Jüdischer Friedhof verwahrlost

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Niemand kümmert sich um die Gräber der großteils vor 1945 beerdigten Toten. Familien und Gelder fehlen.

Umgestürzte Grabsteine, überwucherte Gräber, verwitterte Tafeln, bröckelnde Mauern: Auf dem jüdischen Friedhof nagt der Zahn der Zeit gnadenlos an einem historisch-kulturellen Erbe von Graz.
Die meisten Gräber stammen aus der Zeit vor 1945. Jene, die keines natürlichen Todes starben oder rechtzeitig auswandern konnten, wurden größtenteils von den Nazischergen ermordet. „Im KZ Auschwitz umgekommen“, liest man hier häufig – in Stein gemeißelt.

Viele Tote ohne Familien
„Damals wurden ganze Familien ausgelöscht“, erklärt Karen Engel von der Israelitischen Kultusgemeinde in Graz (IKG). „Und jene, die die Kriegsjahre überlebt haben, kamen meist nicht mehr zurück.“ Zwar errichteten sie Jahre später einzelne Gedenktafeln für Menschen, deren Leichen nie gefunden wurden, der Großteil der Gräber wurde aber ungepflegt dem Schicksal überlassen.

Kein Einzelfall: Der Zustand der jüdischen Friedhöfe in Österreich lässt aus denselben Gründen fast überall zu wünschen übrig. Zwar bemüht sich die IKG über das „Washingtoner Abkommen“ – ein Fonds, der die Sanierung jüdischer Friedhöfe in Österreich mitfinanziert – um eine Revitalisierung, „Voraussetzung dafür ist aber, dass wir zuerst die weitere Erhaltung und Pflege zusichern müssen“, erklärt Engel. Sie hofft nun, dass das Land Steiermark und die Stadt Graz diese Kosten künftig tragen. Engel: „Wir möchten diesbezüglich in den kommenden Wochen mit der Politik reden und hoffen auf Unterstützung. Ein grundlegender Wille wurde uns bereits signalisiert.“ Es wäre einer Menschenrechtsstadt würdig.

WOCHE-Printausgabe vom 27.10.2010

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