Integration
Das brauchen geflüchtete Ukrainer vom Land Salzburg
- Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine im Messezentrum Salzburg
- Foto: Land Salzburg/Neumayr
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Mehr als die Hälfte der geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die sich in Salzburg aufhalten, sind Frauen. Der Großteil ist zwischen sieben und 64 Jahre alt – und damit an einem Kindergartenplatz interessiert, schulpflichtig oder im erwerbsfähigen Alter. Das führt beim Land zu steigender organisatorischer Komplexität der Versorgung und Integration.
SALZBURG. 1.716 geflüchtete Menschen aus der Ukraine halten sich in Salzburg auf. Die meisten von ihnen sind in der Stadt Salzburg untergebracht (458 Personen).
Nach Bezirken:
Stadt Salzburg: 458 Personen
Flachgau: 409 Personen
Pinzgau: 311 Personen
Pongau: 237 Personen
Lungau: 152 Personen
Tennengau: 149 Personen
Damit hat der Lungau mehr geflüchteten Menschen aus der Ukraine aufgenommen, als der Tennengau.
Der Großteil ist zwischen 18 und 64 Jahre alt
Mehr als die Hälfte der geflüchtete Menschen aus der Ukraine sind Frauen (1.200). Der Großteil ist zwischen sieben und 64 Jahre alt.
Nach Altersgruppen:
0 bis sechs Jahre: 149 Personen
sieben bis 17 Jahre: 526 Personen
18 bis 64 Jahre: 926 Personen
65+ Jahre: 115 Personen
Schul- und Kindergartenkinder
Vor allem im Flachgau sind viele Kindergartenkinder untergebracht – 43 Null- bis Sechsjährige. Die meisten schulpflichtigen Kinder und Jugendliche sind in der Stadt Salzburg angekommen (143), aber auch im Pinzgau sind es beinahe hundert (96).
Versorgung und Integration bedarf Gesamtorganisation
Die zunehmende Anzahl an flüchtenden Menschen aus der Ukraine und die damit steigende organisatorische Komplexität der Versorgung und Integration in Salzburg haben dazu geführt, ein übergreifendes Krisenmanagement zu etablieren. Die Gesamtorganisation übernimmt der ehemalige Bezirkshauptmann Reinhold Mayer.
>>HIER<< liest du mehr darüber.
- Koordinator Reinhold Mayer
- Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
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Sinnvolle Verbindung von Unterkunft und Arbeitsplatz
"Die Erstmaßnahmen sind in Salzburg hervorragend gelaufen. Darauf kann man gut aufbauen", sagt Mayer. "Jetzt geht es darum, den Menschen nach den Erstmaßnahmen Leistungen zur Verfügung zu stellen, die ihnen zustehen." Konkret gehe es um Themen wie Grundversorgung, Schaffung von Quartiere, Hilfe und Pflege für erkrankte und pflegebedürftige Menschen sicherzustellen, Kinderbetreuung und Schulplätze zu organisieren und vieles mehr. "Die Maßnahmen müssen sinnvoll sein. Wir müssen beispielsweise dort Quartiere schaffen, wo es auch Arbeitsplätze gibt", so Mayer.
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- AMS und Wirtschaftskammer wollen eine eigene Jobbörse für aus der Ukraine Vertriebene abhalten.
- Foto: Symbolfoto: AMS/Doris Wild
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Arbeiten können und Arbeit finden
Rund 926 Personen aus der Ukraine sind im "erwerbsfähigen Alter" (18 bis 64 Jahre). Das Interesse an ihnen ist am Salzburger Arbeitsmarkt groß. 111 Unternehmen wollen Fach-/Arbeitskräften aus der Ukraine eine Arbeit geben und haben das beim Arbeitsmarktservice (AMS) auch angemeldet.
Wie schnell vor allem Frauen, die mit Kindern geflüchtet sind, tatsächlich voll in die Arbeitswelt integriert werden können, bleibt für Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) aber abzuwarten, denn:
"Die Mütter sind zum Zeitpunkt der Ankunft in Salzburg häufig, zumindest vorübergehend, alleinerziehend. Die noch nicht schulpflichtigen Kinder kommen in Betreuungseinrichtungen, in denen nicht ihre Sprache gesprochen wird und sie sind häufig auch traumatisiert. Wie schnell die Mütter tatsächlich voll in die Arbeitswelt integriert werden können, bleibt abzuwarten."
Andrea Klambauer, Landesrätin für Kinderbetreuung, Integration und Frauenpolitik
- Landesrätin Andrea Klambauer: "Wie schnell die Mütter tatsächlich voll in die Arbeitswelt integriert werden können, bleibt abzuwarten."
- Foto: Neos Salzburg/Vogl-Perspektive
- hochgeladen von Julia Hettegger
17 Personen im System des AMS
Das bestätigt auch der Landeshauptmann: "Der Zustrom auf den Arbeitsmarkt ist derzeit geringe, weil es sich bei den Geflüchteten vor allem um Frauen mit Kindern und ältere Menschen handelt. 17 Personen sind aktuell im System des AMS vorgemerkt."
Kinder in Nachmittagsgruppen unterbringen
Plätze für Kindergartenkinder werden dennoch gesucht/geschaffen. Da aber Salzburgs Elementarpädagogen bereits jetzt stark belastet sind, muss diese zusätzliche Betreuungslast gut gelenkt werden. Dazu hat das Land Salzburg eine Verordnung auf den Weg gebracht, die im Gültigkeitszeitraum der Vertriebenenverordnung beispielsweise ermöglicht, dass das letzte Kindergartenjahr für Kinder aus geflüchteten Ukrainischen Familien auch in Nachmittagsgruppen erfüllt werden kann. Vorteil sei, dass dadurch rasch Plätze geschaffen werden können, weil Nachmittagsgruppen üblicherweise kleiner sind.
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Integration soll vor allem auch über „Spielgruppen“ und „Eltern-Kind-Gruppen“ in den Gemeinden passieren.
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