Lehrausbildung in den Fokus
Über 300 unbesetzte Lehrstellen in Graz

Obwohl sich die offenen Lehrstellen teilweise mit den Interessen der Jugendlichen decken, passen Angebot und Nachfrage oft nicht zusammen. | Foto: Autohaus Frey
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  • Obwohl sich die offenen Lehrstellen teilweise mit den Interessen der Jugendlichen decken, passen Angebot und Nachfrage oft nicht zusammen.
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Die Steiermark hat mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen – allein in Graz sind über 300 Lehrstellen unbesetzt, Tendenz steigend. Diverse Maßnahmen sollen dem Problem nun auf den Zahn fühlen.

GRAZ. Der allgemeine Lehrlingsmangel in der Steiermark macht sich auch in der Landeshauptstadt bemerkbar: Laut Arbeitsmarktservice sind in Graz aktuell 321 Lehrstellen unbesetzt – das sind immerhin 104 offene Stellen mehr als im Vorjahr. Mittelfristig ist sogar davon auszugehen, dass die Zahl an offenen Lehrstellen noch weiter anwächst.

Mismatch

Die am stärksten angebotenen Lehrberufe in der Steiermark sind laut AMS Koch/Köchin, Restaurantfachfrau/-mann, Elektrotechniker:in im Bereich Elektro- und Gebäudetechnik, Gastronomiefachfrau/-mann und Bürokaufmann/-frau. Obwohl sich die Branchen teilweise mit den von Jugendlichen am gefragtesten Lehrberufen decken, führt dieser Überhang an Stellenangeboten nicht dazu, dass alle Lehrstellen besetzt werden.

Weibliche Lehrlinge sollen bei der Holding auch in typischen Männerberufen zum Zug kommen. | Foto: Joel
  • Weibliche Lehrlinge sollen bei der Holding auch in typischen Männerberufen zum Zug kommen.
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Grund dafür ist ein sogenanntes "Mismatch"-Phänomen, das am Arbeitsmarkt sehr häufig zum Tragen kommt: Das Angebot und die Nachfrage an Arbeitskraft sind zwar vorhanden, passen aber nicht ausreichend zusammen. Laut AMS ginge es dabei vor allem um regionale Gegebenheiten, aber auch die Anforderungen der Firmenbezüglich der Qualifikation, die die Jugendlichen oft nicht erfüllen.

Mit Klischees aufräumen

Dass sich für viele Lehrstellen keine Lehrlinge finden, kann auch als Folge mangelnder Attraktivität und bestimmter Vorurteilen interpretiert werden. Immer mehr Betriebe starten deshalb "Lehrlingsoffensiven", um dem entgegenzuwirken. Die Holding zum Beispiel, die sich angefangen beim Öffentlichen Verkehr bis zur Energieversorgung gleich um mehrere Bereiche der kritischen Infrastruktur kümmert, hat aufgrund des hohen Bedarfs an Lehrlingen in der Corona-Krise aktuell eine Offensive gestartet, um aufzuzeigen, dass Fachkräfte großteils "Schlüsselrollen" für das Funktionieren der Stadt erfüllen und mit viel Verantwortung verbunden sind. Außerdem will die Holding "mit Klischees aufräumen" und bewusst Frauen in männerdominierten (Lehr-)Berufen fördern.

Attraktivierungs-Offensive

Die Grazer FPÖ sieht den derzeitigen Lehrlingsmangel als "alarmierend" und appelliert an die Stadtregierung, mithilfe verschiedener Attraktivierungsmaßnahmen die Lehrausbildung in Graz stärker in den Fokus zu rücken. Gemeinderat Alexis Pascuttini betont: "Die Zahl an offenen Stellen ist alarmierend und zeugt von enormem Handlungsbedarf."

"Die Zahl an offenen Stellen ist alarmierend und zeugt von enormem Handlungsbedarf."
Alexis Pascuttini

Alexis Pascuttini und die Grazer FPÖ plädieren für Attraktivierungs-Maßnahmen.  | Foto: FPÖ Graz
  • Alexis Pascuttini und die Grazer FPÖ plädieren für Attraktivierungs-Maßnahmen.
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Vorschläge vonseiten der FPÖ umfassen die Einsetzung eines Lehrlingsbeauftragten der Stadt Graz, die Ausarbeitung eines neuen Unterstützungsmodells für Lehrlinge, sowie eine großangelegte Imagekampagne. 

Mehr zu dem Thema:

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