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Bei 10 Grad ab ins kalte Nass oder: eine Familie geht (eis)baden

- Winterzeit ist Badezeit: jedenfalls für Bea, Steve und Rosa Pacher aus Wollsdorf, die es regelmäßig zum Eisbaden in den Großsteinbacher Freizeitsee zieht.
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Winterzeit ist Badezeit: Jedenfalls für Bea Pacher und ihre Familie Seit zwei Jahren praktizieren sie das frostige Hobby in den Flüssen und Seen der Region. Die WOCHE hat die "eiskalte" Familie bei einem ihrer frostigen Badevergnügen am Großsteinbacher Badesee getroffen.
GROSSSTEINBACH/WOLLSDORF. Der Nebel kriecht über die Ufer des Großsteinbacher Badesees. Vereinzelt treiben bunte Blätter auf der spiegelglatten Wasseroberfläche. Am Uferrand kniet Bea Pacher. Sie hält einen Thermometer ins Wasser, nach wenigen Sekunden zieht sie ihn aus dem Wasser und lacht:"10 Grad, perfektes Badewetter!"
Was wie ein schlechter Scherz anmutet, hat einen ganz bestimmten Grund. Die Wollsdorferin hat sich gemeinsam mit ihrem Mann Stefan, der von allen nur "Steve" genannt wird und ihren Töchtern Rosa (13) und Inga (5) seit zwei Jahren dem Eisbaden verschrieben...

- Ein Novembertag mit 5 Grad Außen- und 10 Grad Wassertemperatur ist für die Familie Pacher ideales Badewetter.
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Bei 10 Grad lässt es sich gut baden
"Als begeisterte Wassersportler haben wir 2018 einen Workshop beim österreichischen Wakeboardchampion Daniel Fetz in Linz besucht, der sich auch mit dem Eisbaden beschäftigt. Wir haben es ausprobiert und sind dabei geblieben", erklärt Bea Pacher, während sie sich bei 5 Grad Außentemperatur in die Bademontur wirft. In Bikini und Badehose geht es für Bea, Steve und Rosa ab ins Wasser. Auch Inga traut sich ab und zu bereits ins kalte Nass. Aber heute bleibt sie lieber am Ufer und guckt zu. "Das kann sie selbst entscheiden. Wenn sie unbedingt mit rein will, nehmen wir sie mit, sonst schaut sie uns einfach zu", erklärt Bea Pacher.
Verlängerung der Badesaison
Behutsam setzt das kälteresistente Trio einen Fuß vor den anderen bis sie das eiskalte Wasser völlig umschlossen hat. Nur noch ihre Köpfe ragen aus dem See. Nichts regt sich. Es ist ganz still. Nach gut drei Minuten stehen sie wieder am Ufer. Bea Pacher zeigt auf ihre Haut, sie ist rot. "Die Durchblutung wird ordentlich angeregt." Es sei nur einer von zahlreichen gesundheitsfördernder Aspekten, den das Eisbaden mit sich bringt. "Unser Immunsystem muss gefordert werden, damit es gestärkt ist", betont Pacher.

- Mindestens einmal pro Woche suchen sie das kalte Nass auf, um das Immunsystem zu stärken.
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Tipps via Social Media
Dann, wenn es draußen wieder früher finster wird und die Temperaturen fallen, beginnt für die Wollsersdorfer die Badesaison. Mindestens einmal pro Woche zieht es die Familie dann in das kalte Nass - egal ob in den Planksee, den Schwarzlsee, den Teichalmsee oder in die Feistritz. Am liebsten jedoch im Badesee Großsteinbach. "Hier ist es schön ruhig und der See ist frei zugänglich", erklärt Steve. Um das Eisbaden populärer zu machen und auch andere dafür zu begeistern, betreiben die hartgesottenen Eisbader seit einiger Zeit auch eine eigene Facebook-Seite. Dort veröffentlichen sie die Termine, wann und wo sie als nächstes "eintauchen" und geben Neuanfängern Tipps. Achtsamkeit und Selbsteinschätzung spielen dabei eine entscheidende Rolle.

- Bereit zum Eintauchen: am Großsteinbacher Badesee sind die Pachers in den Wintermonaten Stammgäste.
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Kopfkino abstellen und Atmung beachten
"Man sollte es langsam angehen und auf seine Atmung achten. Nach dem Eisbaden braucht der Körper Zeit sich selbst wieder aufzuheizen. Hektische Bewegungen sollten vermieden werden", erklärt Steve, dass das Eisbaden neben der Stärkung des Immunsystems auch einen mentalen Benefit mit sich bringt.

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"Man lernt auf sich selbst zu hören und das Kopfkino abzustellen. Wie lange ich im Wasser bleibe ist ganz individuell und kommt auf meine Tagesverfassung und natürlich auf die Wassertemperatur an", erklärt Steve. Wohlgemerkt: diese beträgt für die Pachers nie mehr als 12 Grad. "Mein absoluter Rekord waren 12 Minuten im 3 Grad kalten Wasser und 25 Minuten bei 7 Grad", lacht Steve.
Hier geht es zur Facebook-Gruppe "Eisbaden": www.facebook.com
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