Umwelt
Wird der Landwirt zum Stromzüchter?

Die Grünen im ihrem Element: Klubobfrau Sandra Krautwaschl und Bundesrat Andreas Lackner wettern gegen Bodenverschwender. | Foto: Podesser
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  • Die Grünen im ihrem Element: Klubobfrau Sandra Krautwaschl und Bundesrat Andreas Lackner wettern gegen Bodenverschwender.
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Grüne: Wenn schon Fotovoltaik-Anlagen am Boden, dann für Bauern in Form einer echten Doppelnutzung.

Nach ihrem plakativen Besuch in Fehring machte sich die Klubobfrau der Grünen, Sandra Krautwaschl, auch in Feldbach demonstrativ gegen die Bodenverschwendung stark. Gerade weil die Südoststeiermark zum Hotspot des Klimawandels zu werden drohe, sei hierzulande der verschwenderische Umgang mit Boden doppelt folgenschwer.

Hatte sie mit den Gemeinderäten Dieter Dirnbauer und Ernst Heuberger in Fehring wenige Tage zuvor noch Industrieruinen und Versiegelung im Stadtgebiet ins Visier genommen, sollte Krautwaschl in Feldbach die Herausforderungen in der Landwirtschaft aufzeigen.

"Beton macht nicht satt!"

Die aktuellen Wetterereignisse sind alarmierend. Laut Österreichischer Hagelversicherung habe zuletzt ein Unwetter allein im Raum Graz einen Schaden von 2,6 Millionen Euro verursacht. Steiermarkweit hat sich heuer schon eine Schadensumme von 20,6 Mio. zusammengebraut. Und da ist der Spätfrost vom Frühjahr noch gar nicht eingerechnet. Jener hat dem steirischen Obstbau einen Ausfall von 23 Mio. beschert. Krautwaschl sieht die Ernährungssicherheit gefährdet: "Beton macht nicht satt!"

Mit Nachhaltigkeit beschäftigt sich intensiv ein Südoststeirer: Bundesrat Andreas Lackner. Der gebürtige Altneudörfler ist selbst Landwirt und Obmann der Grünen Bauern. Und die Zahlen, die Lackner präsentiert, sind ernüchternd. Tagtäglich werden in der Steiermark bis zu sechs Fußballfelder verbaut. Wenn das so weitergehe, werde es in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr geben.

Besuch bei Obstbauer Gottfried Maitz (l.) und Bio-Winzer Winzer Edi Tropper (M.). | Foto: Die Grünen Steiemark
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Auch die Landwirte selbst seien gefordert. Maismonokulturen würden den Böden stark zusetzen. Nur noch zwei bis drei Prozent betrüge der Humusanteil. Ein massives Problem sei die Bodenerosion. CO2-Bepreisung und "Ammoniak-Verordnung" seien unumgänglich. Gerade vor diesen Hintergründen seien Initiativen wie jene der "Weltretter" Edi Tropper aus Marktl und Gottfried Maitz aus Deutsch Haseldorf wichtig. Sie produzieren nicht CO2-, sondern umweltneutral. 20 Mitglieder, vornehmlich Obstbauern, zählt die Gemeinschaft.

Für echte Agrar-Fotovoltaik

Die Südoststeiermark ist Vorreiterin im Klima- und Bodenschutz. Davon zeugen etwa das Bodenkompetenzzentrum in der Bezirkskammer oder die Förderung von Winterbegrünung über den Jagdpachtschilling. Trotzdem: Es gibt immer neue Problemfelder, wie etwa Fotovoltaik. Zuerst auf Gebäuden und bereits versiegeltem Boden, erst dann auf Freiflächen – das sei die Position der Grünen, so Lackner. Man befürworte dezentrale Anlagen für Agrar-Fotovoltaik, also eine Doppelnutzung der Böden. Jedenfalls müsse dem Verbrauch von Freiflächen entgegengesteuert werden. Dazu brauche es eine Reform des Raumordnungsgesetzes. Aktuell liegen 16 Anträge der Grünen zur Raumordnung im Landtag.

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Die Grünen im ihrem Element: Klubobfrau Sandra Krautwaschl und Bundesrat Andreas Lackner wettern gegen Bodenverschwender. | Foto: Podesser
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