Klima- und Energiemodellregion
Neue Ziele auf der energetischen Reise
In der Klima- und Energiemodellregion "Wein- und Thermenregion Südoststeiermark" hat sich in den letzten fünf Jahren viel getan – in der zweiten Projektphase will man zwei 100.000er-Grenzen sprengen.
STRADEN. Im sonnenreichen Ambiente des Sazianikogels haben die Vertreter der Klima- und Energiemodellregion "Wein- und Thermenregion Südoststeiermark" gemeinsam mit Robert Frauwallner (Lokale Energieagentur), der den Prozess begleitet, Zwischenbilanz gezogen. In den letzten fünf Jahren ist in den Projektgemeinden Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg und Straden einiges weitergegangen.
Stradens Bürgermeister Gerhard Konrad verweist etwa darauf, dass man in Straden sechs E-Tankstellen und sieben Fotovoltaikanlagen errichtet hat. Auch in Sachen Blackout-Vorsorge hat man mit einem Ablaufplan und der Errichtung eines eigenen Gebäudebereichs im Kellergeschoss des Feuerwehrhauszubaus vorgesorgt. Großer Beliebtheit erfreue sich das Sommerkino mit klima- und umweltrelevanten Filmen.
Künftig will man z.B. die Energieeffizienz bei den Pumpstationen steigern und das Stradner Einkaufssackerl zum Zwecke der mehrmaligen Verwendung einführen.
Auch Christine Siegel, Bürgermeisterin von Bad Gleichenberg, erzählte von vielen umgesetzten Projekten. So wird z.B. der Campingplatz in den Sommermonaten zu 100 Prozent mit Sonnenenergie versorgt. Als wesentliche Errungenschaften nennt sie auch die Errichtung von Fotovoltaik-Großanlagen bei der Zentralkläranlage und beim Wasserwerk.
Regelmäßiger Verbrauchscheck
Großer Wert wird auch auf die regelmäßige Analyse des Wärme- und Stromverbrauchs bei den öffentlichen Gebäuden gelegt. Ein Erfolg sei auch die Premiere der Vulkanland Bike Days gewesen. Und künftig auf der Agenda? Siegel plant etwa Familien bei der Geburt eines Kindes mit einem Jungbaum zu beschenken oder auch Spritspartraining und E-Bike-Kurse für Bürger.
Für Bad Radkersburgs Bürgermeister Karl Lautner haben sich die Umsetzungen in "seiner" Stadtgemeinde, die ja die steirische Radhauptstadt werden soll, schon gelohnt. Bei der Kläranlage, die jetzt – wie auch das Wasserwerk – über eine Fotovoltaikgroßanlage verfügt, konnte der jährliche Stromverbrauch um 16 Prozent gedrosselt werden. Wesentliche Schritte waren auch die thermischen Gebäudesanierungen bei der i:HTL, beim Rathaus und bei der Volksschule sowie die Anschaffung vom Elektrostadtbus.
Stolz sind alle Beteiligten übrigens darauf, dass die Modellregion unter den vier Gewinnern der Europäischen Mobilitätswoche 2021 war.
Klarer Auftrag für Phase zwei
"Dass wir so gute Ergebnisse erzielt haben, überrascht mich selbst", so Energieexperte Robert Frauwallner. Für Projektphase zwei, die bis Ende 2024 andauert, verfolgt er ein klares Ziel: "Wir wollen in den drei Gemeinden in zwei Bereichen die 100.000er-Grenze erreichen – und zwar eine Energieeinsparung von 100.000 Liter Heizöl pro Jahr und eine Energieeinsparung von 100.000 Euro pro Jahr. Bei der Energieeinsparung liegt man übrigens schon jetzt bei 84.000 Euro.
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