Coronavirus
"Es trifft mich hart, sehr hart"
Kleine Unternehmen bangen um ihre Existenz – der Coronavirus macht einer Caterin aus Fulpmes einen Strich durch die Rechnung.
FULPMES/INNSBRUCK. „Ich hab‘ Angst“ – wenn man in einem Satz zusammenfassen muss, wie sich Veselina Blumrich fühlt ist es dieser. Sie besitzt ein Cateringunternehmen in Fulpmes, das auf Fingerfood spezialisiert ist. Nun hat sie plötzlich keine Arbeit mehr und damit auch keine Einnahmen. 90 Prozent ihrer Aufträge kamen von Veranstaltungen, die an der Innsbrucker Universität stattgefunden hätten. Alles abgeblasen. Auch eine Veranstaltung in der Arbeiterkammer und eine in der Stadtbibliothek. „Ein einziges Event ist mir im März geblieben“, so die Chefin des Ein-Personen-Unternehmens.
„Der Virus hat mich hart getroffen“, schildert sie. Denn die Fixkosten bleiben und auch der Sozialversicherung muss sie im ersten Quartal mehrere tausend Euro überweisen. Jetzt sucht sie nach einer befristeten Arbeit – nicht mehr als geringfügig, sonst fällt sie in eine neue Steuerklasse und muss noch mehr Abgaben zahlen. Die Freunde reagieren schockiert und hilfsbereit auf ihr Facebook-Posting, in dem sie um Hilfe bei der Jobsuche bittet. Trotz den Bemühungen gab es bisher keinen Erfolg. Denn auch die Touristiker im Stubaital fürchten Einbußen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und sind bei der Einstellung neuer Arbeitskräfte mehr als verhalten. Schließlich wurden die Skigebiete in Italien schon gesperrt. Die Befürchtung steht im Raum, dass das auch den Skigebieten im Stubaital blühen könnte.
Was Blumrich nun mit ihrer freien Zeit macht:
„Nichts. Ich koche und lese Bücher und hoffe darauf, dass die nächsten Wochen schönes Wetter ist. Dann kann ich zumindest Berg gehen und ein paar Kräuter für meine Fingerfoodküche sammeln.“
Ob ab 20. April – bis zu diesem Datum wurden die Veranstaltungen abgesagt – wieder der Normalzustand einkehrt, bezweifelt sie aber.
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