Oststeiermark
SAM: Sanfte Alltagsmobilität für die ganze Region
SAM - Kurz für "Sanfte Alltags Mobilität" - sorgt als sogenanntes Mikro-Öffi in insgesamt 62 Gemeinden in den Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld für einen Lückenschluss zwischen dem öffentlichen Verkehr wie Bus oder Bahn und den Menschen, die vor allem in schlechter angebundenen Regionen auf zusätzliche Mobilitätsangebote angewiesen sind.
WEIZ/HARTBERG-FÜRSTENFELD. Seit dem Beginn des Betriebs vor eineinhalb Jahren wurden bereits mehr als 50.000 Fahrgäste erfolgreich mit dem Bedarfsverkehrssystem SAM (kurz für Sanfte Alltags Mobilität) befördert. Mit September 2022 fuhren die ersten Sammeltaxis aus der Garage. SAM hat sich in der Oststeiermark etabliert und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Mobilität geworden. Vor allem in Ortsteilen, die nicht an eine regelmäßige Bus oder gar Bahn-Route angebunden sind, hat sich SAM etabliert.
Ins Leben gerufen wurde SAM von der Regionalentwicklung Oststeiermark, dem Land Steiermark und den Gemeinden, mit dem Ziel ein lückenloses Transportsystem innerhalb der gesamten Region zu entwickeln. Betrieben wird SAM in Zusammenarbeit der ARGE GKB-Retter-Temmel, die Fahrten bedarfsorientiert übernehmen.
Christoph Stark, Bürgermeister der Stadt Gleisdorf: "Ich bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit innerhalb der beteiligten Gemeinden. Ohne diese Solidarität aller, könnte dieses Angebot nicht umgesetzt werden."
Ein bedarfsorientiertes Mobilitätsangebot für die Menschen
Seit dem Start hat SAM kontinuierlich auf die Bedürfnisse seiner Kunden reagiert. Die Fahrzeugkapazitäten wurden je nach Bedarf angepasst und die Abwicklung von Fahrten hinsichtlich Vermittlungszeiten und Zuverlässigkeit wurden optimiert. Inzwischen sind 1.748 zufriedene Fahrgäste im System registriert. Viele Stammkunden nutzen SAM regelmäßig, und es kommen laufend neue Kunden hinzu.
SAM wird hauptsächlich für Erledigungen und Freizeitaktivitäten gebucht. Generell sind Fahrten zu Bahnhöfen, Busbahnhöfen, zu Seniorenzentren, zum Arzt oder zwischen P+R-Parkplätzen und dem Arbeitsplatz oder der Ausbildungsstätte sehr beliebt. Die älteren Fahrgäste nutzen SAM vorwiegend auch um in den nächst größeren Ort zum Einkaufen zu kommen.
Klaus Hajdu erzählt aus seiner Praxis-Erfahrung mit SAM: "Ich bin sehr dankbar, dass es SAM gibt. Wir wohnen in Gleisdorf zwar an einer Hauptstraße, mein Sohn würde aber trotzdem nicht von der Schule nach Hause kommen. Aufgrund unserer Berufstätigkeit wäre es uns nicht möglich, unseren Sohn regelmäßig abzuholen, hier ist SAM eine großartige Erleichterung."
Wie funktioniert SAM?
Das Sammeltaxi kann mittels APP (sam.oststeiermark.at) oder telefonisch (050363738) bestellt werden. Viele registrierte Nutzer haben bereits regelmäßige Fixtermine gebucht. Die Fahrten werden dann innhalb der Buchungen gebündelt, wodurch Kilometer und auch Kosten für die Fahrgäste reduziert werden. Seit Beginn konnten so beinahe 11.000 Kilometer gespart werden, das entspricht einer Strecke von Wien nach Madrid.
Für SAM sind insgesamt 10 Fahrzeuge unterwegs, 6 davon elektrisch. Seit Betriebsbeginn vor 1,5 Jahren konnten so 34,8 Tonnen CO2 im Vergleich zum durchschnittlichen österreichweiten PKW-Verkehr eingespart werden.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass diese Art der Mobilität zukunftsfähig ist, und in vielen anderen Regionen zur Erweiterung des öffentlichen Verkehrs nutzbar gemacht werden sollte.
SAM in Zahlen
- 10 Fahrzeuge - 6 davon sind elektrisch
- Bisher über 50.000 Fahrgäste
- 1.748 registrierte Nutzer
- 59 Prozent weiblich, 41 Prozent männlich
- 43 Prozent sind älter als 65 Jahre
- 46 Prozent sind zwischen 20 und 65 Jahre
- 11 Prozent sind unter 20 Jahren
- Hauptnutzungszeiten: Mo.-Fr. 7-9 Uhr sowie 14-17 Uhr
- 41.492 Fahrtaufträge
- 6.923 Aufträge konnten gebündelt werden
- 10.922 km wurden dadurch eingespart
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