Christine Frei

Beiträge zum Thema Christine Frei

Frei im Theater: Westbahntheater und Kammerspiele | Foto: Frei
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Frei im Theater 12
Die Wirkmacht des Schicksals

Vielleicht sind es gerade jetzt die Geschichten über jene seltsamen Schicksalsfäden, die uns oft über Generationen hinweg verbinden, die uns nun so etwas wie Orientierung geben, weil sie uns aufzeigen, dass unser Dasein ein Stück weit immer auch determiniert ist – von Wirkkräften und Verstrickungen, die vielleicht erst unsere Nachfahren entschlüsseln, vielleicht aber auch nicht. In Andrew Bovells Stück „Am Ende des Regens“, das noch bis Anfang April im Westbahntheater zu sehen ist, sind es...

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Frei im Theater | Foto: Frei
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Frei im Theater 11
Therapieresistent & Lebensanleitung

Für einen intellektuellen Blitzgneisser und Großmeister der Selbstironie wie Volker ist eine Gesprächstherapie keine sonderlich taugliche Methode, um sich selbst auf die Schliche zu kommen oder gar der eigenen Lebenserzählung eine etwas glücklich-machendere Wendung zu verpassen. Wie sein Therapeut irgendwann entnervt anmerkt, sind die Gespräche für ihn ein Spiel. Ein grandios von sich selbst ablenkendes Schlagabtauschspiel. Autor Tex Rubinowitz liefert in seinem zweiten Theatertext (dieses Mal...

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Christine Frei über das Tanztheater | Foto: Frei

Frei im Theater 10
Ein glasklares Statement

Enrique rief zu „Dancing Angels“, die Fans kamen und setzten ein klares Zeichen. Mit Standing Ovations gleich nach seiner Eröffnungs-Choreografie „Mareas“ (Gezeiten) zu den Vier Jahreszeiten-Tangos von Astor Piazzolla. Meeresrauschen, sehnsüchtige Blicke in die Ferne, spürbare Melancholie: Sechs Paare verkörpern das Wechselspiel von Sonne und Mond, das Wesen der vier Jahreszeiten – in berückend schönen Pas de deux, die einen das Grauen kurzzeitig vergessen lassen. Und auch Gasa Valga hat für...

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Frei im Theater 09
Klarheit für die Seele

Es hatte etwas Gespenstisches, vergangenen Donnerstag in Salome zu sitzen. Andererseits: war Kunst nicht immer schon eine der letzten Bastionen der Humanität gegen die Barbarei des Krieges und alles das, was Menschen einander antun? Salome ist Sinnbild dafür. Schon der spiralförmige Treppenaufgang ruft einen auf beklemmende Weise in Erinnerung, dass die Bereitschaft, alles zu vernichten, was sich dem Begehren entzieht, offenbar integraler Teil der menschlichen DNA zu sein scheint. „Hättest du...

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Frei im Theater und "Abgründe und Wahnsinn" | Foto: Frei
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Frei im Theater 07
Abgründe und Wahnsinn

Johannes Reitmeier hat ein Faible für (Rock-)Musicals und abgründigen Schauer. „Das Cabinet des Doktor Caligari“, dessen Uraufführung er vor 20 Jahren ebenfalls schon inszenierte, fügt sich daher nahtlos in die Serie der Musicals "Nostradamus" und "Everyman" und der Glass-Kammeroper "The Fall of the House of Usher" ein. Dass der selbsternannte Magier und maligne Narzisst Caligari Morde in Auftrag gibt, weil er den letzten Atemzug der Opfer als Energy-Shot benötigt, fährt einem nach einer...

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Christine Frei in den BezirksBlättern Innsbruck | Foto: Frei
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Frei im Theater 06
Das Tabu Depression

Zuweilen gibt es erstaunliche Koinzidenzen. Abseits von einer aufgebrachten Fanbase, welche die Vertreibung aus dem tänzerischen Wohlfühlparadies fürchtet, übergab das Theater praesent am vergangenen Freitag einem Kollegen die Bühne, der dort ein Thema verhandelte, das Jan Böhmermann drei Stunden später ebenfalls eine Sendung wert war: das Tabu Depression. Beides sollte man gesehen haben, das eine lässt sich noch streamen, für Roman Blumenscheins berührende Performance in „Morgen ist leider...

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Christine Frei im Kellertheater | Foto: Frei
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Frei im Theater
Höchste Zeit für die Auszeit

Arthur, Leo und Felix sind beste Freunde. Top-Verdiener und privilegiert, wie Felix befindet. Sie haben sich für ein Campingwochenende am Fluss verabredet. Arthur, der staubtrockene Dermatologe und Felix, das Genie, wie Arthur den etwas verweht wirkenden erfolgreichen Werber liebevoll bezeichnet, haben bereits lachwirksam ihre Angeln Richtung Publikum ausgeworfen. Da kommt endlich auch Leo, dauertelefonierender 24/7-Unternehmer dazu, mit einem Stresspegel, welcher Entspannung gar nicht erst...

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Christine Frei mit "Frei im Theater" | Foto: Frei
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Frei im Theater 04
Wer hat Angst vor ... ?

Die Bühne - ein feinsäuberlich abgestecktes Schlachtfeld, wo nichts mehr wächst. Weil das, was heranwachsen sollte, nie geboren wurde. Das gilt für beide Paare, die sich in jener Nacht begegnen und zwischendrin immer wieder abtauchen dürfen in die Abgründe ihrer Seelen. Wie Regisseur Stefan Maurer und Ausstatter Luis Graninger den von Martha und George bis zur wechselseitigen Vernichtung ausgereizten Ehekrieg für die Bühne des Großen Hauses übersetzen – drastisch und symbolistisch, ist...

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Christine Frei im Tiroler Landestheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 03
Das Ringen um Glaube und Liebe

Starre Glaubenssätze sind wie Geiselhaft. So lange sich alle einig darin wähnen, was richtig und falsch ist, bleiben Haus- und Seelenfrieden einigermaßen gewahrt. Doch wehe, all das, was man für Glaube, Ehre und schönen Schein in Kauf nahm, kommt in Momenten der Unbedachtheit und Rage doch noch ans Licht. Dann wird es eng. Ayad Akhtar, vielfach preisgekrönter US-Autor pakistanischer Herkunft, weiß dies in seinen Stücken auf brillante Weise zu verhandeln. Wie etwa schon in „Geächtet“, das 2017...

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Christine Frei mit Frei im Theater | Foto: Frei
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Frei im Theater 02
Musik und Weissagungen

Das mit dem Zauber am Anfang erweist sich dieser Tage als wenig passende Ermutigungsformel. Da hält man sich literarisch besser an Grünmandl und Handke in der K2-Produktion „Grufttheater : Weissagung“, die Joachim Gottfried Goller als morbiden Pop-Mummenschanz angelegt hat. Der 22-jährige Handke hatte sich zu seiner großartigen tautologischen Sentenzenreihe „Weissagung“ ja Beatmusik der Rolling Stones vorgestellt. Goller lässt den Text von den Abba-Avataren Stefan Riedl, Petra Alexandra Pippan,...

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Die Kolume "Frei im Theater" von Christine Frei. | Foto: Frei
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Frei im Theater 01
Gib dem alten Macho Nudeln

Pasta e basta! Man verleihe dem alten Macho Mustafa den Gnadentitel Pappataci (Iss und schweig), koche ihn mit weiblicher Raffinesse ein, lehre ihn das Nudelwickeln, schon ist er willens, wieder zur angestammten Gemahlin zurückzukehren. Inhaltlich war das Dramma giocoso „L’italiana in Algeri“, das der Anfang zwanzigjährige Rossini in weniger als einem Monat rausklopfte, für seine Zeitgenoss:innen garantiert ein Schenkelklopfer. Und besagte Italienerin in Algier eine bemerkenswert couragierte...

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Frei im Theater | Foto: Frei
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Frei im Theater 52
Eine Hommage auf Lorca

Auf getanzte Biografien versteht sich Enrique Gasa Valga. Und auch bei Lorca ist es ihm erneut gelungen, sein Publikum mit der für ihn typischen Mischung aus Ästhetik und Perfektion, Drama und Leichtigkeit ganz für sich einzunehmen, für knapp zwei Stunden in eine andere Welt zu entführen, die Lebensthemen und Stationen dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit kompakt und eindrücklich nachzuskizzieren. Dieses Mal freilich noch durchwirkt von der Poesie Lorcas, die in sehr vielen Sequenzen aus...

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Christine Frei mit Frei im Theater | Foto: Frei
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Frei im Theater 51
Und plötzlich ist Weihnachten

In diesem ganzen Universum an Weihnachtsgeschichten sticht eine seit jeher als besonders heller Fixstern hervor, jene von Charles Dickens über die wundersame Wandlung des Ebenezer Scrooge vom hartherzigen Griesgram und unerbittlichen Geizhals zu einem wohltätigen Menschenfreund. Eigentlich ist sie ja eine Geistergeschichte, die in der aktuellen Inszenierung von Verena Koch in den Kammerspielen nicht nur Scrooge ordentlich einfährt, sondern auch die jüngeren Kinder im Publikum zu Beginn etwas...

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Frei im Theater im Westbahntheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 50
Ein Stück über Lebens-Transite

Proben für die Tonne seien frustrierend, schrieb das Westbahntheater in seiner letzten Aussendung. Daher schlug man dieses Mal einen ebenso mutigen wie weisen Aufführungsweg ein: eine Online-Premiere, genau am letzten Abend des Lockdowns, verbunden mit der Hoffnung, dass man die Folgetermine dann live spielen kann. Tatsächlich passte das geradezu perfekt zum aufgeführten Stück. Denn auch „Lost in Transit“ des Augsburger Theatermachers Sebastian Seidel handelt von einem bedrohlichen...

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Christine Frei | Foto: Frei

Frei im Theater 49
Auszeit im Stimmungstief

Kunst müsse in der jetzigen Situation auch vermehrt Trost spenden, ist Kellertheater-Chef Manfred Schild überzeugt. Er sei daher richtig froh, dass die nächsten beiden Produktionen Komödien seien. Denn Humor öffne den Kopf, zitiert er dann die Grande Dame des italienischen Theaters, Franca Rame. Neben „Die Liebe Geld“, Daniel Glattauers Satire über das Bankwesen, steht mit „Auszeit“ zunächst aber ein neues Stück des Hausherrn am Plan. Das er nicht zuletzt deshalb geschrieben habe, um das...

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Frei im Theater und Innstrumenti | Foto: Frei
Video 2

Frei im Theater 48 (Video)
Faszinierende Talente

Auf InnStrumenti ist im Lockdown Verlass – wenn wir sie schon nicht live im Konzert erleben können, dann zumindest gestreamt. So auch vergangenen Samstag, beim jüngsten Konzert ihrer Reihe „Junge Solist:innen am Podium“, die schon seit Jahren zu meinen erklärten Favoriten gehört. Die Talente, die da zu hören und zu sehen sind, versetzen mich jedes Mal aufs Neue in Jubelstimmung. Da fiel die eineinhalbstündige Verspätung, mit der das Konzert nach einem satten technischen Gebrechen doch noch...

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Christine Frei mit ihrer Kolumne "Frei im Theater" | Foto: Christine Frei

Frei im Theater 47
Eingeholt vom Wahnwitz

Die Vorzeichen des Lockdowns, der die Kultur grad wieder brutal niederfährt, zeigten sich dort zuletzt immer augenfälliger. Etwa daran, dass sich von Woche zu Woche mehr Menschen mit Maske ins Theater setzten. Oder daran, dass Vorstellungen gar nicht mehr stattfinden konnten, wie etwa die von Paolo Baccarani künstlerisch angeleitete kollektive Kreation „Wahnwizzi“. „Unsere kleine Katastrophe“, schrieb Baccarani dieses Wochenende auf FB. Drei von fünf Aufführungen sind OFFTANZ Tirol ausgefallen....

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Frei im Theater 45
Beeindruckender Debütreigen

Mut. Das zeichnet alle drei Debüts aus, die ich heute kurz anreißen möchte. Alle drei wagten sich in für sie neue Gefilde und begeistern letztlich dadurch, dass sie sich so gar nicht um Etikettierungen scherten. So hat Gregor Bloéb nicht etwa eine barock-überladene, sondern eine ungemein stylische Zauberflöte kreiert, die er in den richtigen Momenten eindrucksvoll überhöhte, um sie postwendend auf Volkstheaterterrain zurückzubeordern. Schauspieler und Stimm-Coach Thomas Lackner inszenierte mit...

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Frei im Theater 44
Wo die Mama recht hat, hat sie recht

Es gibt kaum ein Interview, in dem Enrique Gasa Valga nicht zumindest ein Mal seine Mama erwähnt. Beim neuesten Tanzstück des Sohnes steht sie sogar mit ganzem Namen an prominenter Stelle im Programmheft. Denn die Idee zu dieser getanzten Biografie über die längst zur Ikone gewordene Romy Schneider stammt von ihr: Gracia Valga. Wo die Mama recht hat, hat sie recht. Ganz ähnlich wie Romy, die mit der Kamera und ihrem jeweiligen Gegenüber zu flirten verstand wie kaum eine andere, weiß auch Gasa...

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Christine Frei im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater 42
Endzeit in der Endlosschleife

„Wir sind noch einmal davongekommen.“ Das ist der Satz derer, die überlebt haben und findig weiter machen dürfen – um schon bald wieder der nächsten Katastrophe entgegenzutaumeln, weil – wie uns Thornton Wilder in seinem pulitzerpreisgekrönten gleichnamigen Stück aus dem Jahr 1942 überdeutlich vor Augen führt – Lilith und Kain, also vereinfacht gesagt „Sex and Crime“ seit Anfang Teil der Familie sind. In drei Akten durchläuft die Ursprungsfamilie Antrobus gemeinsam mit ihrem Hausmädchen Sabina...

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Christine Frei im Stadtblatt
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Frei im Theater
Eine Niere als Beziehungsprobe

Frank-Walter Steinmeier hat es tatsächlich getan und damit den Vorarlberger Erfolgsautor Stefan Vögel zu einem Stück inspiriert, das völlig zurecht binnen kürzester Zeit zum Komödienhit im gesamten deutschen Sprachraum avancierte. Denn schon nach den ersten Sequenzen beschleicht einen das Gefühl, als säße man in einer französischen Meisterkomödie, was Vögel natürlich nicht ganz unraffiniert auch dadurch befördert, als er Arnolds Turm-Projekt ausgerechnet in Paris ansiedelt. Doch auch sonst ist...

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Frei im Theater: Christine Frei zu Besuch im Kellertheater. | Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater 40
Oleanna - das Vorläuferstück zu #MeToo

Zwischenmenschliche Kommunikation entspinnt sich häufig nicht aus dem, was wir zu sagen glauben, sondern aus dem, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Als David Mamet 1992 Oleanna schrieb, stand die mediale und juridische Debatte um sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch und politische Korrektheit erst am Anfang, war sein Stück gerade deshalb naturgemäß ein Aufreger – nicht zuletzt auch durch die von ihm gewählte Konstellation von drei szenischen, immer weiter eskalierenden Begegnungen...

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Christine Freim Im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt

Fei im Theater 38
Gasa Valga lässt tief blicken

Mit diesem Stück, sagt TLT-Tanzchef und Publikumsliebling Enrique Gasa Valga, habe er es sich nach 25 Jahren gegönnt, in seine Heimat Katalonien einzutauchen. Endlich, möchte man ihm zurufen. Denn „Terra Baixa“, das auf dem gleichnamigen Theaterstück des katalanischen Dichters Àngel Guimerà basiert und vergangenen Freitag seine gefeierte Premiere vor Publikum erlebte, ist eines seiner bis dato emotional eindringlichsten Tanzstücke. Und es ist eine Hommage auf die widerständige Kraft der Frauen....

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Frei im Theater im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt

Frei im Theater 37
Theater für eine große Forscherin

Haben Sie je von Erika Cremer gehört? Nein, sie ist keine Theaterautorin, aber sie hat es nun auch auf diese Bretter geschafft. Und zwar als Protagonistin eines TKI-open-Projekts, das vergangenes Wochenende seine Premiere im Innsbrucker Bogentheater erlebte und nun auf kleine Tirol-Tour geht. Aber hoffentlich noch mal nach Innsbruck zurückkehrt. Weil man diesen Abend unbedingt gesehen haben muss. Zumal dieser mit unfassbar faszinierenden chemischen Live-Experimenten und klug eingesetzten...

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