Karriere
Die Suche nach qualifiziertem Gesundheitspersonal boomt
TIROL. Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich sind so begehrt wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt der zweite Arbeitsmarktreport von www.karriere.at, Österreichs größtem Jobportal.
60 Prozent mehr Jobs im Gesundheitsbereich
Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Gesundheits- und Sozialbereich im zweiten Halbjahr 2021 stieg um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 62 Prozent im Vergleich zu 2019 an. Die zunehmende Bürokratisierung und Digitalisierung in dieser Branche schlägt sich auch in den Stelleninseraten nieder: So wurden im Jahr 2021 Fähigkeiten und Kenntnisse in den Bereichen Elektronische Datenverarbeitung (EDV) oder Dokumentation häufiger gesucht, als in den beiden Vorjahren.
Homeoffice hat sich seit 2019 fast verdreifacht
„In Österreich wird es immer schwieriger, geeignetes Personal im Gesundheits-, Pharma- und Sozialsektor zu finden. Die sogenannte Covid-Klarheit hat zudem bei einigen Arbeitnehmer*innen dazu geführt, den Job oder gar die Branche zu wechseln – gerade, wenn diese durch die Pandemie stark beansprucht wurden“,
kommentiert Georg Konjovic, Geschäftsführer von karriere.at. Erwartungsgemäß ist Homeoffice im Gesundheits- und Sozialbereich nur in wenigen Jobs möglich (acht Prozent), da viele Stellen Ortsgebundenheit voraussetzen. Dennoch hat Corona auch hier positive Veränderungen angestoßen:
„Der Wert an Homeoffice-Möglichkeiten hat sich seit 2019 beinahe verdreifacht und Jobs aus der Branche Pharma,-Gesundheit- und Soziales werden aktuell schneller besetzt als 2019 und 2020“,
so Konjovic.
Jeder Zweite wünscht sich 30-Stunden-Woche
Mittlerweile werden auch im Gesundheits-, Pharma- und Sozialbereich immer mehr Teilzeitstellen ausgeschrieben. Ihre Zahl nahm von 2020 auf 2021 um die Hälfte (54 Prozent) zu. Teilzeit-Stelleninserate stiegen gleichzeitig auch über alle Branchen hinweg stark an und zwar um satte 85 Prozent im Vergleich zu 2020. Rund die Hälfte der Teilzeitjobs wurde in Großunternehmen angeboten.
„Der starke Anstieg an Teilzeitbeschäftigungen geht mit dem zunehmenden Wunsch vieler Arbeitskräfte nach mehr Flexibilität einher. In 90 Prozent der ausgeschriebenen Teilzeit-Stellenanzeigen im 2. Halbjahr 2021 sind zwischen 20 und 37 Stunden vertraglich vereinbart. Zugleich wissen wir, dass viele Arbeitnehmer*innen in Österreich eine 30-Stunden-Woche befürworten“,
erklärt Peter Harald Brandstätter, wissenschaftlicher Begleiter des Arbeitsmarktreports. In einer karriere.at-Umfrage im Jahr 2020 sprach sich nämlich jeder zweite Befragte für eine 30-Stunden-Arbeitswoche aus.
Top-Fünf-Branchen nach Stelleninseraten
Laut aktuellem karriere.at-Arbeitsmarktreport erreichte die Anzahl der Stelleninserate in der zweiten Jahreshälfte 2021 jeden Monat ein neues Allzeit-Hoch. Die meisten Stelleninserate wurden in den Branchen Handel, Industrie- und Produktion, Internet-, IT- und Telekom, Bau, Immobilien- und Haustechnik sowie Banken-, Finanz- und Versicherungen geschaltet. Der Personalbedarf wächst auch in diesem Jahr beständig: So wurden im Jänner 2022 um 73 Prozent mehr Stelleninserate auf karriere.at ausgeschrieben als Ende 2020.
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