WKÖ-Präsident Leitl: "Mit 19 Jahren soll alles möglich sein"

"Weltweit steht Österreich für die beste Berufsausbildung", sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.
  • "Weltweit steht Österreich für die beste Berufsausbildung", sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.
  • hochgeladen von Hermine Kramer

ÖSTERREICH. Um die Zufriedenheit mit der Ausbildung zu ermitteln, ließ die WKÖ diejenigen Personen befragen, die direkt vom Thema betroffen sind: 1.854 Lehrlinge und Lehrabsolventen gaben online und telefonisch ihre Meinung zur Attraktivität der Lehre ab.

Zwei Drittel der befragten Lehrlinge sind der Meinung, dass eine Lehre mit weiterführenden Ausbildungen der Weg zum beruflichen Erfolg sei. Die Gruppe der Lehrabsolventen urteilt ähnlich: Auch sie sieht Lehre und weiterführende Ausbildungen der Erfolgsgarant. "Lehrlinge denken, dass sie in der Lehre besser aufs spätere Leben vorbereitet werden als Schüler und akzeptieren die Idee des lebenslangen Lernens", sagt Wirtschaftskammer-Präsident Leitl. "Betriebe fördern individueller als Schulen, weil die Ausbildner den Einzelnen begleiten. In Schulen ist dieses Betreuungsverhältnis weniger gegeben."

Den Erfolg der Lehre macht Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung für Bildungspolitik der WKÖ, auch daran fest, dass jeder vierte Lehrabsolvent in leitender Position arbeitet und sich jeder Zehnte selbstständig macht.

Miteinander von Schule und Matura

In der Lehre mit Matura sieht Leitl einen besonderen Mehrwert: "Das Miteinander von Schule und Lehre ist wichtig. Mit 19 Jahren soll alles möglich sein. Das ist meine bildungspolitische Vision." Auch eine Lehre nach der Matura ist eine Option. 1.500 Personen machen in Österreich derzeit eine Lehre im Anschluss an die Matura.

Österreich werde im Ausland nicht nur mit Mozartkugeln, sondern auch mit der "besten Berufsausbildung weltweit" verbunden, sagt Leitl, der auch den auf den Erfolg der heimischen Fachkräfte bei den Berufseuropameisterschaften EuroSkills 2016 in Göteborg hinweist. Zudem sei die duale Berufsausbildung bestehend aus Ausbildung im Betrieb und Berufsschule ein Grund für niedrige Jugendarbeitslosigkeit.

Gratis Talente-Check der Wirtschaftskammern

Aufmerksam wurden die Lehrlinge auf ihre Lehrstelle vor allem durch die "Schnupperlehre" oder sie haben Informationen zu Beruf und Arbeitgeber im Internet gefunden. Um bei den vielfältigen Ausbildungsangeboten von Schulen und Lehrberufen eine Orientierungshilfe zu bieten, stellt die Wirtschaftskammer kostenlose Talente-Checks bereit. Informationen dazu gibt es bei den jeweils zuständigen Wirtschaftskammern im Bundesland.

Zur Sache: Lehrlinge in Österreich

Seit 2008 sind die Lehrlingszahlen zurückgegangen. Diese Entwicklung wurde nun gestoppt und es ist wieder ein Aufwärtstrend zu erkennen. Gegenüber dem Vorjahr gibt es in den Ausbildungsbetrieben im ersten Lehrjahr einen Anstieg um 1,9 Prozent – das heißt es sind im Moment rund 500 Lehrlinge mehr im ersten Lehrjahr als zum selben Zeitpunkt 2016. Die größten Zuwächse gab es in Salzburg (5,3%), Niederösterreich (3,4%) und Wien (2,8%).

Aus unserem Archiv:
* EuroSkills 2016: Österreich ist wieder Europameister
* Leitl kündigt Wirtschaftskammer-Reform an

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