W. Ambros - 70. Geburtstag
"A Mensch möcht i bleib'n" - mit Kurz-Video

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Im Vorjahr gab's das 50-jährige Bühnenjubiläum, nun feiert das Musik-Urgestein runden Geburtstag.
WAIDRING (niko, navi). Auch von unserer Seite gibt es herzlich Glückwünsche an den Mitbegründer des Austro-Pop, Musik-Legende und Wahl-Waidringer Wolfgang Ambros, der am 19. März seinen 70. Geburtstag begeht.

Über den Musiker ist, wenn nicht alles, so doch sehr viel und vieles unzählige Male gesagt. Daher hier einige Splitter aus Ambros' Biografie, seinem "lieder(macher)lichen" Schaffen und aus persönlichen Gesprächen und Interviews.

> Wolfgang Ambros wurde am 19. 3. 1952 in Wien geboren, lebte in Wolfgsgaben und Preßbaum, ehe er nach Waidring übersiedelte (heute Hauptwohnsitz). Bevorzugte Aufenthaltsplätze waren bzw. sind auch Griechenland und Kenia.
Nach Waidring war Ambros über Udo Huber gekommen; im Schlepptau kamen auch viele andere Freunde (EAV, Fendrich, Wilfried, Hansi Dujmic, Rudi Dolezal etc.) ins Tiroler "Austro-Pop-Dorf". Mit dem damaligen Skischulleiter, Touristiker und späteren Bürgermeister Heinz Kienpointner besteht seit damals eine enge Freundschaft.

Da Hofa

> Seine musikalische Karriere startete er 1971 (19-jährig) mit seinem Song "Da Hofa", geschrieben von seinem Freund Joesi Prokopetz (Geburtstag 12. März!), der sofort auf Platz 1 der Ö3-Hitparade einstieg. Unzählige Hits sollten folgen. "Da Hofa" war eines der maßgeblichen Liedern zur (Mit-)Begründung des Austro-Pop. Das Lied war anfänglich von Plattenfirmen abgelehnt worden, das kleine Label "Amadeo" produzierte es dann. Finanziert wurde es von einer gut betuchten Freundin.

> Mit Prokopetz und Manfred Tauchen entwarf Ambros im Jahr 1974 auch das erfolgreiche Konzeptalbum "Der Watzmann", das bis heute immer wieder auf Bühnen aufgeführt wird (zuletzt u. a. mit Ambros, Prokopetz, Klaus Eberhartinger und Christoph Fälbl). Weitere Konzeptalben: Schaffnerlos, Der Fäustling, Augustin.

> Ab 1978 wurde bzw. wird Ambros von seiner Band "Die No. 1 vom Wienerwald" begleitet (Urbesetzung: G. Dzikowski, P. Koller, H. Pichler, H. Nowak).

Covers

> Legendär wurden seine Cover-Alben mit Liedern von Bob Dylan und Tom Waits, genial in den Wiener "Slang" übersetzt von Ambros. Tribut zollte der Sänger auch Hans Moser mit dem Album "Der alte Sünder". Mit Andre Heller gab's mit dem Dylan-Cover "Für immer jung" einen großen Hit.

> Im Jahr 1983 spielten Ambros, Rainhard Fendrich und Christian Kolonovits ein umjubeltes gemeinsames Konzert im damaligen Waidringer Freizeitzentrum. Dies war quasi eine Vorgänger-Besetzung der musikalischen Freunde für die spätere Band "Austria 3" (siehe nachstehend).

> Riesig war der Jubel um die neue "Boy-Band" Austria 3 mit Ambros, Fendrich und Georg Danzer (ab 1997, bis zum Tod Danzers, Ambros' Freund und Lebensmensch).

> Aus erster Ehe (mit Margit, geschieden) stammt Sohn Matthias (Musiker, u. a. Drummer bei Seiler & Speer), aus der (unglücklichen) Beziehung mit Anne Reger Zwillinge (Rosalie, Sebastian). 2017 heiratete Ambros in Waidring seine Freundin Uta Schäfauer.
Heirat in Waidring hier

In Waidring

> Mit seinem Freund und Partner Heinz Kienpointner (Alt-Bgm.) startete Ambros 1984 in Waidring mit der Disco No. 1 durch. Hier entstand später auch die Ambros-Kleinkunstbühne "Oas'al", wo u. a. Rainhard Fendrich, Steffi Werger, Die Stehaufmandl, Luis aus Südtirol, Boris Bukowski, Hans Söllner, Joesi Prokopetz uva. gastierten.
Luis aus Südtirol im Oasa'l
BB-Interview hier

> Das Lied "Schifoan" war anfangs kein Hit. Von Fans wurde es als unkritisch und kommerziell abgelehnt.

"Das Arrangement von Christian Kolonovits ist unübertroffen. Das Lied kam erst nach einem Live-Mitschnitt in Bayreuth in Fahrt. Die fränkischen Fans hatten es vehement gefordert. Seither spielen wir es ausnahmslos bei jedem Konzert immer am Schluss. Und beim Après-Ski scheint es auch anzukommen",

so Ambros. Warum kommt "Zell am See" in einer Textzeile vor:

"Ganz einfach, weil es sich auf Schnee gereimt hat",

schmunzelt der Sänger.

> Ab etwa 1976 wurde der Begriff "Austro-Pop" populär.

"Damals gab's ein Match zwischen mit und Peter Cornelius, das ich wohl gewonnen habe; seither redet Cornelius nicht mehr mit mir. Ich bin aucher NICHT der Austro-Pop-Kaiser. Ich passe in keine Schulblade, ich bin der Wolfgang Ambros",

so der Wahl-Waidringer im BB-Gespräch.

Abgerüstet

> Vom Militärdienst rüstete Ambros frühzeitig ab, da bei einer Untersuchung festgestellt wurde, dass er nur eine Niere hat. Kurz darauf veröffentlichte er das von Prokopetz geschriebene Lied "Tagwache" – es wurde zum Protestsong und zur Abmusterungshymne.

> Vor seiner Karriere arbeitete Ambros u. a. im angesagteten Londoner Schallplattengeschäft "One Stop Records", wo etwa Mick Jagger und Eric Clapton zu den Kunden zählten.

> Sein Vater liebt Beethoven; er sieht Wolflerl Geige-spielend; der will aber anderes – und so schenkt im der Papa mit 13 Jahren eine hässliche rote Gitarre –

"das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens",

so Ambros.

> Privat erlebte Ambros alle Höhen und Tiefen (mit Frauen, angeblichen und tatsächlichen Krankheiten bzw. schweren körperlichen Beschwerden, Sucht und Drogen... darüber schreibt er in seinem Buch sehr offen).

> 2018, Ambros-Interview mit der SZ, Kritik an Regierung und FPÖ ("braune Haufen in der FPÖ...") – einerseits Hasspostings als Folge (auch eine Postkarte mit Schmähungen und Drohungen, wir berichteten), andererseits unzählige Solidaritätsbekundungen (Fendrich, H. von Goisern uvm.).
BB-Interview zu diesem Thema hier

Gesundheit

> 2019 sah sich Ambros veranlasst, öffentlich über seinen Gesundheitszustand zu sprechen (nach spekulativen Medienberichten). Er war in Graz an der Wirbelsäule operiert worden. Es folgte ein Reha-Aufenthalt in Kitzbühel. Im exklusiven BezirksBlätter-Interview schilderte er ausführlich die Begleitumstände und die Befreiung von unerträglichen Schmerzen und die Rückgewinnung des "aufrechten Gangs".
BB-Gespräch zu seiner 8-stündigen Operation

> Heute tritt der Sänger zumeist im Unplugged-Format "Ambros Pur" (mit Günter Dzikowski und Roland Vogl) auf. Zuletzt machte die Pandemie vielen Auftritten einen Strich durch die Rechnung.

> Auszeichnungen: U. a. Amadeus Award (Lebenswerk), Goldenes Ehrenzeichen Land Wien, Großes Ehrenzeichen Republik Österreich.
Verleihung Bundesauszeichnung hier

> Im frisch erschienen Ambros-Buch (siehe unten Buchtipp) verneigt sich Prokopetz im Vorwort beim "hochverehrten" Wolfgang Ambros: "Du bist so unösterreichisch österreichisch wie niemand sonst."

> Gefeiert wird übrigens im Südburgenland. Da wird Ambros-Freund "Kernie" wohl Abros' eigenen Geburtstags-Song anstimmen und auch der Wolferl zur Gitarre greifen!

Wir gratulieren herzlich!

Buchtipp: W. Ambros: A Mensch möcht i bleib'n. edition a
Fotos: Kogler, Schilling, Archiv, edition a

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