WOCHE bewegt am Rad
Das Rad als rollende Hausapotheke

Gibt "Radschläge": "WOCHE bewegt"-Experte Georg Jillich | Foto: KK
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Gerade in einem "Sommer wie damals" im eigenen Land erlebt der Radsport einen erfreulichen Aufschwung – das freut nicht nur die zahlreichen Fahrradhändler im Land, sondern auch den eigenen Körper. Radfahren zählt nämlich wie das Laufen zu den Ausdauersportarten und ist damit auch medizinisch wertvoll. Schon das regelmäßige Radfahren bei moderatem Tempo im Alltag kann das Risiko von Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen deutlich verringern. Wer mehrmals wöchentlich einspurig unterwegs ist, profitiert von einer Menge gesundheitlicher Vorteile.

Training für Herz und Kreislauf

"Durch regelmäßiges Radfahren wird das Herz-Kreislaufsystem trainiert, was zur Folge hat, dass der Herzmuskel stärker wird und mit einem Schlag mehr Blut durch den Körper pumpen kann", erklärt "WOCHE bewegt"-Experte Georg Jillich. Vor allem in den Extremitäten und im Schultergürtel werden mehr Kapillargefäße aufgebaut, sodass diese Körperregionen besser durchblutet und somit besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Gleichzeitig werden die Blutgefäße flexibler und vor Verkalkungen geschützt. Der Fettstoffwechsel wird angekurbelt und das schädliche LDL-Cholesterin abgebaut. "Dieser Effekt stellt sich bei moderatem Tempo nach circa 60 Minuten ein", so Jillich. Ab diesem Zeitpunkt sind in der Regel alle verfügbaren Kohlenhydrate (Zucker) für die Energiegewinnung aufgebraucht worden. Nun greift der Körper auf seine Fettdepots zurück, um die notwendige Energie zum Weiterradeln aufzubringen.

Gute Luft, gute "Durchlüftung"

Damit auch die Atemwege vom Radtraining profitieren, sollte man primär in schadstoffarmen Gebieten radeln (Wald, Wiese, Radwege). Der Radfahrer benötigt eine höhere Sauerstoffzufuhr und muss daher tiefer ein- und ausatmen. Dies kräftigt die Atemmuskulatur und verbessert die Lungenventilation. Daher ist moderates Radeln im flachen Gelände eine sinnvolle Therapie-Ergänzung für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis.

Richtig im Sattel sitzen

"Da man beim Radfahren bis zu 80 Prozent seines Gewichtes im Sattel trägt, sind die zyklischen Bewegungen der Beine sehr gelenkschonend. Vor allem Sprung-, Knie- und Hüftgelenke werden dadurch entlastet", erläutert Jillich. Gleichzeitig kommt es an den betroffenen Gelenken zu einer verbesserten Versorgung des Knorpelgewebes, was wiederum degenerativen Prozessen vorbeugt. Andererseits sollten gerade Radfahrer ergänzend den Rücken und den Schultergürtel kräftigen, da man am Rad lange in vorgebeugter Haltung sitzt. Hier bietet sich die klassische Wirbelsäulengymnastik genauso an wie Kräftigungsübungen mit dem Theraband.
Gütesiegel können die richtige Ergonomie des Rades bestätigen und damit als Unterstützung der Kaufentscheidung fungieren. Solche Gütesiegel werden beispielsweise von unabhängigen Institutionen wie dem TÜV oder dem Verein ‚Aktion Gesunder Rücken‘ vergeben.

Starke Muskeln

Natürlich tut das Radfahren auch unserer Muskulatur gut. In erster Linie wird damit die Oberschenkel- und Hüftbeugemuskulatur gestärkt. Durch die ständige Stabilisierungsarbeit erfährt auch die Rumpfmuskulatur Arbeitsreize. Somit kräftigen Radfahrer bei regelmäßigem Training vor allem die tiefe Bauchmuskulatur sowie die kleinen Muskeln entlang der Wirbelsäule. Zu guter Letzt werden am Fahrrad auch Schultergürtel, Arme und Griffkraft gekräftigt.
Wer im Freien und bei Sonnenschein radelt, kurbelt nicht nur die Vitamin D-Produktion an, sondern füllt gleichzeitig die Lungen zusätzlich mit frischer Luft. Je nach Tempo und Streckengegebenheiten kann der Radsport auch entspannend wirken und Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol abbauen. 

Da durch Ausdauersportarten wie dem Radfahren nach ca. 30-40 Minuten auch unterschiedliche Glückshormone freigesetzt werden, eignet sich ein regelmäßiger Radausflug auch für Personen mit chronischen Ängsten oder Depressionen.

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