SPÖ: Wahlkampf-Bera­ter Tal Silberstein verhaftet

Mit der Verhaftung von Tal Silberstein erlebt der Wahlkampf von Kanzler Christian Kern (SPÖ) einen Rückschlag. | Foto: Franz Neumayr
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ÖSTERREICH. Montagfrüh soll Tal Silberstein in Israel für Befragungen durch die Behörden verhaftet worden sein. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Geldwäsche, Betrug und Behinderung der Justiz. Darüber hinaus gab es Hausdurchsuchungen in Wohnhäusern und Büros von weiteren Verdächtigen.

SPÖ beendet Zusammenarbeit umgehend

In einer Aussendung gab SPÖ-Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter Georg Niedermühlbichler das Ende der Zusammenarbeit zwischen den Sozialdemokraten und dem Berater Silberstein bekannt. "Tal Silberstein hat die SPÖ-Wahlkampagne beraten und sozialwissenschaftliche Forschung im Bereich Meinungsumfragen betrieben. Die SPÖ stellt mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Tal Silberstein ein", heißt es in der Aussendung.

Silberstein war wesentlich an der SPÖ-Kampagne beteiligt. Der Slogan "Hol' Dir, was Dir zusteht" soll vor allem von ihm erarbeitet worden sein. Der Berater und die Sozialdemokraten arbeiten nicht zum ersten Mal zusammen: Bereits in den Wahlkämpfen 2002 und 2006 hatte Silberstein den damaligen SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer beraten.

Für die SPÖ kommen die Vorwürfe rund um Silberstein ungelegen. Nicht nur wegen des Wahlkampfs, sondern auch aus personellen Gründen: Erst vor wenigen Wochen zog sich Kampagnen-Leiter Stefan Sengl aus "privaten Gründen" aus dem Wahlkampf der SPÖ zurück.

Geldwäsche: Vorwürfe gegen Tal Silberstein

Gemeinsam mit dem Milliardär Beny Steinmetz und drei weiteren Geschäftsleuten wird Silberstein von den Behörden verdächtigt, in Ländern wie Rumänien Geldwäsche betrieben zu haben. Konkret vermutet die Polizei, dass die Geschäftsleute "systematische" Urkundenfälschung betrieben, um illegale Zahlungsflüsse zu verschleiern.

Die Vorwürfe sind nicht neu. Bereits 2015 berichteten rumänische Medien, dass Steinmetz gemeinsam mit anderen Politik-Beratern in Immobiliengeschäfte verwickelt war, welche die rumänische Regierung 160 Millionen US-Dollar gekostet haben sollen.

FPÖ fordert Kern-Rücktritt

"Jetzt gilt es aufzuklären, welche Rolle die SPÖ in diesem Netzwerk von Alfred Gusenbauer, der ja als Erfinder von Christian Kern und Tal Silberstein gilt, tatsächlich spielt. Die SPÖ müsse jetzt volle Transparenz walten lassen und auf den Tisch legen, wie viel Steuergeld bislang an Silberstein überwiesen wurde", fordert FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung. Sollten sich die Vorwürfe gegen den Kanzler-Berater bewahrheiten, müsse der Kanzler nach Meinung der FPÖ auch zurücktreten.

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