Europa
Welche Europa-Zukunftsthemen beschäftigen Tirol?

Für knapp zwei Drittel der Befragten in Tirol (63 Prozent) hat es „hohe Priorität“, dass sich die EU darum kümmert, die „Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern“. Auch der „Klima- und Umweltschutz“ steht ganz oben auf der europäischen To-Do-Liste der EU. | Foto: Pixabay/pixel2013 (Symbolbild)
  • Für knapp zwei Drittel der Befragten in Tirol (63 Prozent) hat es „hohe Priorität“, dass sich die EU darum kümmert, die „Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern“. Auch der „Klima- und Umweltschutz“ steht ganz oben auf der europäischen To-Do-Liste der EU.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Europaweit werden seit dem 9. Mai Meinungen zur Zukunft Europas eingeholt. So natürlich auch in Tirol. Die Umfrageergebnisse zeigen: Für TirolerInnen hat vor allem die Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich und der Klimaschutz hohe Priorität.

Die Debatte über die Zukunft Europas

Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, und Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), waren von 24. bis 27. Juni mit der Bahn und dem Fahrrad durch Tirol unterwegs. Sie suchten die Meinungen der TirolerInnen zum Thema "Zukunft Europa". Anlass ist die am 9. Mai europaweit gestartete Debatte darüber.
Auch demoskopisch wurde die EU-Stimmung in Tirol anhand einer Meinungsumfrage erfasst. Dabei wurde deutlich, dass eine Mehrheit der TirolerInnen die Debatte um die Zukunft Europas für sinnvoll erachtet. Viele wollen sich unter anderem auch aktiv daran beteiligen - auch bei einer kritischen EU-Haltung beziehungsweise gerade deswegen. 
Für eines der wichtigsten Themen halten die TirolerInnen aktuell, dass die Kluft zwischen Arm und Reich verringert wird sowie der Einsatz für den Klima- und Umweltschutz

Weitere Umfrage-Details

Des weiteren zeigte die Umfrage, dass sich drei Viertel der befragten TirolerInnen für die „Vorgänge und Ereignisse in der Europäischen Union und der europäischen Politik interessiert“. Acht von zehn Befragten in Tirol haben Interesse an der EU-Zukunftsdebatte: 29 Prozent wollen sich „auf jeden Fall“ einbringen und stimmen der Aussage zu, dass es „viel mehr Debatten mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Richtung Europas geben sollte“. 51 Prozent antworten, dass sie sich eine Beteiligung an der Zukunftsdebatte vorstellen könnten, „wenn diese zu konkreten Reformen und Ergebnissen führen würde“.

Auswirkung der EU-Mitgliedschaft auf Tirol

Geteilt sind die Meinungen wenn es um die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft auf Tirol geht. 35 Prozent antworten, dass sie durch die EU-Mitgliedschaft in Tirol vor allem Positives bemerken, für 32 Prozent überwiegt jedoch das Negative. Für ein weiteres Drittel (33 Prozent) „macht es keinen Unterschied für Tirol, ob Österreich Mitglied der EU ist oder nicht“. 39 Prozent sagen, dass es „in Zeiten der Corona-Pandemie für Österreich ein Vorteil ist, Mitglied der EU zu sein“. Für 23 Prozent ist es eher ein Nachteil.
Selmayr sieht dabei die Transitproblematik als entscheidenden Faktor für das Stimmungsbild und pocht deswegen vermehrt auf die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. 

Hohe Prioritäten für die TirolerInnen

Für knapp zwei Drittel der Befragten in Tirol (63 Prozent) hat es „hohe Priorität“, dass sich die EU darum kümmert, die „Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern“. Auch der „Klima- und Umweltschutz“ steht ganz oben auf der europäischen To-Do-Liste der EU: Für sechs von zehn Befragten hat das Thema „hohe Priorität“. In ebenso hohem Ausmaß (58 Prozent) sehen die Befragten „die Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen“ als Thema, dem sich die EU verstärkt widmen soll. Für 46 Prozent der Menschen ist „eine gemeinsame EU-Asyl und Migrationspolitik“ ein Top-Anliegen. Ähnlich ist das Meinungsbild im Hinblick auf „die Stärkung der Demokratie auf EU-Ebene“. Für 45 Prozent hat diese „hohe Priorität“. Für 38 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler wäre es zudem sehr dringlich, „die Rolle der Regionen in der EU zu stärken“. 57 Prozent meinen, dass es „mehr gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene“ braucht, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

Im Zusammenhang mit Entscheidungen betreffend die persönliche Zukunft hat etwas mehr als die Hälfte der Tirolerinnen und Tiroler (52 Prozent) das größte Vertrauen in Entscheidungsträger auf regionaler Ebene (also in Landesregierung und Landtag), 18 Prozent verweisen in dieser Frage auf die nationale Ebene (also Bundesregierung, Nationalrat und Bundesrat), 10 Prozent nennen die EU-Institutionen (Europäische Kommission, Europäisches Parlament, EU-Rat).

„Die Menschen vertrauen jenen Entscheidungsträgern am meisten, die in ihrer Nähe und daher für sie greifbar sind. In Tirol haben Entscheidungen aus Innsbruck einen anderen Stellenwert als jene aus Wien oder Brüssel“,

sagt Selmayr. Umso wichtiger sei die Zusammenarbeit auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene. 

HIER gibt es alle Umfrageergebnisse im Detail

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