Lebensmittelverschwendung
Nahrungsmittel bekommen zweite Chance

Knapp 800.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle werden jährlich in Österreich weggeworfen. | Foto: Abfalllwirtschaftsverband Knittelfeld
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  • Knapp 800.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle werden jährlich in Österreich weggeworfen.
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In Österreich fallen jährlich 790.790 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen an. Durch Lebensmittel-Rettungsaktionen versuchen Unternehmen in der Region dem entgegenzuwirken.

MURTAL/Murau. Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit sagen viele Unternehmen der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Obst- und Gemüsekisterl oder ganze Tragetaschen mit qualitativ einwandfreien Lebensmitteln können billig erworben werden, bevor sie in der Mülltonne landen. 

Obst- und Gemüse-Kisterl

Unter dem Motto "Gutes Retten" bietet der Supermarkriese Billa Obst- und Gemüse-Kisterl voller Obst und Gemüse zum Preis von drei Euro an. So werden Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet.  Jedes Stück Obst und Gemüse, das in die Kisterl kommt, ist unverpackt, frisch und qualitativ einwandfrei genießbar. „Lebensmittel sind eine wertvolle Ressource und daher sehen wir es als unsere wichtige Aufgabe, Verantwortung zu übernehmen und immer mehr nachhaltige Möglichkeiten im täglichen Einkauf zu schaffen“, so Peter Gschiel, Vertriebsdirektor. Diese Angebot gibt es vorerst nur in wenigen Filialen in der Steiermark. Seit Oktober gibt es die Obst- und die Gemüse-Kisterl auch in unserer Region: In Murau, Scheifling und Neumarkt. 

Überraschungssackerl zum Abholen

Im Murtal kann man allerdings auf das Angebot der App "To Good To Go" zurückgreifen. Sie ermöglicht es Betrieben wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer zu verkaufen. Die Lebensmittel sind hochwertig, müssten aber weggeworfen werden, da ihr Ablaufdatum erreicht ist. Die teilnehmenden Betriebe packen die Ware in ein Sackerl, das man über die App reservieren kann und vor Ort abholen muss. Einziger Nachteil für den Kunden: Man weiß im Vorfeld nicht über den Inhalt des Überraschungssackerls bescheid. Angeboten wird dieser Service in unserer Region beispielsweise bei der Supermarktkette Spar, Bäckerei Sorger in Judenburg und Spielberg, Café Judenburg und im Restaurant - Bistro Golfblick Mariahof.

In einem "Überraschungssackerl" bekommt man Waren in Wert bis zu 15 Euro. | Foto: Julia Gerold
  • In einem "Überraschungssackerl" bekommt man Waren in Wert bis zu 15 Euro.
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Der Preis ist unschlagbar

Der Vorteil ist bei solchen Service-Angeboten der Preis. Für 3 bis 5 Euro bekommt man Waren in Wert bis zu 15 Euro. Die Qualität der Lebensmittel ist einwandfrei. Man muss die Sackerl allerdings in einer gewissen Zeitspanne vor Ladenschluss abholen. Dadurch wird vermieden, dass man Lebensmittel am Ende des Tages weggeworfen werden müssen.

Kreative Ideen

Auch andere Unternehmen in unserer Region versuchen mit kreativen Ideen, Lebensmittel zu verwerten bevor sie in der Mülltonne landen. Produkte vom Adeg-Markt in Unzmarkt-Frauenburg werden beispielsweise vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum an das örtliche Rote Kreuz gespendet. Nicht mehr verkaufbares Brot wird zu Fischfutter verarbeitet und auch die Kunden werden angehalten, nicht mehr frisches Obst und Gemüse für ihre Haustiere mitzunehmen – kostenlos versteht sich.
Der Abholmarkt in Knittelfeld arbeitet beispielsweise auch mit den Supermärkten in der Region zusammen. "Wenn Lebensmittel dort nicht mehr verkauft werden dürfen, weil sie vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums stehen, werden diese bei uns in der Filiale stark rabattiert angeboten," erklärt der Leiter Harald Rieser.

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