Bescherung, Mette & andere Traditionen
So feiert Österreich Weihnachten

Endlich ist wieder Weihnachten! | Foto: pixabay
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Was wäre das schönste Fest im Jahr ohne all die herrlichen Weihnachtstraditionen? Ob Christkind, Baumschmücken oder klingende Glocken: Am 24. Dezember dreht sich alles um die Bescherung, aber auch die danach sind mit vielen schönen Momenten verbunden. Das sind die schönsten Bräuche rund um Heiligabend in Österreich.

ÖSTERREICH. Wenn am 24. Dezember das Christkind in die heimischen Stuben flattert, sind es nicht nur Kinderaugen, die strahlen. Während in Island Weihnachtsmonster wüten oder die USA auf Weihnachtsgurken setzt, setzt man in Österreich auf besinnlichere Momente. 

Es ist und bleibt das Christkind

Weihnachten wird in Österreich am Abend des 24. Dezember gefeiert. Nach dem Schmücken des Christbaums, dem Kochen eines Festmahls oder dem Besuch einer Christmette, wird am Heiligen Abend (sinngemäß) das Fenster geöffnet und auf das Christkind gewartet. Denn die Geschenke bringt in Österreich immer noch das Christkind - und nicht wie in vielen anderen Ländern der Welt der Weihnachtsmann! 

Der Watzelsdorfer Dorferneuerungsverein hat im Milchhauspark eine Dorfkrippe aufgestellt, die in der Weihnachtszeit im Lichterglanz erstrahlt. | Foto: Josef Messirek
  • Der Watzelsdorfer Dorferneuerungsverein hat im Milchhauspark eine Dorfkrippe aufgestellt, die in der Weihnachtszeit im Lichterglanz erstrahlt.
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Christbaum schmücken

Spätestens am 24. Dezember wird der Christbaum, meist eine Fichte oder Tanne, weihnachtlich geschmückt. Bei kleinen Kindern übernimmt das oft „das Christkind“, was bedeutet, dass die Eltern über Nacht den Baum schmücken. Die Kinder sehen den Baum dann erst bei der Bescherung - strahlende Augen garantiert. Andere Familien frönen der Transparenz und schmücken den Christbaum gemeinsam - teilweise auch erst am 24. Dezember. 

Endlich ist wieder Weihnachten! | Foto: pixabay

Friedenslicht-Tradition

Das Friedenslicht soll an die Geburt Jesu erinnern. Damit auch jedes Wohnzimmer Österreichs erhellt wird,  gibt es seit 1986 eine liebgewonnene Tradition: Die TV-Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass ein Kind aus Oberösterreich das Kerzenlicht aus der Geburtsgrotte Jesu von Bethlehem nach Österreich bringt. Dieses wird von Kerze zu Kerze weitergegeben - abholen kannst du das brennende Licht der Hoffnung in den ORF-Landesstudios, an Bahnhöfen, Rotkreuzdienststellen, in den meisten Kirchen, bei Organisationen und Vereinen.

Strahlende Kugeln brauchen auch den richtigen Christbaum. Wo es diesen gibt, sagt die BezirksZeitung.  | Foto: Pixabay
  • Strahlende Kugeln brauchen auch den richtigen Christbaum. Wo es diesen gibt, sagt die BezirksZeitung.
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Festmahl darf nicht fehlen

Das Weihnachtsessen ist das kulinarische Highlight der Weihnachtszeit und wird demnach auch in vielen Variationen gelebt. Bei den Burgenländern etwa gibt es oft Gansl mit Rotkraut und Erdäpfelknödel, während es in der Steiermark meist typische Weihnachtsschmankerln in Form von kalten Speisen gibt - der Braten wartete dann am 25. und 26. Dezember! In Vorarlberg wird gerne Raclette gegessen, in Kärnten sind Selchwürstel, Sauerkraut und Schwarzbrot gern gesehene Mahlzeiten am Festteller. Österreichweit ist auch der Karpfen an Heiligabend sehr begehrt. So unterschiedlich die Festmahle sein mögen: An Weihnachten zählt doch nur, sie mit den Liebsten zu genießen. 

Klingeln des Glöckchens

Darauf wartet zu Weihnachten jedes Kind: Sobald das Christkind (Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln oder sonstige fleißige Helferchen) seine Arbeit getan hat, ertönt ein Glöckchen. Die Bescherung steht an: Die Kerzen erstrahlen am Christbaum, die Geschenke sind fein säuberlich platziert - und alles wartet auf das Kommende.

Die Bescherung

Gedichte, Lieder und mehr werden am 24. Dezember rund um den Christbaum zur Bescherung vorgetragen. In vielen Familien wird gemeinsam musiziert und gesungen. An einem Lied kommt wohl keiner vorbei: Das Traditionslied "Stille Nacht" kommt aus Österreich und sorgt weltweit für Gänsehaut. Mehr zur Geschichte und den Strophen findest du hier. Weitere Weihnachtsklassiker: „Oh Tannenbaum“, „Alle Jahre wieder“ oder „Es wird scho glei dumpa“ – hier findest du Liedtexte zum Nachsingen! Dann wird die Weihnachtsgeschichte aus dem heiligen Evangelium vorgelesen: die ganze Geschichte findest du hier! Dann dürfen die Geschenke verteilt und ausgepackt werden.

Die Christmette

Die heilige Messe in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember nennt man Christmette, sie zählt zu einer der beiden größten nächtlichen Feiern im katholischen Kirchenjahr. Traditionell beginnt sie um Mitternacht, viele österreichische Gemeinden haben ihren Start aber ein wenig verschoben und starten bereits um 22 oder 23 Uhr. Für viele Familien gehört der Besuch der Christmette zu Weihnachten dazu, ganz unabhängig davon, wie gläubig sie sind. Familienfreundlicher sind da schon eher die  Kindermessen, die bereits am Nachmittag des 24. Dezembers stattfinden. 

Die Feierei beginnt

Die Weihnachtszeit ist am 24. Dezember aber noch lange nicht vorbei, denn in den meisten österreichischen Haushalten wird am 25. und 26. mit Freunden und Familie weitergefeiert.
Am Christtag und der Stefanitag wird ebenso aufgekocht, genossen und geschmaust. Besonders beliebte Tätigkeiten an diesen beiden Tagen sind die Besuche bei weiteren Familienmitgliedern. Auch der Besuch von Christkindlmärkten ist eine Möglichkeit an den Feiertagen - welche Märkte in deinem Bundesland und deinem Bezirk wann offen haben, siehst du hier.

Christbaum steht bis Dreikönig

Einer, der das Weihnachtsfest (hoffentlich) am längsten übersteht, ist der Christbaum. Der mit Kugeln verzierte Baum wird meistens bis zum 6. Jänner entschmückt, manche Haushalte trennen sich aber schon früher vom Christbaum. Der 6. Jänner ist der Tag der Heiligen drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar ziehen singend von Haus zu Haus, bitten um Spenden für wohltätige Zwecke und beschriften die Türen mit geweihter Kreide. "C + M + B" steht dabei nicht für Caspar, Melchior und Balthasar - sondern für „christus mansionem benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“.  

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