Ausgezeichnete Schriftsteller:innen
Radka Denemarková bekommt den Literaturpreis des Landes
Gleich drei besondere Auszeichnungen gibt es am heutigen Freitag für diese vielversprechenden Autor:innen: Der diesjährige Literaturpreis des Landes Steiermark geht an Radka Denemarková, das Literaturstipendium an Chrystyna Nazarkewytsch und das Lichtungen-Lyrik-Stipendium bekommt Luca Manuel Kieser.
STEIERMARK. Der mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis des Landes geht heuer an die tschechische Schriftstellerin Radka Denemarková, die ihre Romane, Theaterstücke, Drehbücher und Essays auf Tschechisch und Deutsch verfasst. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass die dezidiert politische Autorin persönliche Erfahrungen und Haltungen schildere, um "den Blick auf fremde Welten zu lenken, gesellschaftlich Relevantes darzustellen, Anklage zu erheben."
Außerdem wird Radka Denemarková "sprachliche Brillanz" und "inhaltliche Tiefe" attestiert. Die Autorin selbst bezeichnet sich als "die Schwalbe von Prag" und signiert auch gerne mit diesem Pseudonym.
Die Steiermark ist für sie fast so etwas wie eine zweite Heimat: 2017 und 2018 war sie Grazer Stadtschreiberin. Außerdem hat sie als „writer in residence“ der Kulturinitiative Kürbis Wies im Jahr 2021 enge Kontakte zur steirischen Literatur- und Kulturszene geknüpft und diese nachhaltig geprägt. Als einzige tschechische Autorin ist sie außerdem vierfache Preisträgerin des Magnesia Litera Preises. Ihre letzten beiden auf Deutsch erschienenen Werke heißen "Ein Beitrag zur Geschichte der Freude" (2019) und "Stunden aus Blei" (2022), beide im Hoffmann & Campe Verlag.
Stipendien im Wert von 5.000 Euro
Das Lichtungen-Lyrik-Stipendium und das Literaturstipendium des Landes Steiermark werden an junge Autor:innen vergeben, die mit ihrer Begabung aufgezeigt haben. Die im ukrainischen Lwiw lebende Chrystyna Nazarkewytsch sichert sich das Literaturstipendium im Wert von 5.000 Euro, nicht zuletzt, weil sie durch ihren Mann, Stadtschreiber Nazar Hončar, eng mit Graz verbunden ist. Die Essayistin arbeitet zudem im Feld der Kulturvermittlung und Übersetzung und berichtet regelmäßig über den Krieg in ihrem Heimatland.
Der 1992 geborene Luca Manuel Kieser wiederum schreibt seit 2018 vielschichtige, experimentelle Gedichte. Die Jury fasst sein Werk wie folgt zusammen: "Von biblischen Konnotationen über popkulturelle Zitate bis hin zu ganz traditioneller, althergebrachter Poesie. Die Syntax liebäugelt mit Anklängen von Dadaismus und Wiener Gruppe." Kieser sichert sich aufgrund seines Talents heuer das Lichtungen-Lyrik-Stipendium, das ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert ist.
Kulturlandesrat Christopher Drexler bedankte sich im Zuge der Vergabe nicht nur bei den Schriftsteller:innen für ihre herausragenden Leistungen, sondern auch ausdrücklich bei der Jury, die ihre Entscheidungen auf Basis der aktuellsten Vorkommnisse getroffen habe "und sowohl den Kampf gegen autoritäre Repression in den Fokus ihrer Erwägungen rücken, als auch die couragierte Informationsarbeit über den schrecklichen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins auf die Ukraine."
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