Angespannte Gemeindefinanzen
Wenig Applaus von Gemeinden für Finanzausgleich

Der fixierte Finanzausgleich ist für die Vertreter der SPÖ unbefriedigend bzw. würde man den Kommunen zu wenig Mittel zur Verfügung stellen, um die vielen Aufgaben und Ausgaben stemmen zu können. | Foto: Symbolfoto StevePB/Pixabay
4Bilder
  • Der fixierte Finanzausgleich ist für die Vertreter der SPÖ unbefriedigend bzw. würde man den Kommunen zu wenig Mittel zur Verfügung stellen, um die vielen Aufgaben und Ausgaben stemmen zu können.
  • Foto: Symbolfoto StevePB/Pixabay
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Für Steiermarks SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz und Tieschens Bürgermeister Martin Weber ist der nun fixierte Finanzausgleich zu wenig, damit die Kommunen ihre Aufgabenlast stemmen können. Ähnlich sehen es auch Bürgermeister anderer Parteien in der Südoststeiermark. 

FELDBACH. Alles andere als zu Jubelstürmen bewegt der nun fixierte Finanzausgleich den SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz, der gemeinsam mit Martin Weber, regionaler Vorsitzender vom Gemeindevertretungsverband (GVV) und Bürgermeister von Tieschen, in Feldbach diesbezüglich Stellung bezogen hat.

SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz (l.) und Tieschens Bürgermeister Martin Weber | Foto: RegionalMedien
  • SPÖ-Klubobmann Johannes Schwarz (l.) und Tieschens Bürgermeister Martin Weber
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Das Verhandlungsergebnis seit nicht zufriedenstellend. Die 2,4 Milliarden an frischem Geld für Länder und Gemeinden würden weit von den vom Österreichischen GVV geforderten 7,5 Milliarden abweichen, außerdem kämen am Ende in der Steiermark nur rund 200 Millionen an. 

Mammutaufgaben für Kommunen

Schwarz und Weber betonen die hohen und stets steigenden Belastungen für die Kommunen. Man wäre z.B. mit enormen Kosten für Pflege und Sozialhilfe konfrontiert. Hinzu kämen die steigenden Energiekosten

"Es ist ein Zeichen, dass der Bund auf die Gemeinden pfeift."
Tieschens SPÖ-Bürgermeister Martin Weber

Schlittern unsere Gemeinden in ein finanzielles Fiasko?

Man fordert generell, schon jetzt zu beginnen, den Finanzausgleich neu zu denken und zu verhandeln – der Aufteilungsschlüssel brauche eine Überarbeitung. Schwarz möchte etwa, dass der Anteil der Länder an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben von 20,217 auf 24,950 Prozent erhöht wird, jenen der Städte und Gemeinden möchte man von 11,849 auf 14,55 Prozent angehoben sehen. Außerdem brauche es neue Konzepte für die Finanzierung der Pflege.

Vor allem für die Pflege brauche es neue Finanzierungskonzepte. | Foto: Symbolfoto SabineVanErp/Pixabay
  • Vor allem für die Pflege brauche es neue Finanzierungskonzepte.
  • Foto: Symbolfoto SabineVanErp/Pixabay
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Kostenexplosion

Martin Weber macht anhand von ein paar Zahlen anschaulich, wie stark die Kosten für die Gemeinden gestiegen sind. Kostete die Sozialhilfeumlage der Marktgemeinde Tieschen 2017 noch 250.000 Euro, würden es 2024 schon 450.000 Euro sein. Im gleichen Vergleichszeitraum steigen die Energiekosten von 40.000 auf 115.000 Euro und die Personalkosten von 520.000 auf 750.000 Euro. "Der aktuelle Finanzausgleich zeigt, dass der Bund auf die Gemeinden pfeift, Wertschätzung sieht anders aus", steht für Weber fest.

Keine schnelle Feuerwehr

Und was sagen andere politische Vertreter in der Region? Die schnelle Feuerwehr für die Gemeinden in der derzeit prekären Situation sieht Fehrings Stadtchef Johann Winkelmaier (ÖVP) im Finanzausgleich nicht. Da die Erwartung, dass Ertragsanteile erhöht werden, nicht erfüllt worden sei, müsse man sehen, wie man auf andere Weise über die Runden kommt. Für Feldbachs Stadtchef Josef Ober (ÖVP) ist die Situation noch "schwer einschätzbar" und es bliebe abzuwarten, was bei den Gemeinden ankommt und was die tatsächlichen Bedingungen sind.

Die rasche Feuerwehr für die finanziell angeschlagenen Gemeinden sieht Johann Winkelmaier im Finanzausgleich nicht.  | Foto: Sebastian Friedl
  • Die rasche Feuerwehr für die finanziell angeschlagenen Gemeinden sieht Johann Winkelmaier im Finanzausgleich nicht.
  • Foto: Sebastian Friedl
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Bad Radkersburgs Bürgermeister Karl Lautner (ÖVP) bleibt optimistisch: "Vielen Gemeinden geht es nicht gut, die Kosten – etwa für Energie – explodieren. Ich verlasse mich hier auf Bund und Land, dass die Gemeinden entsprechende Hilfe erhalten."

Und was meint Murecks Stadtchef Klaus Strein (Bürgerliste)? "Das reicht bei Weitem nicht aus, für die Gemeinden wird es immer schwieriger, ein Budget zu erstellen."

Das könnte dich auch interessieren:

Vorabpremiere von "Mit Musik auf Reisen"
Stadt Tetova baut auf Saubermacher
Ein Wertungsspiel als Beweis der exzellenten Arbeit

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Wallfahrtskirche Eichkögl mit dem neuen Kindergarten im Hintergrund. | Foto: RegionalMedien
12

Ortsreportage Eichkögl
Eine wirklich feine Wohngemeinde

Eichkögl mit seiner Pfarr- und Wallfahrtskirche "Klein Mariazell" liegt sanft eingebettet am Nordrand des Steirischen Vulkanlandes. Die Gemeinde entwickelt sich dank verschiedener Bauvorhaben stetig weiter. EICHKÖGL. Die Gemeinde Eichkögl im Norden des Bezirkes Südoststeiermark zeichnet sich durch die hervorragende Wohnqualität aus. Für den regen Zuzug ist unter anderem auch der stetige Ausbau der Infrastruktur verantwortlich. Der Ausbau des knapp vier Kilometer langen Weges vom Bachergraben...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Herwig Brucker
Anzeige
Die Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und wacht über die Region mit Strahlkraft weit über alle Grenzen hinaus. | Foto: Vulkanland/Bergmann
7

Leben in Riegersburg
Die Tourismusgemeinde mit noch mehr Strahlkraft

Riegersburg hat sich selbst touristisch noch weiter aufgewertet. Mit dem gerade erst neu eröffneten Camping-Resort gegenüber dem Seebad dürften jährlich mehr als 35.000 Nächtigungen unter der Burg dazukommen. RIEGERSBURG. Die Erlebnisregion Thermen- und Vulkanland ist um ein touristisches Highlight reicher. Das steirische Familienunternehmen Gebetsroither und die Familie Liechtenstein haben das Camping-Resort Riegersburg gegenüber dem Seebad feierlich eröffnet. 35.000 bis 40.000 Nächtigungen,...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Heimo Potzinger

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.