Mauthausen-Guides
Startschuss für "Bewusstseinsregion Südsteiermark" (+Video)

LR Juliane Bogner-Strauß (4.v.re.) überreichte am Freitag im Bildungshaus Retzhof offiziell die Zertifikate an die neuen Mauthausen-Guides. | Foto: Waltraud Fischer
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  • LR Juliane Bogner-Strauß (4.v.re.) überreichte am Freitag im Bildungshaus Retzhof offiziell die Zertifikate an die neuen Mauthausen-Guides.
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Fachlich kompetente Mauthausen-Guides werden künftig durch die Aflenzer Römerhöhle begleiten.

STEIERMARK. Mit der Verleihung der Zertifikate an zehn fachlich ausgebildete "Mauthausen-Guides" fiel im Bildungshaus Retzhof am Freitag der Startschuss für ein umfassendes Projekt unter dem Arbeitstitel "Bewusstseinsregion Südsteiermark".

In enger Abstimmung mit der Marktgemeinde Wagna und konzipiert in Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee Österreich und dem Retzhof, wurde der Fokus der inhaltlichen Ausrichtung des Ausbildungslehrgangs speziell auf das KZ Aflenz an der Sulm gelegt, das bekanntlich eines der zahlreichen Nebenlager des KZ Mauthausen war.

Hier geht es zum Video:

1944 wurden im unterirdischen "Römersteinbruch" von der SS hunderte KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter für die steirische Rüstungsindustrie eingesetzt.

"Wagna war die drittgrößte Lagerstadt der Steiermark mit bis zu 20.000 Einwohnern. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, dass über die Geschichte gesprochen wird."
Bgm. Peter Stradner

"Die neuen Guides sollen in Zukunft fachlich und inhaltlich fundierte Begleitungen durchführen", erläutert Joachim Gruber, Pädagogischer Leiter am Retzhof, der die Zertifikatsverleihung auch zum Anlass für die Vorstellung des neuen Zeitzeugen-Films mit Franz Trampusch, eines 3-D-Films zum KZ Aflenz und weiterer Projektschritte nahm. Gruber sieht in der Aufarbeitung der Geschichte einen wichtigen gesellschaftspolitischen Auftrag.

Franz Trampusch hat viele Erlebnisse niedergeschrieben. | Foto: Waltraud Fischer
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Auch die ehemalige "Lagerstadt Wagna", also praktisch das gesamte Gelände der heutigen Marktgemeinde Wagna, soll nach dem Willen von Bürgermeister Stradnernicht dem allmählichen Vergessen verfallen: "Wagna war mit seinen bis zu 20.000 Einwohnern zeitweise nach Graz und Leoben die drittgrößte Stadt der Steiermark", erinnert er.

Auch hier wird bereits mit engagierten Projektpartner:innen über Möglichkeiten nachgedacht, wie dieser Ort und dessen Geschichte interessant und informativ aufbereitet werden kann. So soll unter anderem die in Wagna noch vorhandene Baracke, in der einst das Spital untergebracht war, erhalten und für ein Museum genutzt werden.

Ziel ist es, im Rahmen der "Bewusstseinsregion Südsteiermark" bis November 2023 die ersten Projektschritte umzusetzen. Einen weiteren Schwerpunkt nimmt in der Folge die Säule "Bildung an der Grenze" ein. Beeindruckt von den vielen Projektideen zeigte sich auch Landesrätin Juliane Bogner-Strauß bei der Präsentation im Retzhof: "Es braucht Menschen, die die Geschichte aus dem Herzen mit Überzeugung weitergeben. Dafür danke ich sehr."

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