Murtal/Murau
Zittern um die Einwohnerzahlen

Unter dem Stadtturm wurden zuletzt weniger als 10.000 Einwohner gezählt. | Foto: Verderber
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Die neue Einwohnerzahlen haben gleich mehrere Auswirkungen auf Murtaler Gemeinden.

MURTAL/MURAU. Der 31. Oktober wird von vielen Bürgermeistern der Region mit Spannung erwartet. Der kommende Donnerstag ist so etwas wie ein Schicksalstag. Die Statistik Austria präsentiert an diesem Stichtag die neuen Einwohnerzahlen und diese sind maßgeblich für die Gemeinderatswahl am 22. März und die künftige Zusammensetzung der Gemeindestuben.

Zittern

Nach der steirischen Gemeindeordnung ist die Anzahl der Mandatare nämlich von der Einwohnerzahl abhängig. Eine Gemeinde unter 1.000 Einwohnern hat neun Mandate, weitere neuralgische Stellen sind 3.000, 5.000 und 10.000 Einwohner. Und genau jene Gemeinden, die sich an diesen Grenzen bewegen, müssen jetzt zittern.

Spannung

„Die Einwohnerzahl bestimmt aber nicht nur die Anzahl der Mandate, sondern auch finanzielle Komponenten“, erklärt Manfred Kindermann vom Land Steiermark. Einer Gemeinde mit über 10.000 Einwohnern stehen beispielsweise höhere Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich zu als einer Gemeinde, die darunter liegt.

Grenz-Gemeinden

Genau das könnte für Judenburg spannend sein. Vor der letzten Wahl 2015 hatte die Stadt laut Statistik Austria noch 10.141 Einwohner. Bei der letzten Erhebung im Vorjahr waren es noch 9.954. Ähnlich spannend wird es für die Gemeinde Pöls-Oberkurzheim. Laut Statistik hat sich die Einwohnerzahl seit 2015 von 3.061 auf 2.966 verringert. „Kein Grund zur Panik“, sagt Bürgermeister Gernot Esser. Die finanztechnischen Konsequenzen würden sich in Grenzen halten.

Gemeinderat schrumpft

Der Gemeinderat würde von 21 auf 15 Mandatare schrumpfen. Esser: „Das muss aber nicht unbedingt negativ sein.“ Trotzdem möchte der Ortschef mittelfristig die „psychologische Grenze“ von 3.000 Bürgern wieder knacken. „Die Abwanderung ist eben in der gesamten Region ein Thema, da müssen wir gemeinsam gegensteuern.“

Zuwächse

Im Bezirk Murau gibt es zwei Gemeinden, die an der Grenze liegen: Neumarkt hatte zuletzt knapp unter 5.000, Oberwölz knapp unter 3.000 Einwohner. Seit der letzten Wahl gab es in der gesamten Region lediglich sechs Gemeinden, die sich über Zuwächse freuen durften: Knittelfeld, Spielberg, Kobenz und Teufenbach-Katsch relativ deutlich, Seckau und Lobmingtal auf niedrigerem Niveau.

Info

Die Einwohnerzahl der Gemeinden bestimmt unter anderem auch die Anzahl der Mandate im Gemeinderat. Unter 1.000 Einwohnern gibt es neun Mandate, darüber besteht der Gemeinderat aus 15 Personen, über 3.000 Einwohner gibt es 21 Plätze, über 5.000 25 und über 10.000 Einwohnern 31 Mandate.
Gemeinden in der Region an der Grenze:
Bezirk Murau
Neumarkt (4.919 Einwohner)
Oberwölz (2.946)
Bezirk Murtal
Judenburg (9.954)
Pöls-Oberkurzheim (2.966)
St. Peter ob Judenburg (1.089)
Darüber hinaus entscheidet die Einwohnerzahl auch über Zahlungen aus dem Finanzausgleich oder die Bezüge.
Quelle: Statistik Austria, Stand: 1. Jänner 2019
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