Eine Hotelkette für kleine Fluggäste
Johann Wischenbart aus Weitersfeld betreut
160 Nistkästen und baute diesen Winter wieder 56 neue.
walter.schmidbauer@aon.at
Im Feber ist es wieder soweit. Dann wird Johann Wischenbart sein Werkzeug auf einen Frontlader packen und gemeinsam mit seinem Enkel Daniel Rimmel seine „Hotelkette“ renovieren. Hotels, die für besondere Gäste im Frühjahr wieder gereinigt bereit stehen sollen. Es sind kleine Gäste, die dann fliegend anreisen werden, um Unterkunft für sich und den erwarteten Nachwuchs zu finden – die Vogelwelt unserer Region.
160 Nistkästen hat Wischenbart zurzeit zu betreuen. Sie hängen entweder in seinen eigenen Wäldern, sind aber auch auf anderen Grundstücken in Mureck, Lichendorf, Eichfeld oder Hainsdorf zu finden. Im Feer werden sie gereinigt und repariert. „Es kommt auch immer wieder vor, dass wir in den Nistkästen Siebenschläfer entdecken. Die lassen wir dann weiterschlafen“, lächelt der Berg- und Naturwächter über diese Gäste, die zwar ungebeten Quartier nahmen, aber natürlich nicht „delogiert“ werden.
Pensionist wird Vogelkenner
Der frühere Lkw-Fahrer bei der Molkerei Mureck ist seit seiner Pensionierung vor zehn Jahren bei der Berg- und Naturwacht, Einsatzstelle Mureck. Und seit seinem Beitritt hat er sich im besonderen der Vogelwelt angenommen und baut für die gefiederten Freunde Nistkästen. Anfangs waren es etwa 20 pro Jahr, heuer baute Wischenbart 56 verschiedene Nistkästen für viele Vogelarten, aber auch für Fledermäuse und Insekten.
Das Material sammelte er auf Baustellen. Holzreste, die nicht mehr gebraucht wurden. Für die Insektenhotels sammelte er im Wald. Drei Wochen arbeitete Wischenbart heuer an den Nistkästen. Sein Know-how eignete er sich mit Fachliteratur an. Da ist nämlich schon einiges zu beachten. Die Größe und Form der Fluglöcher ist je nach Vogelart verschieden. Manche Nistkästen haben einen Marderschutz eingebaut. Andere, wie die für den Waldkauz, haben natürliche Einfluglöcher.
Die fertigen Unterkünfte stehen nun schon für die Abholung durch seine Berg- und Naturwachtkollegen bereit. Was übrig bleibt, wird er selbst aufhängen und seine „Hotelkette“ erweitern.
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