ist in drei Teile aufgeteilt. Alle Rauchfangkehrer arbeiten nach einem einheitlichen Tarif und daher wird selten der Rauchfangkehrer gewechselt. Wir betreuen manche Kunden seit 35 Jahren und das ist auch das Schöne an unserer Arbeit: Wir kennen die Familien und die Bewohner und sind unglaublich dankbar für ihr Vertrauen.

Wie groß ist Ihr Team?
Wir haben sechs großartige Mitarbeiter, die teils seit Jahrzehnten bei uns arbeiten. Wie bei fast allen Berufen haben auch wir einen Fachkräftemangel, aber wir haben mit unseren Mitarbeitern unglaubliches Glück. Wir sind zudem stolz, dass wir einen Lehrling ausbilden.

Was muss man als Rauchfangkehrer mitbringen?
Da man viele Stiegen steigen muss, sollte man das gerne tun und schwindelfrei sein. Außerdem sollte man kommunikationsfreudig und robust sein.

Welche bekannten Gebäude werden von Ihnen gekehrt?
Das Schloss Eggenberg oder die Basilika Mariatrost sind die wohl bekanntesten Gebäude. Wir kennen die von uns betreuten Häuser vom Keller bis zum Dachboden.

Passionierter Rauchfangkehrermeister: Christian Gruber | Foto: Foto Jörgler
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Das ist Christian Gruber

Geboren am 3. Oktober 1986 in Graz
Seit acht Jahren mit seiner Verlobten liiert
Vater zweier Töchter (Valentina, sechs Jahre, und Hanna, drei Jahre)
Maturierte am BRG Kepler
Studierte an der FH Joanneum Bauplanung und Ingenieurbau
Arbeitete danach acht Jahre in der Baubranche
Absolvierte die Rauchfangkehrer-Lehrabschluss- und Meisterprüfung
Stieg 2019 in den Rauchfangkehrermeisterbetrieb seines Vaters ein
Übernimmt diesen mit 1. Jänner 2020
Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seinen Töchtern.
Da er in Thal ein Haus gebaut hat, wird hier auch in jeder freien Minute gewerkt und gearbeitet.
Zudem ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr in Steinberg-Rohrbach im Ausschuss tätig.
Dort ist er Schriftführer und EDV-Beauftragter.
Gepaart mit den Einsätzen investiert er mehrere hundert Stunden pro Jahr für die Feuerwehr.
Gruber ist leidenschaftlicher Camper und verbringt seine Urlaube seit seiner Kindheit gerne am Campingplatz.
Mit seiner Familie verschlägt es ihn im Sommer am liebsten nach Kroatien.
Er hat die besten Mitarbeiter und wünscht ihnen, dass sie immer Glück haben und immer gut und gesund nach Hause kommen.

Infos zu Rauchfangkehrermeister Gruber

Im Jahr 1968 übernahm Georg Grubers Vater Josef den Betrieb von dessen Großvater.
1976 verstarb dieser und seine Frau Elisabeth Gruber führte den Betrieb als Witwenbetrieb weiter.
1979 übernahm die dritte Generation: Elisabeths Sohn Georg Gruber wurde Geschäftsführer und leitete die Firma 40 Jahre lang.
Am heutigen 1. Jänner 2020 übernimmt sein Sohn Christian den Rauchfangkehrermeisterbetrieb in vierter Generation.
Über die Jahre wurden Firmen wie Domweber, Burghard, Tuna, Klinger oder Plank übernommen.
Heute hat das Unternehmen sechs Mitarbeiter und ist in den Kehrgebieten Graz I (Nord) und Graz III (Süd-West) unterwegs.
Firmensitz: Elisabethinergasse 20a, 8020 Graz
Telefon: 0316/58 23 43
Web:www.rauchfangkehrer-gruber.at

Gast und Wirtschaft

Conte – Coffee To Go

Annenstraße 22, 8020 Graz
Web:coffeetogo.net
Telefon: 0660/73 72 728
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 16 Uhr
Beschreibung: Ein überaus liebevoll und geschmackvoll gestaltetes Café, das Wohlfühlatmosphäre vermittelt. Kleine, geschmackvolle Details und ein gutes gastronomische Angebot machen das Conte zu einer perfekten Ruheoase an der sonst hektischen Kreuzung Annenstraße/Volksgartenstraße und zum idealen Treffpunkt für einen Kaffeetratsch unter Freundinnen.
Das Essen: Da der WOCHE-Business Lunch am Vormittag stattfand, entschieden sich Christian Gruber, WOCHE-Fotograf Christopher Jörgler und Redakteurin Martina Maros-Goller für einen Bagel, frisch gepressten Orangensaft und den obligatorischen Kaffee am Morgen.
Die WOCHE meint: Das Conte ist eines der entzückendsten Cafés, die Graz hat. Der perfekte Mix aus einladendem Interior, ausgewählten Kaffeespezialitäten, Smoothies, amerikanischen Bagels und Süßem wird durch die Auswahl kleiner, netter Geschenke und das sehr herzliche Personal abgerundet.

Guter Start ins neue Jahr: Das Conte ist einen Besuch wert. | Foto: KK
  • Guter Start ins neue Jahr: Das Conte ist einen Besuch wert.
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