Sommerjob in der Steiermark

Betriebe setzen 2022 wieder auf Ferialpraktikanten

Ferialjobs bieten Jugendlichen die Möglichkeit, erstes eigenes Geld zu verdienen und zugleich Berufserfahrung zu sammeln. MeinBezirk.at hat bei steirischen Unternehmen nachgefragt, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie aktuell auf die Sommerjob-Situation hat und wo es noch freie Stellen gibt. 

STEIERMARK. Wer sich bislang über keine Zusage für einen Ferialjob freuen konnte, der sollte jetzt rasch noch die eine oder andere Bewerbungen versenden. Denn einzelne steirische Unternehmen sind nach wie vor auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Sommermonate: "Dieses Jahr hatten wir rund 30 Ferialjobs in unserer Molkerei und den beiden Käsereien in Stainach und Gröbming zu vergeben", informiert z.B. Elisa Buchgraber-Svatek von der Ennstal Milch KG. Ein Großteil der Jobs sei bereits besetzt. Derzeit suche man jedoch noch nach zwei Ferialmitarbeiterinnen bzw. -mitarbeitern für die Molkerei in Stainach für August und September. "Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein - also ein perfekter Job für Studentinnen und Studenten", hebt Buchgrabner-Svatek hervor. 

Ein heißer Tipp für Schülerinnen und Studenten auf Sommerjob-Suche ist auch Stölzle Oberglas in Köflach: Denn auch in diesem Leitbetrieb des Bezirks Voitsberg werden noch Ferialarbeiterinnen bzw. Ferialarbeiter gesucht. Laut Personalabteilung sind im Unternehmen sogar noch 15 Stellen zu besetzen, bevorzugt von Personen über 18 Jahren. 

Land Steiermark stellt 120 Ferialjobs bereit

Seine Verantwortung als einer der größten Arbeitgeber des Landes nimmt heuer auch wieder das Land Steiermark ernst und stellt in diesem Sommer ein weiteres Mal 120 Ferialjobs bereit. "Ich freue mich auf viele motivierte, junge Menschen, die die Landesverwaltung für jeweils rund ein Monat unterstützen werden und dabei viele wertvolle Erfahrungen sammeln können", betonte Christopher Drexler, Personallandesrat und mittlerweile designierter steirischer Landeshauptmann (mehr dazu: Amtsübergabe: ÖVP-Parteivorstand designiert Christopher Drexler als Parteichef und Landeshauptmann) bereits am 1. März, als der Startschuss für den Bewerbungsprozess fiel:

Ferialjobs: "Niveau wie vor Corona" 

Bei der "Holz-Her Maschinebau Gmbh" in Voitsberg wurden heuer indes 20 Ferialjobs vergeben, diese sind aufgrund der guten Nachfrage bereits besetzt.  "Dadurch haben wir circa zwei Drittel der Bewerbungen absagen müssen. Prinzipiell bevorzugen wir Schülerinnen und Schüler, welche im Rahmen der Schulausbildung zwingend ein Praktikum benötigen", erklärt Geschäftsführer Harald Steiner. 

Über ein "Niveau wie vor Corona" berichten auch die SVI Austria Gmbh mit Sitz in Deutschlandsberg sowie die Holding Graz, wo in diesem Sommer 135 junge Leute aufgenommen werden. Und das quer durch den Konzern, von der Büroarbeit bis zur Abfallwirtschaft.
Auch Eduard Lampel von der Firma Kältetechnik Lang in der Südsteiermark bemerkt "keinerlei Veränderungen" infolge der Corona-Pandemie. "Wir haben laufend Bewerbungen und auch an der Anzahl der Bewerbungen ändert sich recht wenig, wir bieten Ferialpraktika an und in der Regel bleiben die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in unserem Betrieb", verweist Lampel zudem auf eine Win-Win-Situation - sowohl für Unternehmen als auch für Ferialpraktikantinnen bzw. Ferialpraktikanten. 

Ferialpraxis plus Zusatzausbildungen

Darauf macht auch Max Oberhumer, Geschäftsführer von Sappi Gratkorn, aufmerksam: „Es ist so, dass Ferialpraxis in beidseitigem Interesse ist. Wir geben jungen Menschen im Rahmen der Ausbildung in den Ferien eine Möglichkeit, Erfahrungen in Betrieben zu sammeln, in unserem Fall auch praktische Erfahrung für jene, die schon in der Schicht mitarbeiten können."
Darüber hinaus erhalten Ferialpraktikanten hier auch die Möglichkeit, zusätzliche Ausbildungen, wie den Staplerführerschein, in Angriff zu nehmen. "Wir freuen uns, wenn sich junge Menschen, die bei uns in den Ferien gearbeitet haben, auch im nächsten Jahr wieder anmelden, weil wir unsere Praktikantinnen und Praktikanten gerne über mehrere Jahre im Sommer beschäftigen", betont Oberhumer.

Problem Verkehrsanbindung und Fachkräftemangel 

Jeweils zwei Ferialpraktikanten in verschiedenen Unternehmensbereichen sind derzeit bereits bei Kamper Handwerk+Bau in Tillmitsch beschäftigt. "Die beiden aus dem Büro kommen von der TU Graz und der Handelsakademie, die beiden Tischlereitechniker von der HTL", freut sich Michaela Barsuglia über die aktuelle Situation. Im Vorjahr habe es nämlich keine Ferialpraktikanten im südsteirischen Unternehmen gegeben, da man immer wieder mit der Verkehrsanbindung zu kämpfen habe.

"Das ist bei uns schon ein Thema, denn speziell für junge Leute ist es schwierig zu uns zu kommen, da wir keine Bushaltestelle in der Nähe haben."
Michaela Barsuglia, Kamper Handwerk+Bau, Tillmitsch

Darüber hinaus macht aber auch der zunehmende Fachkräftemangel über die Sommermonate hinweg keine Pause: Vor allem in der Gastronomie gibt es in vielen Betrieben quer durch die steirischen Bezirke noch freie Ferialjobs.
Davon berichtet zum Beispiel die Familie Mauthner-Reichmann aus der weststeirischen Gemeinde Wies. Für den Gasthof und das Weingut werden, vor allem im Bereich Küche und Service, noch händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht - auch gerne über die Sommermonate hinaus. Stellenausschreibungen seien bereits getätigt worden. Beworben habe sich allerdings noch niemand um diese Sommerjobs. 

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